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Die Auswahl der Dateien

Hat die Systembetreuung einem Benutzer die Berechtigung eingeräumt, seine Dateien über ein Cache-Medium verarbeiten zu lassen, kann der Benutzer seine Ein-/Ausgabe-kritischen Dateien durch entsprechende Dateiattribute kennzeichnen. Die Auswahl der Dateien sollte gezielt unter dem Gesichtspunkt der Reduzierung von Ein-/Ausgaben erfolgen,
d.h. solche Dateien müssen ausgewählt werden, bei denen ein unverhältnismäßig hoher Anteil von DVS-Ein-/Ausgaben zu beobachten ist (als Entscheidungshilfe kann hier das Messsystem SM2 eingesetzt werden).

Mit den Kommandos CREATE-FILE, MODIFY-FILE-ATTRIBUTES und ADD-FILE-LINK bzw. den Makros FILE und CATAL kann der Benutzer für seine ausgewählten Dateien die Attribute PERFORMANCE, USAGE und DISK-WRITE vergeben.

Die Dateieigenschaft PERFORMANCE beschreibt die Wertigkeit der angestrebten Ein-/Ausgabe-Performance-Verbesserung und kann mit folgenden Werten belegt werden:

  • STD
    Die Datei wird ohne Nutzung eines Cache bearbeitet.

  • HIGH
    Die Datei soll über einen Cache bearbeitet werden, kann aber bei knappem Speicher teilweise verdrängt werden. Diese Angabe wird nur dann wirksam, wenn für die Benutzerkennung im Benutzerkatalog des Pubsets die Berechtigungen CONCURRENT-USE oder EXCLUSIVE-USE eingetragen sind.

  • VERY-HIGH
    Die Datei soll auch bei knappem Speicher permanent im Cache gehalten werden. Diese Angabe wird nur dann wirksam, wenn für die Benutzerkennung im Benutzerkatalog des Pubsets die Berechtigung EXCLUSIVE-USE eingetragen ist.

  • USER-MAXIMUM
    Die Datei soll das höchste Ein-/Ausgabe-Attribut erhalten, das für den Benutzer im Benutzerkatalog eingetragen ist.

Die Dateieigenschaft USAGE bezeichnet den Cache-Modus und kann mit folgenden Werten angegeben werden:

  • READ
    Die erhöhte Performance-Anforderung soll nur für Leseoperationen gelten (Lese-Cache).

  • WRITE
    Die erhöhte Performance-Anforderung soll nur für Schreiboperationen gelten (Schreib-Cache).

  • READ-WRITE
    Die Anforderungen gelten für Lese- und Schreiboperationen (Schreib-Lese-Cache).

Die Dateieigenschaft DISK-WRITE gibt an, zu welchem Zeitpunkt nach einer Schreiboperation Datenkonsistenz gefordert wird. Implizit kann der Benutzer über diesen Operanden den Wunsch formulieren, seine Dateien in einem sicheren, nicht-flüchtigen Cache-Medium zu verarbeiten.

  • IMMEDIATE
    Die Daten der Datei müssen sich direkt nach Beendigung einer Schreiboperation in einem konsistenten Zustand befinden, d.h. implizit, dass die Datei nicht über einen flüchtigen Schreib-Cache bearbeitet werden soll. Das Zurückschreiben soll auf ein sicheres, nicht-flüchtiges Medium erfolgen.
    Für Dateien, die wichtige Daten enthalten, sollte deshalb Datenkonsistenz nach jeder Schreiboperation gefordert werden.

    Ab BS2000 OSD/BC V11.0 entfällt die Unterstützung von nicht-flüchtigen Cache-Medien.
  • BY-CLOSE
    Die Daten der Datei müssen sich erst nach der CLOSE-Verarbeitung in einem konsistenten Zustand befinden; der Benutzer verzichtet auf die Verarbeitung in einem nichtflüchtigen Speichermedium.
    Dabei ist zu beachten, dass bei der Bearbeitung über einen flüchtigen Schreib-Cache sich die Daten der Datei erst nach der CLOSE-Verarbeitung in einem konsistenten Zustand befinden. Systemfehler während der Bearbeitungsphase können zu Inkonsistenzen führen.
    Es sollten deshalb nur solche Dateien dieses Attribut erhalten, die ausschließlich während einer laufenden Anwendung relevant sind (z.B. Ergebnislisten einer Compilierung).

Der Benutzer kann die gewünschten Dateiattribute statisch und dynamisch vergeben. Die statische Vergabe der Dateiattribute geschieht über die Kommandos CREATE-FILE und MODIFY-FILE-ATTRIBUTES bzw. über die Makros CATAL und FILE. Für die Erzeugung des entsprechenden Katalogeintrages ist die Berechtigung des Dateieigentümers im Benutzerkatalog erforderlich. Fehlt die angeforderte Berechtigung, erhält die Datei die für die Benutzerkennung maximal zulässige Performance-Berechtigung.
Der Benutzer hat weiter die Möglichkeit, für eine spezielle Dateiverarbeitung die im Katalogeintrag hinterlegten Attribute außer Kraft zu setzen, ohne den Katalogeintrag selbst zu verändern (dynamische Vergabe der Dateiattribute). Mit dem Kommando ADD-FILE-LINK bzw. über die FCB-Schnittstelle können die Dateiattribute PERFORMANCE und USAGE jeweils in Richtung geringerer Wertigkeit verändert werden. Die im Dateikatalog hinterlegten Dateiattribute bleiben dabei unverändert.

Die aktuellen Performance-Eigenschaften werden beim Eröffnen der Datei vom DVS ausgewertet, wobei ein Abgleich der Angaben im Katalogeintrag, der dynamisch vereinbarten Werte und der Berechtigung im Benutzerkatalog erfolgt. Zugleich wird geprüft, ob die Angaben des Benutzers mit der gültigen Cache-Zuordnung des betreffenden Pubsets verträglich sind. Bei Verträglichkeit erfolgt die Verarbeitung der Datei im Cache. Anderenfalls wird die Datei ohne Cache verarbeitet; eine Zurückweisung des OPEN auf Grund mangelnder Berechtigung oder unverträglicher Konfiguration erfolgt nicht.

Die folgende Tabelle zeigt, wie die Angaben der Systembetreuung für die Benutzerkennung im Benutzerkatalog und die Angaben des Benutzers für seine Dateien zusammenwirken.

Cached-Files

Berechtigung im Daten-Pubset

Erlaubte Performance-Maßnahmen für den Benutzer auf dem Daten-Pubset

BY-USER-SELECTED

NONE

keine

CONCURRENT-USE

Dateiattribut PERFORMANCE=HIGH

EXCLUSIVE-USE

Dateiattribut PERFORMANCE=HIGH/VERY-HIGH

ALL / BY-SYSTEM

NONE

Dateiattribut PERFORMANCE=HIGH

Mit dem Kommando START-FILE-CACHING kann nachträglich für bereits geöffnete Dateien Caching gestartet werden. Über die Operanden PERFORMANCE und USAGE werden die Dateieigenschaften Performance-Wertigkeit und Cache-Modus bestimmt. Voraussetzungen für das nachträgliche Zuschalten von Caching sind:

  • Der Aufrufer besitzt die Zugriffsberechtigung auf die Datei besitzt (Eigentümer der Datei oder die Systembetreuung)

  • Für den Pubset, auf dem sich die Datei befindet, gilt:

    • Der Pubset besitzt eine gültige und aktivierte Cache-Zuordnung.

    • Der Pubset muss lokal zugreifbar sein.

  • Das Kommando muss an demselben System eingegeben werden, wenn der dem Pubset zugeordnete Cache systemlokal betrieben wird.

  • Dem Aufrufer wurde die erforderliche Cache-Berechtigung von der Systembetreuung erteilt.

Ist die Datei nicht geöffnet oder wird sie bereits mit Cache bearbeitet, wird das Kommando START-FILE-CACHING abgewiesen.

Das Kommando STOP-FILE-CACHING beendet das Caching für eine geöffnete Datei oder eine Datei, von der sich noch Daten im Cache befinden. Die noch im Cache befindlichen Daten werden zurückgeschrieben (Ausnahme: reiner Lese-Cache) und der Cache-Inhalt invalidiert. Zum Ausführen des Kommandos gelten die gleichen Voraussetzungen wie bei START-FILE-CACHING.