Die Funktionen des Dienstprogramms SIR erzeugen und verändern Pubsets und damit auch deren Zustand. Dabei sind gewisse Randbedingungen zu beachten, um Hindernisse im Ablauf zu vermeiden. In diesem Abschnitt wird in zusammenfassender Weise die Wirkung der SIR-Aktionen auf die beteiligten Pubsets beschrieben.
Über den Operanden ACTION der Anweisung DECLARE-PUBSET wird der Bearbeitungsmodus eines Pubset festgelegt.
ACTION=*INSTALL (Pubsets)
Die gewünschte Pubset-Id darf bereits im MRS-Katalog des Home-Pubset eingetragen sein. In diesem Fall findet eine Überprüfung des Gerätetyps statt. Bei Inkonsistenz wird das Einrichten abgebrochen. Fehlt ein MRS-Katalogeintrag, wird dieser von SIR angelegt.
Wenn der Pubset in der vorhandenen BS2000-Umgebung eingerichtet werden soll, darf kein Pubset mit gleicher Pubset-Id zum Ablaufzeitpunkt importiert sein.
Werden während des Einrichtens eines SM-Pubset neue Volume-Sets eingerichtet oder bestehende Volume-Sets hinzugenommen, so darf das Volume-Set nicht gerade benutzt werden oder im MRS-Katalog eingetragen sein.
SIR führt beim Einrichten eines SM-Pubset immer und bei SF-Pubsets dann /IMPORT-PUBSET durch, wenn eine der folgenden Anweisungen angegeben wurde:
CREATE-CATALOG DISK-NUMBER ungleich 00 CREATE-PAGING-FILE CREATE-SNAP-FILE COPY CREATE-IPL-VOLUME MODIFY-IPL-VOLUME
ACTION=*EXTEND (Pubsets)
Der Pubset muss im MRS-Katalog des Home-Pubset eingetragen sein.
Wenn der Pubset bereits importiert ist, dann sollte er exklusiv importiert sein. Das Erweitern von Shared-Pubsets ist zwar möglich, wird nur dann sicher funktionieren, wenn das lokale System der einzige Sharer ist.
Wenn der Pubset noch nicht importiert ist, dann muss es möglich sein, ihn mit /IMPORT-PUBSET ACTUAL-JOIN=*STD zu importieren. Dazu muss vorher bereits ein Importieren mit ACTUAL-JOIN=*FIRST erfolgt sein (siehe den entsprechenden Hinweis bei ACTION=*INSTALL).
Werden während der Erweiterung eines SM-Pubset Volume-Sets eingerichtet oder hinzugenommen, so gelten für diese die gleichen Voraussetzungen wie für das Einrichten eines SM-Pubset.
ACTION=*IPL (nur SF-Pubset)
Der Pubset muss im MRS-Katalog des Home-Pubset eingetragen sein.
Der Pubset muss entweder vollständig importiert oder exportiert sein. Zwischenzustände wie sie im Verlauf des /IMPORT-PUBSET oder /EXPORT-PUBSET auftreten können, sind nicht erlaubt und die SIR-Funktion wird abgebrochen.
Für die Belegung des Pubset gegenüber anderen Systemen oder Tasks gilt:
Die Platten sind bis Abschluss der Verarbeitung mit CREATE-VOLUME exklusiv belegt.
Die Platten werden bei der Durchführung nachfolgender Anweisungen stets mehrbenutzbar belegt. In diesen Phasen ist es prinzipiell möglich, dass andere Systeme oder Tasks ebenfalls mit dem Pubset mehrbenutzbar arbeiten. Insbesondere beim Einrichten/Erweitern eines DRV-Pubset (Dual Recording by Volume) können Fremdsystembelegungen zu Inkonsistenzen führen. Diese Fremdbelegungen können durch SIR nicht ausgeschlossen werden. Dazu stehen keine geeigneten System-übergreifenden Funktionen zur Verfügung. Die Systemverwaltung sollte durch organisatorische Maßnahmen dafür sorgen, dass während eines SIR-Laufs nicht von anderen Nutzern auf den Pubset zugegriffen wird.
„Große“ Platten und Dateien
Ein Pubset besitzt zwei Attribute, die anzeigen, ob für diesen Pubset Platten und Dateien größer als 32 GByte (kurz „große Platten / Dateien“) zugelassen sind.
Große Dateien (ohne PAM-Key) können auf NK- und K-Platten eingerichtet werden (große Dateien mit PAM-Key sind nicht vorgesehen).
Die Attribute werden von SIR beim Einrichten eines Pubset mit den Operanden LARGE-DISKS-ALLOWED
und LARGE-FILES-ALLOWED
in der Anweisung //DECLARE-PUBSET
gesetzt. Große Platten / Dateien können bei Bedarf nachträglich mit dem BS2000-Kommado /SET-PUBSET-ATTRIBUTES
erlaubt werden.
Wird beim Einrichten oder Erweitern eines Pubset eine große Platte angegeben, obwohl das Attribut dies nicht erlaubt, wird die Platte mit einer entsprechenden Meldung abgewiesen. Soll der Pubset dennoch um diese Platte erweitert werden, so muss bei ACTION=*INSTALL
der Operand LARGE-DISKS-ALLOWED=*YES
angegeben werden und bei ACTION=*EXTEND
zuvor das Attribut mit dem BS2000-Kommando /SET-PUBSET-ATTRIBUTES
geändert werden.
Die Einstellung, dass für ein Pubset große Platten / Dateien zugelassen sind, kann nicht wieder rückgängig gemacht werden.
Eine Platte / Datei mit weniger als 32 GByte („kleine“ Platte) kann, unabhängig vom Attribut „große Platten / Dateien“, in jeden Pubset aufgenommen werden.