Die Funktion OPR-Tabellen-Parametrisierung gibt der Systembetreuung die Möglichkeit, die Konsolkonfiguration, die durch die Tabellen des Bediensystems logisch repräsentiert wird, erst während der Systemeinleitung zu ändern.
Die Änderungen betreffen folgende Punkte:
Aufnahme von Operatorkommandos in die Operatorkommando-Tabelle
Änderung der Konsoleigenschaften
Änderung der Berechtigungsschlüssel für Operatorkommandos
Zuordnung von Berechtigungsschlüsseln zu Konsolen
Zuordnung von Filterstufen zu Konsolen (gilt nicht für berechtigte Anwendungen und im Fall von NBCONOPI=Y nur bis „System Ready“ und nach Shutdown)
Unterdrückung bestimmter Meldungen an Konsolen (gilt nicht für berechtigte Anwendungen und im Fall von NBCONOPI=Y nur bis „System Ready“ und nach Shutdown)
Zum Zeitpunkt der Eingabe eines Operatorkommandos muss dieses, um ausgeführt werden zu können, dem Subsystem OPR bekannt sein. Zu diesem Zweck wird eine Kommandotabelle im Speicher aufgebaut, in der für jedes Kommando ein Eintrag enthalten ist. Dieser Eintrag besteht aus:
Name des Kommandos
Aliasnamen (Abkürzungen) des Kommandos
Notwendige Berechtigung zur Kommandoausführung
Identifikation des Kommando-Servers
Kennwort-Indikator
Die Systembetreuung hat durch die dynamische Anpassung bzw. Erweiterung im Parameterservice (Anweisungen ADD-CMD-ENTRY, SET-CMD-CODE) die Möglichkeit, neue Kommandos in die Operatorkommando-Tabelle einzubringen bzw. Berechtigungsschlüssel für bestehende Kommandos zu ändern.
Semantische Fehler innerhalb eines Parametersatzes, die von der Fehlerroutine des Startup nicht erkannt und im Fehlerdialog behoben werden könnten, werden an der Konsole gemeldet.
Schlüsselwort für die Änderung oben genannter Punkte in der Parameterdatei ist OPR.
Die Maximalzahl der dafür zugelassenen Parametersätze beträgt 384, dabei dürfen die einzelnen Parametersätze jeweils in einer maximalen Anzahl vertreten sein (siehe folgende Tabelle).
Anweisung | Bedeutung | max. Anzahl |
ADD-CMD-ENTRY | Operatorkommando in die Kommando-Tabelle aufnehmen | 100 |
DEFINE-CONSOLE | Konsolen definieren oder ändern, Ersatz-Konsolen zuweisen | 24 |
SET-CMD-CODE | Berechtigungsschlüssel eines Operatorkommandos ändern | 100 |
SET-CODE | Berechtigungsschlüssel vergeben | 165 |
SET-FILTER | Filterstufen festlegen | 40 |
SET-MSG-SUPPRESSION | Ausgabe von Meldungen unterdrücken | 50 |
Tabelle 5: Übersicht über die Anweisungen zum Parametersatz OPR
Ist das Operator-Logon eingeschaltet (NBCONOPI=Y), wird die Bedienung an physikalischen Konsolen und an $CONSOLE-Anwendungen mit dynamischen Berechtigungsnamen in einem (im Sinne von Datensicherheit und Datenschutz) sicheren Modus durchgeführt.
Bei NBCONOPI=Y ist, ebenso wie bei NBCONOPI=N, in den Anweisungen SET-FILTER und SET-MSG-SUPPRESSION die Zuweisung an physikalische Konsolen durch die Angabe CONSOLE=*IPL möglich. Zuweisungen über mnemotechnische Gerätenamen – auch über die MN der IPL-Konsole – werden dagegen ignoriert.
Wurden Angaben in den Anweisungen SET-CODE, SET-FILTER und SET-MSG-SUPPRESSION ignoriert, erscheint folgende Meldung:
NBR1202 '(&00)' PARAM SETS FOR CONSOLES ONLY ALLOWED FOR *IPL
Der nachfolgende Ausschnitt aus der Parameterdatei zeigt die für die Änderung der Konsolkonfiguration relevanten Anweisungen bei NBCONOPI=N :
Ausschnitt aus der Parameterdatei
/BS2000 PARAMS : /BEGIN OPR DEFINE-CONSOLE CONSOLE=C1,REPLACEMENT=C2 1. SET-CODE CODE=A,CONSOLE=(C3,C4) 2. SET-FILTER 3,CODE=*ALL,CONSOLE=*IPL 3. SET-FILTER *ALL,CODE=*ALL,CONSOLE=C5 4. SET-MSG-SUPPRESSION (MSG0001,MSG0002),*ALL 5. /EOF : /END-PARAMS
Der Konsole C1 wird die Ersatz-Konsole C2 zugewiesen.
War C1 schon durch die Hardware-Generierung vergeben, werden die Eigenschaften von C1 damit geändert.
Wurde C1 noch nicht in den Konsoltabellen geführt, wird ein Platzhalter-Eintrag für C1 mit den angegebenen Eigenschaften belegt.
Der REPLACEMENT-Operand ist bei NBCONOPI=N von Bedeutung.
Bei eingeschaltetem Operator-Logon wird er nicht ausgewertet.Den Konsolen C3 und C4 wird der Berechtigungsschlüssel A zugewiesen.
Für alle der IPL-Konsole zugewiesenen Berechtigungsschlüssel wird die Filterstufe 3 gesetzt. Dies bewirkt, dass alle über Berechtigungsschlüssel verteilten Meldungen mit einem Meldungsgewicht 40-59 an der IPL-Konsole nicht ausgegeben werden.
Für alle der Konsole C5 zugewiesenen Berechtigungsschlüssel werden die Filterstufen 1, 2, 3, 4 und 5 gesetzt. Dies bewirkt, dass alle über Berechtigungsschlüssel verteilten Meldungen unabhängig vom Meldungsgewicht (Fragen ausgenommen) an der Konsole C5 nicht ausgegeben werden. Diese Einstellung entspricht derjenigen, die mit dem Kommando ASR NOINF an der Konsole C5 vorgenommen werden könnte.
Die explizite Angabe eines mnemotechnischen Gerätenamens ist nur bei NBCONOPI=N möglich.Die Meldungen mit den Meldungsnummern
MSG0001
undMSG0002
werden an allen in der Konsoltabelle geführten Konsolen unterdrückt.
Der Meldungsunterdrückungsmechanismus gilt bei eingeschaltetem Operator-Logon nur bis „System Ready“.