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Dynamische I/O-Konfigurationsänderung (SU /390)

Rekonfiguration im laufenden Betrieb ist das Zu- und Wegschalten bereits definierter Komponenten der Konfiguration einer Server Unit (siehe Abschnitt „Rekonfiguration").

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Ein-/Ausgabe-Einheiten während des laufenden Betriebs der Konfiguration der Server Unit hinzuzufügen bzw. daraus zu entfernen.

Die Ein-/Ausgabe-Konfiguration kann im laufenden Betrieb geändert werden, d.h. die bestehende Konfiguration kann ohne neuen IMPL erweitert oder reduziert werden. Die Änderungen werden direkt auf dem aktiven IORSF der Server Unit ausgeführt.

Diese Möglichkeit der Konfigurationsänderung wird im Folgenden als „dynamische I/O-Konfigurationsänderung“ bezeichnet. Die dynamische I/O-Konfigurationsänderung wird für folgende Geräteklassen unterstützt:

  • Platten- und Bandgeräte

  • Netzwerk-/LAN-Geräte

Vorbereitung der dynamischen I/O-Rekonfiguration

Damit im laufenden Betrieb neue Geräte und Steuerungen der Konfiguration hinzugefügt werden können, erzeugt das System bei der Systemeinleitung in der Gerätetabelle zusätzliche freie Tabelleneinträge für Geräte und Steuerungen. Die Tabelleneinträge für Kanäle und Verbindungen zwischen Ein-/Ausgabe-Einheiten werden dynamisch angelegt und müssen von der Systembetreuung bei der Generierung des IORSF nicht mit berücksichtigt werden.

Die Anzahl der freien Tabelleneinträge für Geräte und Steuerungen richtet sich nach der Größe des Reservebereichs im IORSF.
Dieser reicht bei einem mit IOGEN erstellten IORSF für 512 zusätzliche Einträge (Kanäle, Steuerungen, Geräte und deren Verbindungen), siehe Handbuch „Systeminstallation“ [55]. Ein bereits modifiziertes IORSF kann weniger oder mehr freie Einträge besitzen, entweder durch Hinzufügen oder Wegnahme von Einheiten im aktiven IORSF oder durch Zurückschreiben des aktiven IORSF mit dem Kommando STOP-CONFIGURATION-UPDATE ..., DEVICE-RESERVE=.

Bei der Systemeinleitung werden für Netzwerk-/LAN-Geräte 64 freie Einträge in der Gerätetabelle vorgesehen, für Platten- und Bandgeräte jeweils die aufgrund der freien Einträge im IORSF maximal mögliche Anzahl (höchstens aber je 2048). Die Gesamtzahl der dynamisch hinzufügbaren Einheiten kann dabei nicht die im IORSF gesetzten Grenzen überschreiten.

Maßnahmen zur Vermeidung von Engpässen

Jedes Gerät oder jede Steuerung, die der Konfiguration neu hinzugefügt wird, belegt einen freien Tabelleneintrag. Das Hinzufügen wird abgewiesen, wenn kein freier Tabelleneintrag mehr existiert. In diesem Fall ist ein Hinzufügen erst wieder möglich, wenn eine entsprechende Ein-/Ausgabe-Einheit entfernt wird.

Ist bereits bei der Generierung des IORSF abzusehen, dass diese freien Tabelleneinträge für die in der nächsten Session vorgesehene dynamische I/O-Konfigurationsänderung nicht ausreichen werden, sollte eine genügend große Anzahl zukünftiger Ein-/Ausgabe-Einheiten im IORSF mitkonfiguriert werden. Diese zusätzlichen Ein-/Ausgabe-Einheiten können dann zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme mit den Kommandos der dynamischen Rekonfiguration entsprechend der realen Konfiguration umdefiniert werden.

Dynamische I/O-Konfigurationsänderung vornehmen

Folgende Kommandos stehen zur dynamischen I/O-Konfigurationsänderung zur Verfügung. Die Kommandos sind im Handbuch „Kommandos“ [27] ausführlich beschrieben:

Kommando

Bedeutung

ADD-IO-UNIT

neue Ein-/Ausgabe-Einheiten definieren

MODIFY-IO-UNIT

Pfadbeschreibung einer Steuerung ändern, bevorzugten Pfad eines Gerätes ändern,
Timeout-Einstellungen ändern, bevorzugtes Gerät für PAV festlegen

REMOVE-IO-UNIT

Ein-/Ausgabe-Einheiten entfernen

SHOW-DEVICE-CONFIGURATION

Abfragen der Ein-/Ausgabe-Konfiguration

START-CONFIGURATION-UPDATE

dynamische I/O-Konfigurationsänderung einleiten

STOP-CONFIGURATION-UPDATE

dynamische I/O-Konfigurationsänderung beenden, aktuelles IORSF sichern

Tabelle 11: Komandos der dynamischen I/O-Konfigurationsänderung

Bevor Änderungen an der Konfiguration vorgenommen werden, muss die dynamischeI/O-Konfigurationsänderung mit dem Kommando START-CONFIGURATION-UPDATE eingeleitet werden. Die Kommandos zur Änderung der Konfiguration werden erst nach erfolgreicher Einleitung angenommen.

Ausnahme

Sollen nur die Timeout-Einstellungen von Geräten verändert werden, kann das Kommando MODIFY-IO-UNIT (mit UNIT=*DEVICE(...) und TIMEOUT=...) auch außerhalb einer dynamischen Rekonfiguration eingegeben werden. Dasselbe gilt für die Festlegung eines bevorzugten Gerätes für PAV (Operand PAV-PREFERRED-DEVICE).
Diese Änderungen sind unabhängig von der Architektur der Server Unit möglich!

Ist die dynamische I/O-Konfigurationsänderung erfolgreich eingeleitet, kann die Systembetreuung im laufenden System mit den Kommandos ADD-IO-UNIT, REMOVE-IO-UNIT und MODIFY-IO-UNIT die Ein-/Ausgabe-Konfiguration dynamisch ändern. Die Änderungen werden im aktiven IORSF (Input/Output Resource File) vorgenommen, d.h. sie werden sofort wirksam.

Allgemeiner Ablauf einer dynamischen I/O-Konfigurationsänderung

Jede über Kommando angeforderte Konfigurationsänderung wird mehrstufig unter Steuerung der Systemkomponente IORECONFabgearbeitet:

  1. Prüfphase:
    IORECONF prüft die Durchführbarkeit der angeforderten Konfigurationsänderung und weist nicht durchführbare Anforderungen zurück. So wird z.B. ein ADD-IO-UNIT-Kommando für ein Gerät aus einem der folgenden Gründe abgewiesen:

    • Die Steuerung oder der Kanal, an dem das Gerät angeschlossen werden soll, ist nicht definiert.

    • Das Gerät ist bereits definiert.

    • Es ist kein freier Tabelleneintrag vorhanden.

    Danach werden alle weiteren Systemkomponenten, die von der Konfigurationsänderung betroffen sind, aufgerufen (z.B. die Komponenten der Geräte- und Datenträgerverwaltung). Die Anforderung kann dann durch eine der gerufenen Komponenten abgelehnt werden.

  2. Modifikation des IORSF:
    Nach abgeschlossener Prüfung wird die Konfigurationsänderung in das aktive IORSF eingetragen. Für die Dauer der IORSF-Änderung sind alle betroffenen Geräte für Ein-/Ausgaben gesperrt.

  3. Modifikation der Tabellen:
    Nach erfolgreicher IORSF-Änderung ändert IORECONF die Ein-/Ausgabe-Tabellen und informiert die betroffenen Systemkomponenten über die Konfigurationsänderung.

Kann die Anforderung einer Konfigurationsänderung nicht vollständig ausgeführt werden, versucht IORECONF den Ausgangszustand wiederherzustellen.
Sowohl Durchführung als auch Abweisung von Anforderungen zur Konfigurationsänderung werden durch Konsol-Meldungen (NKR....) protokolliert.

I/O-Konfiguration dynamisch erweitern

Mit dem Kommando ADD-IO-UNIT kann die Systembetreuung der Konfiguration neue Ein-/Ausgabe-Einheiten (Geräte, Steuerungen, Kanäle) hinzufügen. Geräte können als PAV-Alias-Geräte definiert werden (siehe Abschnitt „Parallel Access Volumes (PAV, SU/390)").

Neue Ein-/Ausgabe-Einheiten müssen in der Reihenfolge Kanal - Steuerung - Gerät angegeben werden. Bis zu 256 Geräte lassen sich mit einem ADD-IO-UNIT-Kommando an einer Steuerung hinzufügen.

Einschränkungen und Besonderheiten

Eine neue Kanalbaugruppe kann mit folgenden Schritten hinzugefügt werden:

  1. Kommando ADD-IO-UNIT *CHN(...),STATE=DET für jeden Kanal der Baugruppe

  2. Einbau der Kanalgruppe und Aktivierung über CM-Frame

  3. Kommando ATTACH-DEVICE *CHN(...) für jeden Kanal der Baugruppe

Kanäle auf bereits bei IMPL vorhandenen Baugruppen können zwar mit ADD-IO-UNIT dynamisch generiert werden, sie lassen sich danach aber nicht „online“ schalten.
Deshalb sollten auch alle bereits vorhandenen Kanäle vorher generiert werden.

Für den Betrieb eines neuen Bandgerätes sind nach der Neudefinition mit ADD-IO-UNIT und bei Einsatz eines MBK-Archivsystems noch folgende Maßnahmen erforderlich:

  1. Mit dem Kommando ADD-DEVICE-DEPOT muss eine Lagerortzuordnung getroffen werden.

  2. Falls MAREN im Einsatz ist und das neue Gerät der Freibandzuweisung unterliegen soll, muss das Programm MARENUCP beendet und neu gestartet werden.

  3. Ist das neue Gerät Teil eines von ROBAR gesteuerten MBK-Archivsystems und noch nicht in der ROBAR-Konfigurationsdatei definiert, muss ROBAR-SV beendet und die ROBAR-SV-Konfigurationsdatei erweitert werden. Danach kann ROBAR-SV neu gestartet werden.

Bei Konfiguationen ohne MBK-Archivsystems muss das Bandgerät nur noch ATTACHED werden (Kommando ATTACH-DEVICE), wenn es nicht bereits implizit mit dem Kommando ADD-IO-UNIT ...,STATE=*ATTACHED zugeschaltet wurde.

Ein neues Netzwerk-/LAN-Gerät muss vor oder nach dem Hinzufügen mit BCIN-Kommando im DCM bekannt gemacht werden.

Das Subsystem IOTRACE berücksichtigt neu hinzugefügte Ein-/Ausgabe-Einheiten nur, wenn es nach der Konfigurationsänderung neu gestartet wurde.

I/O-Konfiguration dynamisch verkleinern

Mit dem Kommando REMOVE-IO-UNIT kann die Systembetreuung Ein-/Ausgabe-Einheiten (Geräte, Steuerungen, Kanäle), die sich im Zustand DETACHED befinden, aus der aktuellen Konfiguration entfernen. Wird eine „innere“ Einheit entfernt (Kanal bzw. Steuerung), so werden vom System implizit die zugehörigen „äußeren“ Einheiten (Steuerung bzw. Geräte) entfernt, sofern diese keiner weiteren „inneren“ Einheit angehören. Zu entfernende Ein-/Ausgabe-Einheiten müssen in der Reihenfolge Gerät - Steuerung - Kanal angegeben werden.

I/O-Konfigurationseigenschaften dynamisch modifizieren

Mit dem Kommando MODIFY-IO-UNIT kann die Systembetreuung die Konfigurationseigenschaften von Steuerungen oder Geräten dynamisch verändern. Bei einer Steuerung können die Ein-/Ausgabe-Pfade und die Verfügbarkeit der Verbindung zwischen Kanal und Steuerung (INCLUDED oder REMOVED) neu festgelegt werden.

Somit kann eine Steuerung, die mindestens zwei Kanalanschlüsse besitzt, unterbrechungsfrei umgehängt werden. Bei einem Gerät kann der bevorzugte Ein-/Ausgabe-Pfad geändert werden. Mit dem Operanden STATE=*PAV-PREFERRED-DEVICE(...) kann festgelegt werden, dass das PAV-Gerät unter VM2000 bei Ein-/Ausgaben zu bevorzugen ist (zu PAV siehe Abschnitt „Parallel Access Volumes (PAV, SU /390)").

Außerdem kann mit dem Kommando die Timeout-Einstellung von Geräten verändert werden (MODIFY-IO-UNIT UNIT=*DEVICE(...),TIMEOUT=<wert_in_sekunden>).
Werden nur die Timeout-Einstellungen von Geräten verändert oder ein bevorzugtes Gerät für PAV festgelegt, kann das Kommando auch außerhalb einer dynamischen Rekonfiguration (d.h. auch unabhängig von der Architektur der Server Unit) eingegeben werden.
Die Veränderung der Timeout-Werte sollte nur kurzfristig für bestimmte Aktionen, z.B. den Online-Update einer Plattenspeichersystem-Steuerung, erfolgen. Danach sollten wieder die Standardwerte mit TIMEOUT=*DEFAULT eingestellt werden.

Dynamische I/O-Konfigurationsänderung beenden

Die dynamische I/O-Konfigurationsänderung wird mit dem Kommando STOP-CONFIGURATION-UPDATE abgeschlossen. Damit die aktuelle Ein-/Ausgabe-Konfiguration auch für eine Folge-Session verfügbar ist, kann das aktuelle IORSF über den Operanden IORSF-UPDATE gesichert werden.
Kommt es vor dem Zurückschreiben des aktiven IORSF zu einem Systemabsturz, gehen die bis dahin vorgenommenen Konfigurationsänderungen beim erneuten IPL nicht verloren, da die BS2000-Ein-/Ausgabe-Tabellen bei der Systemeinleitung aus dem aktiven IORSF abgeleitet werden.

Nach erfolgreichem Abschluss der dynamischen Rekonfiguration werden die Rekonfigurationskommandos ADD-IO-UNIT, REMOVE-IO-UNIT und MODIFY-IO-UNIT (Ausnahme Timeout-Einstellung) nicht mehr angenommen.

Dynamische I/O-Konfigurationsänderung unter VM2000

Unter VM2000 können die Kommandos zur dynamischen I/O-Rekonfiguration nur im Monitor-System eingegeben werden. Die erforderlichen Änderungen der Ein-/Ausgabe-Tabellen werden im Hypervisor, im Monitorsystem und automatisch in allen aktiven Gastsystemen durchgeführt. Bei Eingabe des START-CONFIGURATION-UPDATE-Kommandos wird in der Meldung NKR0178 angezeigt, wie viele Gastsysteme aktiv sind und die dynamische I/O-Konfigurationsänderung unterstützen.