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Laden und Initialisieren von SLED

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SLED läuft als Anwendungsprogramm unter dem IPL-EXEC. Bevor SLED geladen wird, wird zuerst das IPL-EXEC geladen und initialisiert.

Bei diesen Ladevorgängen muss berücksichtigt werden, ob es sich um den ersten SLED nach einem abgebrochenen Systemlauf, um eine SLED-Wiederholung oder um einen Dump vom SLED handelt.

Vor dem ersten SLED-Laden sind die Speicherbereiche zu sichern, die von BOOT, IPL und SLED benutzt werden. Dies geschieht teilweise per Firmware, indem Datenbereiche in Sicherstellungsbereiche im Speicher oder in den Serviceprocessor kopiert werden, zum größeren Teil per Software, indem Datenbereiche auf die IPL-Platte in eine Sicherungsdatei geschrieben werden (SLEDSAVE bzw. BOOTSAVE), bevor sie von BOOT, IPL oder SLED benutzt werden.

Die SLED-Einleitung ist vom Server-Typ abhängig. Sie ist ausführlich in den Handbüchern für die einzelnen Server-Typen beschrieben.

Für den Ladevorgang werden folgende Dateien auf der Ladeplatte gesucht, die im SVL der Platte mit SIR verankert sein müssen:

  • $TSOS.SYSPRG.BOOT.DSKnnn.SAVE               (BOOTSAVE)

  • $TSOS.SYSPRG.IPL.DSKnnn             (IPL-Phase)

  • $TSOS.SYSREP.IPL.DSKnnn                             (Korrekturen für den IPL)

  • $TSOS.SYSREP.SLED.DSKnnn                          (Korrekturen für den SLED)

  • $TSOS.SYSPRG.SLED.DSKnnn.SAVE                (SLEDSAVE)

Vor dem Laden des SLED sollten bereits alle im weiteren Verlauf benötigten Platten bereitgestellt und online geschaltet werden.

Wenn SLED geladen und gestartet ist, werden zunächst einige Konsistenzprüfungen durchgeführt. Es wird geprüft:

  • ob die Version des geladenen SLED mit der Version des ladenden IPL übereinstimmt;

  • welches System zuvor geladen war und falls es sich um BS2000 handelt (auch unter VM2000 oder beim DUMP vom SLED), ob dessen Version mit der Version des SLED übereinstimmt;

  • ob ein nicht sichergestellter Teil des Hauptspeichers überschrieben wurde.

SLED führt diese Konsistenzprüfungen unabhängig davon durch, ob der Speicherauszug im bedienten oder unbedienten Betrieb abläuft. Unbedient heißt, dass der SLED über Vorgaben in der SLED-Parameterdatei oder über Standard-Vereinbarungen automatisch, ohne Eingriffe des Operators abläuft. Bedient heißt, dass der SLED den Operator zur Eingabe oder Korrektur von Optionen auffordert und der SLED im Dialog abläuft.

Entsprechende Warnungen über den Ablauf der Konsistenzprüfung werden auf der Konsole ausgegeben und in der SLED-Ausgabedatei protokolliert.

Die Ausgabe der Diagnosedaten kann entweder auf gemeinschaftliche oder Privatplatten, oder auf Band erfolgen.

Im bedienten SLED muss folgende Meldung beantwortet werden:

NSD1003 STANDARD SLED ? REPLY (Y; N; EOT=Y)

Standard-SLED

Mit der Antwort Y bzw. <EOT> auf die Meldung NSD1003 wählt der Operator den Standard-SLED aus. Die Antwort zieht folgendes Standard-Verhalten von SLED nach sich:

  1. Die Platten des Home-Pubsets und die Paging-Platten werden im bedienten wie im unbedienten Betrieb auf Verfügbarkeit und Zustand überprüft (Online-Scan). Nicht vorhandene (offline-) Platten werden über die Meldung NSD1400 protokolliert. Werden im weiteren Verlauf Daten von den fehlenden Platten benötigt, so muss nach dem Zuschalten dieser Platten SLED erneut geladen werden; das Zuschalten benötigter Platten während des SLED-Laufes ist nicht möglich.

    Je mehr Pubsets der SLED zu beachten hat (den Home-Pubset des zu dumpenden Systems, den Lade-Pubset des SLED und evtl. noch einen Pubset für die Parameterdatei und einen für die SLED-Ausgabedatei), desto länger dauert der Online-Scan.

  2. Die Standardwerte für die (im nachfolgenden beschriebenen) Parameter MODE und TASK werden als EOT initialisiert. Unabhängig davon, ob ein Systemabsturz vorausgegangen ist, wählt SLED die Einstellung MODE=STD (siehe Seite "Ausgabe in eine Dumpdatei") und TASK=STD (siehe Seite "Ausgabe in eine Dumpdatei").

    Nach Abschluss der SLED-Initialisierungsphase ist bekannt, ob

    • alle Platten des Home-Pubsets des abgebrochenen Systemlaufs online sind

    • gemeinschaftliche Platten aus verschiedenen Pubsets online sind

    • alle beim abgebrochenen Systemlauf verwendeten Paging-Platten online sind

Der Operatordialog im Standard-SLED wird mit der Meldung NSD5200 (Zuweisen einer Parameterdatei) fortgesetzt.

Non-Standard-SLED

Mit der Antwort N auf die Meldung NSD1003 wählt der Operator den Non-Standard-SLED aus. Er wünscht einen erweiterten Dialog mit SLED zur Steuerung des Ablaufs und erhält die folgenden zusätzlichen Meldungen:

NSD0900 ONLINE SCAN ? REPLY (Y; N; IPL-CONF=I; GENERAL ONLINE SCAN=X; EOT=Y)

SLED fragt, ob ein Online-Scan, d.h. eine Überprüfung der erreichbaren Gerätekonfiguration, durchgeführt werden soll.

Y

IPL führt einen Online-Scan für jeden benötigten Pubset durch.
Das Verhalten entspricht dem Standard-SLED.

N

IPL soll keinen Online-Scan durchführen.
In diesem Fall steht nur die SLED-Ladeplatte zur Verfügung. Der Operator sollte diesen Wert nur dann wählen, falls SLED mit Online-Scan oder der IPL-CONF-Auswertung nicht ablauffähig sein sollte.

I

Statt der Durchführung eines Online-Scans wird die System-spezifische Partition in der Datei $TSOS.SYSDAT.IPL-CONF.<ver>, in der die aktuelle Konfiguration für die Systemeinleitung hinterlegt ist, ausgewertet. Ist die Partition in der Datei nicht vorhanden oder treten bei der Verarbeitung Fehler auf, wird wiederum ein Online-Scan für die benötigten Pubsets angestoßen. Nach erfolgreicher Abarbeitung kennt SLED den Home-Pubset, die Paging-Platten und die SLED-Ladeplatte, wenn die zugehörigen Platten bereits beim Hochfahren des Systems zugeschaltet waren und damit in der IPL-CONF-Datei eingetragen werden konnten.

X

IPL führt einen Online-Scan für alle Platten durch.

Der allgemeine Online-Scan ist vom SLED nicht für große Systeme verwendbar, da nicht mehr als max. 1290 Plattengeräte-Eintragungen verwaltet werden können. Diese Option sollte nur in Sonderfällen gewählt werden.

Nach der Beantwortung erscheinen zwei weitere Meldungen, auf die der Operator antworten muss. Die Antworten entscheiden über den Umfang der SLED-Datei.

NSD3001 SPECIFY NOEDIT MODE.
        REPLY (STD; NSF; REAL; ALL; EOT=STD; - (BACKTRACK))

Beschreibung dieser Meldung siehe "Ausgabe in eine Dumpdatei".

NSD3002 SELECT TASKS.
        REPLY (STD; NONE; ALL; (TSN LIST); EOT=STD; - (BACKTRACK))

Beschreibung dieser Meldung siehe "Ausgabe in eine Dumpdatei".

Fehlerfälle für Standard- und Non-Standard-SLED

Steht die Sysres (Systemplatte) nicht zur Verfügung, kann SLED zwar ablaufen, aber es können keine Systemdateien (TSOSCAT, Logging-Dateien, usw.) und eventuell keine Daten des Seitenwechselbereichs gesichert werden.

Steht der Home-Pubset nur teilweise zur Verfügung, so können einige Systemdateien möglicherweise nur unvollständig gesichert werden.

Nicht verfügbare Paging-Platten führen ebenfalls zu unvollständigen Diagnoseunterlagen.

SLED ermittelt das Fehlen einer der benötigten Platten und protokolliert dies mit der Meldung NSD1400. Der Operator kann dann die fehlenden Platten zuschalten und den SLED-Lauf wiederholen.

SLED-Wiederholung

Von einer SLED-Wiederholung spricht man, wenn nach einem SLED-Lauf erneut ein SLED geladen und gestartet wird, um den Dump des zuvor abgebrochenen Systemlaufs zu erzeugen. Dies kann z.B. erforderlich sein, wenn aus Versehen zunächst ein SLED geladen wurde, der mit der Version des abgebrochenen Systems nicht kompatibel ist, oder wenn während der SLED-Initialisierung benötigte Platten nicht verfügbar (online) waren.

Bei einer SLED-Wiederholung müssen also die in BOOTSAVE und SLEDSAVE sichergestellten Bereiche weiterverwendet und dürfen nicht erneut gesichert werden.

Sowohl Firmware als auch Software versuchen, eine SLED-Wiederholung zu erkennen, und unterdrücken in diesem Fall das Sichern der Datenbereiche. Dadurch gehen bei einer Dump-Wiederholung keine Daten verloren. Wenn der erneut geladene SLED nicht zur selben Betriebssystemversion gehört wie der erste SLED, kann es passieren, dass die SLED-Wiederholung nicht erkannt wird und in diesem Fall ein Teil der Diagnosedaten verloren geht.

Dump vom SLED

Wenn bei einem SLED-Lauf ein Fehler auftritt (Meldung NSD1002), kann es erforderlich sein, einen Dump vom SLED zu erstellen: es wird erneut ein SLED geladen und gestartet, um damit Informationen über den fehlerhaften SLED zu erzeugen.

Obwohl also bereits ein SLED geladen war, muss in diesem Fall die Sicherstellung der Speicherbereiche, in die der SLED geladen wird, erneut durchgeführt werden, da diese Daten für die SLED-Diagnose benötigt werden. Sowohl in der Firmware als auch in der Software muss also folgendes berücksichtigt werden:

  • Bei einer SLED-Wiederholung ist die Sicherstellung der von BOOT, IPL und SLED überschriebenen Daten bereits erfolgt und wird nicht erneut durchgeführt.

  • Bei einem Dump vom SLED wird die Sicherstellung der von BOOT, IPL und SLED überschriebenen Daten (SLED-Daten) jetzt erneut durchgeführt.

Deshalb sind besondere Vorkehrungen zu treffen, wenn ein Dump über den Ablauf der Dump-Funktion (Dump vom SLED) erstellt werden muss:

  • Im VM2000-Betrieb erfolgt dies beim Start der VM (/START-VM) durch die Angabe des Parameters UNLOCK-SAVEAREA=*YES

  • Auf x86-Servern erfolgt dies bei Systemstart mit ipl parameter [d|u]: u (UNLOCK)

  • Bei /390-Servern müssen dafür verschiedene Aktionen durchgeführt werden. Die Auswahl der Aktionen ist abhängig vom Server. Zur ausführlichen Beschreibung siehe die Handbücher für die einzelnen Server-Typen.

    Zu den Aktionen können z.B. gehören:

    • CPU stoppen

    • Registerinhalte protokollieren

    • Adress-Stop auf real X'4000' setzen

    • bei Multiprozessor-Systemen START/STOP-Modus auf TARGET CPU setzen

    • Start der Dump-Funktion

    • nachdem der Adress-Stop wirksam wird, die reale Speicherstelle X'1800' mit X'00' überschreiben

    • Adress-Stop wieder zurücksetzen

    • CPU starten

    • weiterer Ablauf wie Dump-Funktion

    • nach beendeter Dump-Funktion START/STOP-Modus zurücksetzen

Funktionsauswahl

Die Auswahl des Ausgabemediums erfolgt durch Beantwortung folgender Meldung:

NSD3000 SPECIFY OUTPUT DEVICE.
        REPLY (DPUB; DPRIV; TAPE; EOT=DPUB; - (BACKTRACK)) 

Mögliche Antworten:

DPUB
DPRIV
T[APE]

Ausgabe auf gemeinschaftliche Platte (Standardwert)
Ausgabe auf Privatplatte
Ausgabe auf Band