Einrichten eines SF-Pubset
Ein SF-Pubset (SINGLE-FEATURE-Pubset) wird so eingerichtet, wie ein Pubset bisher eingerichtet wurde. D.h., die Platten werden mit der VSN initialisiert die Archivnummern und Gerätetypen der zum Pubset gehörenden Platten werden im SVL der Systemplatte des Pubsets (Pubres) verankert und ein Dateikatalog für den Pubset festgelegt.
Folgende Anweisungen stehen für die Funktion „Einrichten eines SF-Pubset“ zur Verfügung:
DECLARE-PUBSET PUBSET-TYPE=*S-F(...,ACTION=*INSTALL) CREATE-VOLUME CREATE-CATALOG CREATE-PAGING-FILE
Wenn keine CREATE-CATALOG-Anweisung angegeben wird, wird standardmäßig auf der Pubres ein Dateikatalog in der Größe von mindestens 2000 PAM-Seiten angelegt, wobei auf ein Vielfaches der Allocation-Unit-Größe aufgerundet wird.
Die Anweisung CREATE-VOLUME muss für jede Platte des einzurichtenden Pubset angegeben werden, da alle Platten im SVL der Pubres verankert werden müssen.
Die Funktion unterstützt das Einrichten von DRV-Pubsets sowie das Einrichten von Pubsets mit Platten, deren physikalische Blockgröße 4K beträgt.
Das Einrichten einer urladefähigen Platte mit physikalischer Blockgröße 4K wird abgelehnt.
Erweitern eines SF-Pubset
In ein bereits eingerichtetes SF-Pubset können weitere Platten aufgenommen werden. Ist der Pubset importiert, erfolgt die Erweiterung dynamisch, d.h. der Pubset muss nicht vorher exportiert werden.
Folgende Anweisungen stehen für die Funktion „Erweitern eines SF-Pubset“ zur Verfügung:
DECLARE-PUBSET PUBSET-TYPE=*S-F(...,ACTION=*EXTEND) CREATE-VOLUME CREATE-PAGING-FILE COPY (nur erforderlich bei Erweiterung zum Home-Pubset) CREATE-IPL-VOLUME - " - MODIFY-IPL-VOLUME - " - CREATE-SNAP-FILE - " -
Für jede Platte, um die der Pubset erweitert werden soll, muss eine CREATE-VOLUME-Anweisung angegeben werden (siehe Abschnitt „SF-Pubsets"). Die angegebene Plattennummer darf im Pubset noch nicht vorhanden sein.
Die beim Erweitern eines Pubset dazukommenden Platten müssen dieselben Plattenformate (K/NK, NK2/NK4) haben wie die bereits vorhandenen. Die Allocation-Unit muss innerhalb eines Pubset ebenfalls homogen sein. Deshalb werden die Platten von SIR automatisch initialisiert.
Einrichten eines Home-Pubset
Soll ein Betriebssystem BS2000 OSD/BC installiert und sein Home-Pubset eingerichtet werden, so müssen alle Dateien, die für das Betriebssystem benötigt werden
(BS2000 OSD/BC V11.0 und die dazu gehörenden systemnahen Software-Produkte), auf den Pubset gebracht werden. Mindestens eine Platte muss urladefähig gemacht werden (siehe nächsten Abschnitt). Für die Systemeinleitung muss eine ausreichend große Paging-Datei eingerichtet werden (>= 200 MB).
Das Einrichten einer Snapshot-Datei empfiehlt sich, wenn der SNAP-Dump bereits nach der Systemeinleitung zur Verfügung stehen soll. Siehe den Parameter SNAP-ACTIVE-SWITCH im Startup-Parameterservice, Handbuch „Systembetreuung“ [5].
Folgende Anweisungen stehen für das Einrichten eines Home-Pubset zur Verfügung:
DECLARE-PUBSET PUBSET-TYPE=*S-F(...,ACTION=*INSTALL) CREATE-VOLUME CREATE-CATALOG COPY CREATE-IPL-VOLUME CREATE-PAGING-FILE CREATE-SNAP-FILE
Es gelten die Bedingungen wie im Abschnitt „SF-Pubsets".
Einrichten einer Urladeplatte
Mit SIR können gemeinschaftliche oder private Platten urladefähig, also zu IPL-Platten gemacht werden.
Es können gemeinschaftliche Platten eines bereits bestehenden SF-Pubset als Urladeplatten der neuen BS2000-Version eingerichtet werden.
Beim Neuerstellen eines SF-Pubset können mehrere Urladeplatten für verschiedene BS2000-Versionen eingerichtet werden, wobei für Versionen ungleich der aktuellen Version von BS2000 OSD/BC die entsprechende SIR-Version eingesetzt werden muss. Von einer Urladeplatte kann immer nur eine Betriebssystemversion geladen werden. Auch mehrere Urladeplatten der gleichen Version können eingerichtet werden.
Platten eines Pubsets mit dem Attribut LARGE-FILES-ALLOWED=*YES
können ebenfalls urladefähig gemacht werden. Platten eines Pubset mit Standard-SYS-ID „250“ können nicht urladefähig gemacht werden.
Eine Platte ist urladefähig, wenn der Operator von ihr den Betriebssystemlauf (STARTUP) einleiten kann. Dazu muss die Platte folgende Eigenschaften besitzen:
Auf ihr befinden sich
die IPL-Phase (SYSPRG.IPL.DSKxxx),sowie die Sicherstellungsdateien
BOOTSAVE (SYSPRG.BOOT.DSKxxx.SAVE),
SLEDSAVE (SYSPRG.SLED.DSKxxx.SAVE) und
STARTUP-Konfigurationsdaten (SYSDAT.IPL-CONF.DSKxxx)und, falls benötigt, die
IPL-Rep-Datei (SYSREP.IPL.DSKxxx) und
SLED-Rep-Datei (SYSREP.SLED.DSKxxx)Wenn die Rep-Dateien für IPL und SLED nicht vorhanden sind, wird bei der Verankerung eine entsprechende Meldung ausgegeben und die Bearbeitung fortgesetzt.
Bei Privatplatten wird <.DSKxxx> durch <.vsn> ersetzt.
Der Standard-Datenträger-Kennsatz SVL enthält Verweise auf diese Dateien.
Diese Dateien müssen vor Aufruf von SIR nicht auf der Platte liegen, die urladefähig gemacht werden soll. SIR sorgt durch internes Kopieren dafür, dass diese Bedingung bei Verankerung der Urladedateien im SVL erfüllt ist:
SIR kopiert die Ausgangsdateien unter einem plattenspezifischen Namen auf die Zielplatte. Die Ausgangsdateien werden weder verankert noch modifiziert. Es sind dies: SYSPRG/SKMPRG.IPL.<ver>, SYSREP.IPL.<ver> und SYSREP.SLED.<ver>
Die verankerten Dateien werden bei einer logischen Sicherung nicht berücksichtigt, wohl aber ihre Ausgangsdateien.
Folgende Anweisungen stehen für die Funktion „Einrichten einer Urladeplatte“ zur Verfügung:
DECLARE-PUBSET PUBSET-TYPE=*S-F(...,ACTION=*IPL) CREATE-IPL-VOLUME MODIFY-IPL-VOLUME (kann zusätzlich oder ersatzweise gegeben werden)
Beim Ablauf werden alle CREATE-IPL-VOLUME-Anweisungen vor den MODIFY-IPL-VOLUME-Anweisungen ausgeführt.
Sind lediglich Privat-Platten urladefähig zu machen, so darf keine Anweisung DECLARE-PUBSET oder BEGIN-VOLUME-SET-DECLARATION gegeben werden.
Befinden sich die IPL-Dateien nicht im Pubset, so sind sie vorher dorthin zu übertragen. Dazu ist zu den oben stehenden Anweisungen die Anweisung COPY hinzuzufügen.
Bei Privatplatte müssen die Urladedateien im Home-Pubset in einem zur Privatplatte kompatiblen Format sein (d.h. in der Regel NK-Format).
Beim Einrichten der Urladeplatte ist zu beachten, dass ein Verändern der Ausgangsdateien sich nicht auf die verankerten Dateien auswirkt. Sollen die verankerten Dateien verändert werden, ist SIR erneut aufzurufen.
Alle anderen Dateien, die für die Systemeinleitung von BS2000 benötigt werden (STARTUP-Dateien, siehe Handbuch „Systembetreung“ [5]), werden über den Dateikatalog gesucht. Sie können auf beliebigen Platten des Home-Pubset liegen, müssen also nicht unbedingt auf der Urladeplatte stehen.
Modifizieren einer Urladeplatte
Mit dieser Funktion wird eine urladefähige Platte modifiziert. Dabei dürfen die angegebenen Ausgangsdateien (IPL, IPL-Rep, SLED-Rep), anders als beim Einrichten der Urladeplatte, auch vom Standard abweichende Namen haben. Die Dateien werden dann unter einem plattenspezifischen Namen auf die Urladeplatte kopiert und neu im Boot- bzw. SVL-Block verankert. Beim Verankern von IPL werden die BOOTSAVE-, die SLEDSAVE- und die IPL-CONF-Datei neu eingerichtet. Die Verankerungen der restlichen Dateien, die für die Urladefähigkeit notwendig sind, bleiben erhalten.
Werden alle notwendigen Dateien angegeben, entspricht diese Funktion der Funktion „Einrichten einer Urladeplatte“. In diesem Falle muss die betreffende Platte nicht urladefähig gewesen sein.
Folgende Anweisungen stehen für die Funktion „Modifizieren einer Urladeplatte“ zur Verfügung:
DECLARE-PUBSET PUBSET-TYPE=*S-F(...,ACTION=*IPL)
MODIFY-IPL-VOLUME
Für das „Modifizieren einer Urladeplatte“ ist das Gleiche zu beachten wie im Abschnitt „Einrichten einer Urladeplatte" beschrieben.