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Defaultierung der ablageort-relevanten Dateiattribute

Die Abbildung der vom Benutzer getroffenen Angaben für die Dateiattribute auf die tatsächlich resultierenden Werte erfolgt durch Defaultierungs-Mechanismen, welche u.a. vom Benutzer nicht explizit getroffene Vorgaben ergänzen und ggf. auch explizit spezifizierte Werte modifizieren. Folgende Defaultierungs-Mechanismen existieren:

  • Defaultierung der einzelnen ablageort-relevanten Attribute über Storage-Klassen und Default-Storage-Klassen (Attribut STORAGE-CLASS)

  • Defaultierung des Dateiformats (Attribut FILE-PREFORMAT)

  • Defaultierung der Verfügbarkeit (Attribut AVAILABILITY)

  • Defaultierung der performance-bezogenen Attribute (Attribut PERFORMANCE)

  • Defaultierung des Dateityps Arbeitsdatei (Attribut WORK-FILE)

  • Defaultierung des Attributs S0-MIGRATION

  • Defaultierung des Attributs MIGRATE

Die Mechanismen werden exemplarisch anhand der Kommandoschnittstelle (hauptsächlich CREATE-FILE und MODIFY- FILE-ATTRIBUTES) erklärt. Für die Programmschnittstellen (Makros CATAL und FILE) gilt analoges.

Defaultierung der einzelnen ablageort-relevanten Attribute über Storage-Klassen und Default-Storage-Klassen

Storage-Klassen müssen durch den Systembetreuer definiert werden. Zur Bestimmung der ablageort-relevanten Dateiattribute WORK-FILE, PERFORMANCE, USAGE, DISK-WRITE, FILE-PREFORMAT und  AVAILABILITY werden die in der Storage-Klasse hinterlegten Werte herangezogen, wobei der Performance-Wert unter Berücksichtigung der Benutzerberechtigung DMS-TUNING-RESOURCES ggf. durch das System reduziert wird.

Default-Storage-Klassen (benutzer- und pubset-spezifisch)

Der Systembetreuer hat die Möglichkeit, für jeden Benutzer auf jedem SM-Pubset eine Default-Storage-Klasse festzulegen. Bei jeder Erstallokierung von Speicherplatz auf diesem Pubset unter dieser Benutzerkennung werden dann die Attributeinstellungen dieser Storage-Klasse übernommen, wenn keine der folgenden Angaben erfolgt:

  • explizite Angabe einer Storage-Klasse
  • STORAGE-CLASS=*NONE (*)
  • WORK-FILE=*NO *)
  • WORK-FILE=*YES
  • physikalische Allokierung
  • PERFORMANCE *)
  • USAGE *)
  • DISK-WRITE *)
  • AVAILABILITY *)

*)

Wenn kein Recht auf physikalische Allokierung vorliegt, macht die Default-Storage-Klasse die mit *) gekennzeichneten Angaben unwirksam (und nicht umgekehrt).

Über das Vorhandensein einer benutzer-spezifischen Default-Storage-Klasse informiert das Kommando SHOW-USER-ATTRIBUTES PUBSET=..., INFORMATION=*PUBSET-ATTRIBUTES.

Für jede Dateigenerationsgruppe in einem SM-Pubset kann durch den Benutzer eine Default-Storage-Klasse vereinbart werden (Operand STOR-CLASS-DEFAULT im Kommando CREATE-FILE-GROUP). Bei der Erstallokierung von Speicherplatz einer Dateigeneration werden die Attributeinstellungen dieser Storage-Klasse unter den gleichen Bedingungen wie bei den Dateien übernommen. Die Default-Storage-Klasse einer Dateigenerationsgruppe kann explizit angegeben werden oder es wird die benutzer-spezifische Default-Storage-Klasse des SM-Pubsets zugewiesen (STOR-CLASS-DEFAULT=*STD), unter dem die Dateigenerationsgruppe angelegt wird.

Zuweisung einer Storage-Klasse

Die Zuweisung einer Storage-Klasse an eine Datei (oder Dateigeneration) kann durch explizite Angabe erfolgen ( STORAGE-CLASS=<composed-name>) oder über Defaultierung (STORAGE-CLASS=*STD). Eine Storage-Klasse kann einer Datei/-generation erst dann zugewiesen werden, wenn Speicherplatz zugewiesen wird. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die ablageort-relevanten Attribute zugewiesen.
Für eine Datei, die keinen Platz zugeordnet hat, sind die Werte der ablageort-relevanten Dateiattribute AVAILABILITY, WORK-FILE und FILE-PREFORMAT sowie die Storage-Klassen-Zuordnung nicht definiert. Dies gilt auch für den Fall, dass einer Datei der zugewiesene Speicherplatz wieder vollständig entzogen wird (Kommandos DELETE-FILE oder MODIFY-FILE-ATTRIBUTES..., SPACE=*RELEASE(...)).

Bei der Rücknahme einer Storage-Klassen-Zuordnung für eine Datei (Kommando MODIFY-FILE-ATTRIBUTES...,STORAGE-CLASS=*NONE) ist Folgendes zu beachten:

Der Name der Storage-Klasse wird aus dem Katalogeintrag ausgetragen. Nur die explizit angegebenen ablageort-relevanten Attribute werden geändert. Um ein Unterlaufen der Kontingentierung zu verhindern, werden aber für Dateien mit dem (resultierenden) Attribut S0-MIGRATION=*FORBIDDEN die Werte für PERFORMANCE und AVAILABILITY ggf. automatisch den entsprechenden Werten des Volume-Sets angepasst, auf dem die Datei liegt.

Defaultierung des Dateipräformats

Die Kommandos CREATE-FILE und MODIFY-FILE-ATTRIBUTES sowie die Kommandos zum Einrichten und Modifizieren von Storage-Klassen erlauben für das Attribut PREFORMAT den Wert *BY-PUBSET- DEFAULT, der auch als Defaultwert dient.
Die Wirkung dieses Defaultwertes hängt davon ab, ob eine Datei durch physikalische Allokierung angelegt wird:

  • Bei physikalischer Allokierung erhält eine Datei das Format des Volume-Sets, auf dem sie angelegt wird, als Präformat zugeordnet.

  • Eine Datei, die nicht durch physikalische Allokierung angelegt wird, bekommt das Default-File-Format des SM-Pubsets als Präformat zugeordnet. Das Präformat wird bei der Auswahl eines geeigneten Volume-Sets berücksichtigt.

Neben der Volume-Set-Auswahl beeinflusst das Präformat auch die Festlegung des endgültigen Dateiformats einer Datei, wenn diese für Neuerstellung geöffnet wird: Erfolgen dabei beim Öffnen keine expliziten Formatvorgaben durch den Benutzer (ADD-FILE-LINK oder FCB), dient das Präformat als Defaultwert.

Näheres zur Bestimmung des Dateipräformats und des endgültigen Dateiformats siehe die Abschnitte auf "Bestimmung des Präformats" und "Bestimmung des Dateiformats".

 

Defaultierung der Verfügbarkeit

Wird eine Datei nicht durch physikalische Allokierung angelegt, ist *STD der Defaultwert für Verfügbarkeit. Beim Anlegen einer Datei durch physikalische Allokierung wird der Attributwert wie folgt aus den Benutzerangaben bestimmt:

AVAILABILTY-Wert des Volume-Sets, auf dem die Datei angelegt wird

vom Benutzer spezifiziertes Dateiattribut AVAILABILITY

resultierender Wert des Dateiattributs AVAILABILITY

HIGH

nicht explizit angegeben
HIGH
STD

HIGH
HIGH
HIGH

STD

nicht explizit angegeben
HIGH
STD

STD
Angabe unverträglich
STD

Wird S0-MIGRATION=*FORBIDDEN gesetzt (explizit über das Kommando MODIFY-FILE-ATTRIBUTES oder implizit durch physikalische Allokierung) und belegt die Datei auf einem Volume-Set mit AVAILABILITY=*HIGH Speicherplatz, so wird für die Datei AVAILABILITY=*HIGH eingestellt (auch wenn AVAILABILITY=*STD explizit angegeben wurde).

Defaultierung der statischen performance-bezogenen Attribute

Bei den Performance-Attributen wird zwischen statischen und dynamischen Werten unterschieden (siehe Abschnitt „Ablauf der OPEN-Verarbeitung"). Statische Werte sind im Katalogeintrag hinterlegt, dynamische werden in der TFT ablgelegt oder im TU-FCB angegeben. Explizite Benutzerangaben bzw. aus den Storage-Klassen entnommene Werte werden ggf. durch Berücksichtigung der DMS-TUNING-RESOURCES-Einstellung für den Dateieigentümer reduziert.

Um beim Anlegen einer Datei durch physikalische Allokierung die Kontingentüberwachung nicht unterlaufen zu können, werden durch CREATE-FILE die Benutzerangaben bzw. bestehende Einstellungen für das statische PERFORMANCE-Attribut abhängig von der Performance-Charakteristik des vorgegebenen Volume-Sets ggf. „angehoben“.

PERFORMANCE-Werte des Volume-Sets

vom Benutzer spezifiziertes Dateiattribut PERFORMANCE

resultierendes Dateiattribut PERFORMANCE bei physikalischer Allokierung

STD [,HIGH] [,VERY-HIGH]

nicht explizit angegeben
STD
HIGH
VERY-HIGH

STD
STD
HIGH
VERY-HIGH

HIGH [,VERY-HIGH]

nicht explizit angegeben
STD
HIGH
VERY-HIGH

HIGH
HIGH
HIGH
VERY-HIGH

VERY-HIGH

nicht explizit angegeben
STD
HIGH
VERY-HIGH

VERY-HIGH
VERY-HIGH
VERY-HIGH
VERY-HIGH

Das „Anheben“ erfolgt auch dann, wenn dadurch die DMS-TUNING-RESOURCES-Berechtigung des Dateieigentümers überschritten wird.

Die Bestimmung des Werts für die statische Datei-Performance durch das Kommando MODIFY-FILE-ATTRIBUTES ist abhängig vom Wert des Attributs S0-MIGRATION nach der Ausführung des Kommandos:

  • Ergibt sich durch die Ausführung S0-MIGRATION=*FORBIDDEN, so wird die vom Benutzer spezifizierte Performance (bei expliziter Spezifikation) bzw. die der Datei bisher zugeordnete statische Performance ggf. automatisch modifiziert. Die geschieht nach den gleichen Regeln wie beim Anlegen einer Datei durch physikalische Allokierung. Auch hier kann sich für die statische Performance ein Wert ergeben, der die DMS-TUNING-RESOURCES-Berechtigung des Dateieigentümers überschreitet.

  • Ergibt sich durch die Ausführung die Zuweisung S0-MIGRATION=*ALLOWED, so werden explizite Benutzerangaben für die Performance so reduziert, dass die DMS-TUN-ING-RESOURCES-Berechtigung nicht überschritten werden. Erfolgt keine explizite Benutzerangabe für die Performance, wird der bisherige Performance-Wert unverändert beibehalten.

Defaultierung des Dateityps Arbeitsdatei

Per Default werden Dateien als permanente Dateien eingerichtet (WORK-FILE=*NO). Eine Arbeitsdatei kann über folgende Mechanismen eingerichtet werden:

  • explizite Zuordnung WORK-FILE=*YES

  • physikalische Allokierung (explizite Angabe einer Platte, die zu einem Work-Volume-Set gehört über den VOLUME-Operand bzw. explizite Angabe des Work-Volume-Sets über den Operanden VOLUME-SET)

  • Angabe einer Storage-Klasse, in der die Attributzuordnung WORK-FILE=*YES gilt

Für eine Datei, die bereits Speicherplatz belegt, kann die Zuordnung WORK-FILE nicht mehr verändert werden.

Defaultierung des Attributs S0-MIGRATION

Im Kommando CREATE-FILE wird der Defaultwert für dieses Attribut eingestellt.
Er bewirkt im Fall von physikalischer Allokierung die Zuweisung S0-MIGRATION= *FORBIDDEN, andernfalls die Zuweisung S0-MIGRATION=*ALLOWED.

Im Kommando MODIFY-FILE-ATTRIBUTES wird mit S0-MIGRATION=*UNCHANGED der Defaultwert für dieses Attribut eingestellt.
Er bewirkt, dass für eine Datei, die bereits Speicherplatz belegt, der bisherige Wert beibehalten wird, auch wenn sie durch das Kommando gleichzeitig durch physikalische Allokierung erweitert wird.
Für eine Datei, die bisher keinen Speicherplatz belegt und durch MODIFY-FILE-ATTRIBUTES Speicherplatz zugewiesen bekommt, wird der Wert für S0-MIGRATION wie bei dem Neuanlegen einer Datei bestimmt.

Defaultierung des Attributs MIGRATE

Im Kommando CREATE-FILE wird mit MIGRATE=*STD der Defaultwert für dieses Attribut eingestellt.
Er bewirkt im Fall von physikalischer Allokierung auf Volume-oder Blockebene die Zuweisung MIGRATE=FORBIDDEN.
Bei nicht durch physikalische Allokierung angelegten Dateien ist zu unterscheiden, ob es sich um permanente oder temporäre Dateien handelt: bei einer temporären Datei erfolgt die Zuweisung MIGRATE =INHIBITED, bei einer permanenten Dateien erfolgt die Zuweisung MIGRATE=ALLOWED.

Im Kommando MODIFY-FILE-ATTRIBUTES wird mit MIGRATE=*UNCHANGED der Defaultwert für dieses Attribut eingestellt.

Die Wirkung ist davon abhängig, ob die Datei bereits Speicherplatz belegt:

  • Für eine Datei, die bereits Speicherplatz belegt, wird der bisherige Wert für MIGRATION beibehalten, falls sie nicht gleichzeitig von einer temporären in eine permanente Datei umgewandelt wird.

  • Temporäre Dateien erhalten automatisch die Zuordnung MIGRATE=INHIBITED. Es hat auf die Bestimmung des MIGRATE-Attributwerts keinen Einfluss, ob die Datei durch physikalische Allokierung vergrößert wird.

  • Für eine Datei, die bisher keinen Speicherplatz belegt und durch MODIFY-FILE-ATTRIBUTES Speicherplatz zugewiesen bekommt, wird der Wert für MIGRATION wie beim Neuanlegen einer Datei bestimmt.