In BS2000 können Platten grundsätzlich als private Platte oder als gemeinschaftliche Platte genutzt werden.
Vor dem ersten Einsatz müssen die Datenträger mit dem Dienstprogramm VOLIN initialisiert werden. Dabei wird u. a. das maximal 6-stellige Datenträgerkennzeichen (Archivnummer) in den entsprechenden Kennsatz (Standard Volume Label) geschrieben. Anhand dieses Datenträgerkennzeichens (Volume Serial Number, VSN) können die privaten und gemeinschaftlichen Platten unterschieden werden.
Die VSN einer privaten Platte ist, mit der Einschränkung, dass sie nicht mit der einer gemeinschaftlichen Platte übereinstimmen darf, frei wählbar. Die Regeln und Möglichkeiten zur Vergabe einer VSN für gemeinschaftliche Platten sind im Abschnitt „Pubset-Eigenschaften" erläutert.
Für private Platten gibt es zwei Anwendungsmöglichkeiten:
DVS-Anwendungen
Die Platte ist durch eine oder mehrere DVS-Anwendungen belegt.
Dabei ist der Taskbelegungsmodus standardmäßig task-shareable. Eine task-exklusive Belegung erreicht man mit dem Kommando SECURE-RESOURCE-ALLOCATION. Der Systembelegungsmodus richtet sich nach den Generierungseigenschaften des Plattengerätes, in dem die Platte montiert ist. Mit dem Operatorkommando SET-DISK-PARAMETER kann der Systembelegungsmodus generierungsunabhängig und plattenspezifisch eingestellt werden.Sonderanwendungen (SPECIAL-Anwendungen)
Die Platte ist durch eine privilegierte Anwendung – z.B. VOLIN, FDDRL – belegt. Die SPECIAL-Anwendungen sind immer task- und system-exklusive Belegungen. Die Belegungsdauer wird von der SPECIAL-Anwendung bestimmt, sie kann vom Operator nicht beeinflusst werden.
Dual Recording by Volume (DRV)
Mit dem Subsystem DRV können neben gemeinschaftlichen Platten auch Privatplatten im System doppelt geführt werden. Shared-Pubsets können nicht für DRV verwendet werden. Jeder Schreibauftrag des DVS wird doppelt ausgeführt und jeder Leseauftrag wird auf der Platte mit der jeweils geringeren Auslastung abgewickelt.
Voraussetzungen
Um zwei Platten als eine logische Platte betreiben zu können, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
gleicher Gerätetyp
gleicher Steuerungstyp
gleicher Kanaltyp
gleicher logischer Aufbau durch gleiche VOLIN-Parameter
gleiche VSN
gleicher Timestamp
homogener Eintrag für das DRV-Aufzeichnungsverfahren
Bedienung und Steuerung
Die gesamte Funktionalität von DRV ist im Ein-/Ausgabe-System, im NDM sowie im Subsystem DRV realisiert und muss weder vom DVS noch von Benutzerprogrammen berücksichtigt werden.
Der DRV-Betrieb wird ausschließlich von der Systembetreuung eingeleitet, gesteuert, überwacht und beendet.
Das Produkt DRV ist im Handbuch „DRV“ [17] ausführlich beschrieben.