In folgenden Bereichen kann die Ausführung einer Speicherplatzanforderung zu Sättigungszuständen führen: Hauptspeicher, Systemadressraum und Seitenwechselspeicher.
Speicherengpässe können auch bei folgenden Gelegenheiten auftreten, die an anderer Stelle beschrieben werden:
bei zu hoher Hauptspeicher-Auslastung oder zu hoher Verdrängungsrate
(siehe "Zuteilung von Ressourcen")bei der Anforderung von Speicherplatz auf gemeinschaftlichen Datenträgern
(siehe "Speicherplatz-Sättigung überwachen")
Die Meldungen, die abhängig von Sättigungsursache und -zustand ausgegeben werden, sind in den folgenden Abschnitten aufgeführt. Das Gleiche gilt auch für die Maßnahmen, die sowohl vom Operator als auch von der Systemverwaltung durchgeführt werden können. In diesem Abschnitt sollen die langfristigen Maßnahmen zur Verhinderung von Sättigungszuständen im Vordergrund stehen.
Hauptspeicher
Die Hauptspeichergröße sollte entsprechend den Empfehlungen des Performance-Handbuchs gewählt werden.
Ein zu kleiner Hauptspeicher wirkt sich meist sehr negativ auf die Performance aus, weil die Paging-Rate und die Verdrängungsrate zu hoch werden.Bei VM2000-Gastsystemen müssen die Empfehlungen des Performance-Handbuchs für den Wert von MINIMAL-MEMORY-SIZE eingehalten werden.
Mit dem Kommando MODIFY-SYSTEM-BIAS kann Benutzerprogrammen erlaubt werden, eine größere Anzahl von Benutzerseiten resident zu machen.
Es wird empfohlen, diese Erlaubnis auf die Benutzerkennungen zu begrenzen, in denen solche Programme laufen müssen (Kommandos ADD-USER und MODIFY-USER-ATTRIBUTES).
Systemadressraum
Der Bedarf an Systemadressraum richtet sich stark nach der System-Konfiguration und der Geräte-Peripherie, nach den eingesetzten Subsystemen und nach der Last.
Es wird dringend empfohlen, den Systemadressraum großzügig zu bemessen (die Größe ist nur bei SU /390 einstellbar, siehe "Systemadressraum").
Ein zu geringer Vorhalt kann unerwünschte Betriebsunterbrechungen erzwingen (z.B. wegen Subsystem-Versionsumstieg, Anstieg der Last, Ausbau der Systemkonfiguration oder wegen der Nachwirkungen eines Sättigungszustands).
Empfohlen wird auch die Nutzung der vorhandenen Möglichkeiten zur Lastbegrenzung. So kann z.B. die Anzahl der Benutzer in den Jobklassen begrenzt werden (Kommando MODIFY-JOB-CLASS). Auch die Programmgröße kann benutzerspezifisch beschränkt werden (über die Kommandos ADD-USER und MODIFY-USER-ATTRIBUTES).
Seitenwechselspeicher
Die Größe des Seitenwechselspeichers sollte entsprechend den Empfehlungen des Performance-Handbuchs eingestellt werden.
Ein ausreichend großer Seitenwechselspeicher muss bereits bei der Systemeinleitung in Betrieb genommen werden (Parameterservice).
Falls der Bedarf an Seitenwechselspeicher während des Systemlaufs stark anwächst, sollte die Erweiterung möglichst frühzeitig erfolgen (über das Kommando EXTEND-PAGING-AREA).
Die Möglichkeiten zur Lastbegrenzung sollten genutzt werden (siehe oben bei „Systemadressraum“)
Um einen Leistungsabfall zu verhindern, treten bei Sättigungszuständen Algorithmen in Kraft, die der Sättigung entgegenwirken.
Vom Organisationsprogramm werden dabei die in den folgenden Tabellen enthaltenen Meldungen auf der Konsole ausgegeben.