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Einrichten von Anwenderdateien

Anwenderdateien werden i.A. von den Anwendern im Verlauf ihrer Verarbeitung eingerichtet und bearbeitet. Dabei ist zu beachten, dass jedes Einrichten und Löschen einer Datei, jedes Eröffnen und Schließen einer Datei und jedes Verändern der Größe einer Datei den Dateikatalog belastet.

Wesentliche Kriterien für die Wahl des Datenträgers bzw. der logischen Betriebsart sind die Dateigröße, die Zugriffshäufigkeit und die Katalogintensität im Rahmen der Dateibearbeitung.

Dateigröße und Zugriffshäufigkeit

Die Zugriffshäufigkeit auf Dateien hat bei der Konzeption der Datenbestände erheblichen Einfluss auf die Leistung des Systems.

  • Um die Auslastung der Volumes möglichst gering und gleichmäßig zu halten, sollten zugriffsarme (große) Dateien auf Volumes gelegt werden, auf denen bereits zugriffsintensive Dateien installiert sind und umgekehrt.

  • Generell sollten stark frequentierte Dateien auf getrennte Volumes verteilt werden (insbesondere bei schreibintensiven Anwendungen). Dies ist nur sinnvoll bei Anwendungen mit mehreren Tasks.

  • Ein- und Ausgabedateien, die innerhalb einer Verarbeitung abwechselnd angesprochen werden, sollten auf getrennten Volumes liegen.

  • Für zugriffsintensive Dateien zeitkritischer Anwendungen ist die Nutzung dieser Dateien als HIPERFILEs sinnvoll (siehe Abschnitt "Arbeiten mit HIPERFILEs und DAB").

  • In der Regel werden Lasten mit normalen bis hohen Schreibraten durch die gängigen Caching-Mittel in den Plattensteuerungen gut bewältigt. Bei Lasten mit sehr hohen Schreibraten auf einzelne Hotspots/Dateien kann es aber zu Staus kommen ("Write delay").

Zur Bewältigung dieses Effektes empfiehlt sich die Verteilung der Hotspots auf mehrere logische Volumes bzw. physikalische Geräte. Dazu gibt es:

  1. Hardware-Maßnahmen:
    Einsatz von RAID 1/0 oder RAID 5 (siehe Abschnitt "RAID-Level und deren Performance") mit zusätzlicher Software-Unterstützung durch den Einsatz von PAV (siehe Abschnitt "PAV (Parallel Access Volume) auf /390-Servern") und

  2. Software-Maßnahmen:
    Verteilung des Hotspots bzw. der Datei auf mehrere Dateien, Extents oder Volumes. Als Beispiel sei hier die Verteilung der KDCFILE von openUTM auf mehrere Dateien erwähnt (siehe Abschnitt "Optimierung der einzelnen Phasen").

Katalogintensität

Wie schon im Abschnitt "Logische Betriebsarten von Platten" erwähnt, ist der systeminterne Aufwand für Dateibearbeitungsaufrufe mit Katalogzugriff für Public Volumes bzw. Pubsets am geringsten, gefolgt von Private Volumes. Der Durchsatz bei den einzelnen logischen Betriebsarten hängt also ab vom Verhältnis der Verwaltungs-Ein-/Ausgaben zu den Nutz-Ein-/Ausgaben.

Für Dateien mit hoher Katalogintensität (Prozeduren, ENTER-Dateien, viele rasch aufeinanderfolgende OPEN-/CLOSE-Operationen) sind Public Volumes bzw. Pubsets am besten geeignet.

Dateien mit geringer Katalogintensität können auf Private Volumes gespeichert werden.

Beim gemeinsamen Zugriff von mehreren Servern ist hohe Katalogintensität nur bei Shared-Pubsets vertretbar.

Die Beachtung folgender Hinweise führt zur Reduzierung der Anzahl der Verwaltungs-Ein-/Ausgaben:

  • Primary- und Secondary-Space-Zuweisungen (Primary-/Secondary-Allocation) bei /CREATE-FILE sollten an die erwartete Dateigröße angepasst werden.

  • Unnötiges Löschen und Einrichten einer Datei sollte verhindert werden (Job-Kommandofolgen: /CREATE-FILE, /DELETE-FILE, /CREATE-FILE auf denselben Dateinamen).

  • Mit OPEN-/CLOSE-Operationen sollte sparsam umgegangen werden.(Auch die Kommandos /COPY-FILE, /CALL-PROCEDURE, /INCLUDE-PROCEDURE, /ENTER-JOB, /ENTER-PROCEDURE, /START-(EXECUTABLE-)PROGRAM, /LOAD-(EXECUTABLE-)PROGRAM und /ASSIGN-SYSDTA lösen OPEN-/CLOSE-Operationen aus.)

Reorganisation

Bei größeren Systemen empfiehlt sich eine regelmäßige Reorganisation des gesamten Dateibestandes (z.B. alle 3 Wochen). Die Reorganisation wirkt der Zersplitterung von Dateien in viele kleine Extents entgegen. Die Reorganisation wird durch das Softwareprodukt SPACEOPT wesentlich vereinfacht.

SPACEOPT bereinigt die Fragmentierung durch optimale Verlagerung der Datei-Extents auf den Volumes eines Pubsets. Die Reorganisation von Dateien ist auch dann möglich, wenn der verfügbare freie Platz kleiner ist als die Größe der Datei, d.h. SPACEOPT ermöglicht auch lokale Verbesserungen auf Basis des verfügbaren freien Plattenspeichers.

SPACEOPT kann in den Storage-Systemen ETERNUS DX/AF und Symmetrix die Größe von BS2000-Volumes an die Größe der LUNs (Logical Units), durch die sie realisiert werden, anpassen.
Eine derartige Anpassung kann nach einer Plattenmigration mit DRV, bei der Quell- und Zielplatte die gleiche Kapazität haben müssen, erforderlich werden. Informationen zur Plattenmigration, z.B. von D3475 nach D3435, finden Sie im Handbuch "DRV" [7].

Ein weiterer Anwendungsfall ist die Vergrößerung eines BS2000-Volumes im Anschluss an die Vergrößerung einer LUN durch Hinzufügen zusätzlicher Platten im Storage-System ETERNUS DX/AF oder Symmetrix. Die Funktion ist nur für das Plattenformat D3435 (FBA-Plattenformat) verfügbar.

SPACEOPT arbeitet Volume-bezogen, d.h. Aufträge können für einzelne oder alle Volumes eines Pubsets spezifiziert werden. SPACEOPT bietet Möglichkeiten zur Bewertung des Belegungs- und Fragmentierungszustandes und kann im laufenden Betrieb eingesetzt werden.

SPACEOPT kann eine Verlagerung von Dateien auch dann vornehmen, wenn die Dateien geöffnet sind.

Zweckmäßigerweise erfolgt der Einsatz von SPACEOPT in betriebsärmeren Zeiten, da abhängig vom Fragmentierungsgrad der Volumes eine höhere Ein-/Ausgabe-Last anfallen kann.

Die Performance anderer BS2000-Gastsysteme oder anderer Server, die Ein-/Ausgaben auf die gleiche physikalische Platte ausführen, kann bei der Reorganisation mit SPACEOPT negativ beeinflusst werden.

Ausführliche Informationen zu SPACEOPT finden Sie im Handbuch "SPACEOPT" [31].