SYSEAM-Dateien nehmen temporäre EAM-Dateien der Benutzer auf.
Temporär bedeutet, dass die EAM-Dateien der Benutzer nur „kurzfristig“ in einer SYSEAM-Datei gespeichert werden. Nach erfolgter Beendigung des Jobs sind die während eines Jobs erzeugten temporären EAM-Dateien wieder gelöscht.
Eine SYSEAM-Datei lässt sich auf jedem Pubset einrichten. Der Name lautet
:<pvsid>:$TSOS.SYSEAM:
<pvsid>
bezeichnet den Pubset. Es existiert in diesem Falle genau eine SYSEAM-Datei.
Wenn von der Systembetreuung auf dem Standard-Pubset eines Benutzers eine SYSEAM-Datei mit entsprechendem Namen angelegt wurde, so greift der jeweilige Benutzer auf diese SYSEAM-Datei seines Standard-Pubsets zu. Existiert dagegen auf dem Standard-Pubset eines Benutzers keine SYSEAM-Datei, so erfolgt der Zugriff eines Benutzers auf die SYSEAM-Datei seines Home-Pubsets.
Werte für SYSEAM festlegen
Die Systembetreuung kann für eine SYSEAM-Datei pubset-spezifisch die folgenden Attribute festlegen, sie gelten dabei für alle auf einem Pubset erzeugten SYSEAM-Dateien in gleicher Weise:
Minimal-Größe
Wert für Sekundär-Allokierung
Größe eines Cache für die SYSEAM-Datei im Klasse-4-Speicher (dieser wird allerdings ausschließlich für die SYSEAM-Datei auf dem Home-Pubset verwendet).
Diese Attribute werden mit Hilfe eines der Kommandos ADD-MASTER-CATALOG-ENTRY bzw. MODIFY-MASTER-CATALOG-ENTRY im betroffenen Master-Catalog-Entry eingetragen.
Eine SYSEAM-Datei wird (spätestens beim ersten Zugriff mit Hilfe der Zugriffsmethode EAM) mindestens in ihrer festgelegten Minimalgröße angelegt; reicht der Platz für eine SYSEAM-Datei nicht mehr aus, so wird die SYSEAM-Datei dynamisch um den Wert für ihre Sekundär-Allokierung erweitert, bis ihre Maximalgröße erreicht ist.
Bei zurückgehender EAM-Last wird überflüssig gewordener Platz in der SYSEAM-Datei in Stücken des Sekundär-Allokierungs-Wertes wieder dynamisch bis zur unteren Grenze freigegeben.
Voreinstellung durch Systemparameter
Wenn im Master-Catalog-Entry eines Pubsets keine Eintragungen für die oben genannten Kenngrößen einer SYSEAM-Datei hinterlegt sind, so werden für deren Minimal-Größe, Wert für Sekundär-Allokierung und Größe des Cache für die SYSEAM-Datei des Home-Pubset die Systemparameter EAMMIN, EAMSEC und EAMMEM wirksam. Darüber hinaus kann der für einen Benutzer allein zur Verfügung stehende Platz innerhalb einer SYSEAM-Datei mit dem Systemparameter EAMSIZ festgelegt werden.
Sie werden in der Startup-Parameterdatei im Abschnitt mit der Identifikation SYSOPT-CLASS2 festgelegt. Die Werte der genannten Systemparameter können angezeigt werden mit Hilfe des Kommandos SHOW-SYSTEM-PARAMETERS.
SYSEAM-Dateien auf Shared Pubsets
Die Behandlung von SYSEAM-Dateien auf einem Shared-Pubset wird durch den Systemparameter EAMSPVS gesteuert:
entweder steht genau eine SYSEAM-Datei auf dem betroffenen Shared-Pubset (SPVS) für den Pubset-Master des Shared-Pubsets zur Verfügung (EAMSPVS=0). Die am Shared-Pubset-Verbund beteiligten Pubset-Slaves können diese SYSEAM-Datei nicht nutzen.
oder es kann an jedem der am Shared-Pubset-Verbund beteiligten Systeme (d.h. sowohl am Pubset-Master als auch an jedem Pubset-Slave) mit einer SYSEAM-Datei auf diesem Shared-Pubset gearbeitet werden (EAMSPVS=1).
Der Name der jeweiligen SYSEAM-Datei lautet
:<pvsid>:$TSOS.SYSEAM.<sysid>:.
<sysid>
ist dabei eine 3-stellige Nummer und bezeichnet die Identifikation des importierenden Hosts innerhalb des Shared-Pubset-Verbunds („Systemidentifikation“). Sie kann mit Hilfe des Kommandos SHOW-PUBSET-ATTRIBUTES ermittelt werden.Auf dem durch
<pvsid>
bezeichneten Pubset existiert somit in diesem Falle für jedes importierende System eine SYSEAM-Datei mit dem Suffix<sysid>
.Wenn in diesem Falle von der Systembetreuung eine Datei mit dem Namen
:<pvsid>:$TSOS.SYSEAM
angelegt wird, so wird diese nicht benutzt.Die Werte für EAMMIN, EAMSEC und EAMSIZ gelten dabei für alle auf einem Pubset erzeugten SYSEAM-Dateien in gleicher Weise.