Ein Shared-Pubset-Verbund besteht aus einem Master-Rechner und maximal 15 Slave-Rechnern, die über Hardware-Pfade mit einem gemeinsamen Pubset verbunden sind. Voraussetzung für das Starten des Shared-Pubset-Verbunds ist, dass HIPLEX MSCF auf allen beteiligten Rechnern geladen ist und die erforderlichen MSCF-Verbindungen zwischen den Rechnern aufgebaut sind. Mindestanforderung ist jeweils eine CCS-Verbindung (siehe "CCS-Verbund") zwischen dem Master-Rechner und jedem Slave-Rechner. Für einen automatischen Master-Wechsel und zur vollständigen Überwachung des Verbunds sind zusätzlich zwischen allen Slave-Rechnern CCS-Verbindungen erforderlich.
Der Shared-Pubset-Verbund wird aufgebaut, wenn der Pubset auf dem Master-Rechner importiert wird. Er wird abgebaut, wenn der Pubset auf dem letzten Sharer exportiert wird.
Für den beteiligten Shared-Pubset muss an allen Rechnern ein MRSCAT-Eintrag (Catid) eingerichtet werden. Die von HIPLEX MSCF an die zugehörigen SYSIDs der Home-Pubsets gestellten Forderungen sind auf "Rechneridentifikation" erläutert. Im Zusammenhang mit dem Shared-Pubset-Verbund zu beachtende BCAM-Abhängigkeiten sind auf "BCAM-Abhängigkeiten" beschrieben.
Import eines Shared-Pubsets
Die für den Shared-Pubset-Verbund vorgesehenen Shared-Pubsets müssen auf allen Rechnern des Verbunds importiert werden. Explizit geschieht dies über das Kommando IMPORT-PUBSET PUBSET=<catid>, USE=*SHARE, SHARER-TYPE=*MASTER (Import am Master-Rechner) bzw. IMPORT-PUBSET ... ,SHARER-TYPE=*SLAVE (Import am Slave-Rechner). Wird der Operand SHARER-TYPE nicht angegeben, so wird sein Wert implizit durch den für den Pubset aktuell im SVL eingetragenen Wert bei CURRENT-MASTER und den festgelegten DESIGNATED-MASTER (implizite Bestimmung siehe Kapitel „Einrichten des Shared-Pubset-Verbunds“ (Einrichten des Shared-Pubset-Verbunds)) bestimmt.
Für das Importieren des Shared-Pubsets sind folgende Vorbedingungen zu erfüllen:
Der Pubset muss sich auf Geräten befinden, zu denen der Rechner direkte Hardwarepfade besitzt.
Alle Geräte, auf denen sich der zu importierende Pubset befindet, müssen „attached“ sein (Kommando ATTACH-DEVICE am Bedienplatz oder entsprechende Generierung).
Der zu importierende Pubset muss im SVL-Eintrag (auf Pubres) als „shared“ erklärt sein (Kommando SET-PUBSET-ATTRIBUTES).
Der zu importierende Pubset muss im MRSCAT-Eintrag als „shared“ erklärt sein (Kommando ADD- bzw. MODIFY-MASTER-CATALOG-ENTRY).
Der Pubset darf weder Home-Pubset noch Paging-Pubset eines Rechners sein.
Der Status des Pubsets im MRSCAT muss „inaccessible“ sein. Für einen Slave-Import ist auch „remote accessible“ zulässig.
Der Pubset darf nicht bereits an anderen Rechnern exklusiv importiert sein (eventuell dort exportieren).
HIPLEX MSCF muss geladen und die Verbindung zum aktuellen Master-Rechner aufgebaut sein (zwischen dem Master-Rechner und allen Slave-Rechnern müssen CCS-Verbindungen bestehen). Ist dies nicht der Fall, so wird ein Slave-Import in den Wartezustand versetzt (Meldung DMS037C), ein Master-Import wird mit der Meldung DMS037B abgelehnt.
Geräte, auf denen sich der Pubset befindet, müssen im VM2000-Betrieb der VM des importierenden Gastsystems zugewiesen sein. Diese Zuweisung wird im Monitorsystem mit dem VM2000-Kommando ADD-VM-DEVICES durchgeführt. Der Operand TYPE=*SD muss angegeben werden, wenn der Pubset auf mehreren Gastsystemen importiert werden soll. Er sollte auch nur in diesem Falle verwendet werden.
Master-Import eines Pubsets
Mit dem Importieren des Pubsets am Master-Rechner baut der Rechner den Shared-Pub-set-Verbund auf. Zu den Slave-Rechnern müssen zu diesem Zeitpunkt noch keine MSCF-Verbindungen bestehen. Der Pubset kann am Master-Rechner aber nur dann importiert werden, wenn er auf keinem anderen Rechner importiert ist. Wurde die vorhergehende Pubset-Session nicht ordnungsgemäß abgeschlossen, sind also auf dem Pubset noch Rechner eingetragen, die evtl. noch auf den Pubset zugreifen, so wird der Import-Vorgang nicht weitergeführt, sondern ein Eingriff der Systembetreuung angefordert.
Wurde die Pubset-Session, während der der Pubset exklusiv importiert war, nicht ordnungsgemäß abgeschlossen, so wird die Meldung NKA0019 ausgegeben. Ist garantiert, dass der entsprechende Sharer nicht mehr auf den Pubset zugreift, kann er über das Kommando UNLOCK-DISK aus der Sharerliste entfernt werden. Nach entsprechender Beantwortung der Meldung NKVD072 zum UNLOCK-DISK wird der Master-Import automatisch fortgesetzt.
War der Pubset zuvor „shared“ importiert und ist der damalige Master-Rechner noch eingetragen, so wird die zu beantwortende Meldung DMS13C7 ausgegeben. Ist garantiert, dass der Rechner nicht mehr auf den Pubset zugreift, so kann die Meldung mit „<tsn>.FORCE-MASTER-IMPORT“ beantwortet und der Master-Import dadurch erzwungen werden. Bei „<tsn>.N“ wird der Import-Vorgang abgebrochen.
War der Pubset zuvor „shared“ importiert, sind noch Slave-Rechner eingetragen und wird festgestellt, dass mindestens einer dieser Rechner den Pubset noch importiert hat, so wird der Import-Vorgang abgebrochen. Ein Master-Import dieses Pubsets ist nur möglich, wenn einer der verbliebenen Slave-Rechner einen Master-Wechsel durchführt (siehe folgenden Abschnitt „Import eines Shared-Pubsets mit Master-Wechsel“) oder wenn alle noch aktiven Slave-Rechner den Pubset exportieren.
War der Pubset zuvor „shared“ importiert, sind noch Slave-Rechner im SVL eingetragen und kann nicht festgestellt werden, ob diese den Pubset noch importiert haben, so wird für jeden Slave-Rechner jeweils die zu beantwortende Meldung DMS13D3 ausgegeben. Ist garantiert, dass der Rechner nicht mehr auf den Pubset zugreift, so kann die Meldung mit „<tsn>.Y“ beantwortet und der Master-Import dadurch erzwungen werden. Bei „<tsn>.N“ wird der Import-Vorgang abgebrochen.
Slave-Import eines Pubsets
Wird der Shared-Pubset am Slave-Rechner importiert, so bedeutet dies, dass der Rechner einem bestehenden Shared-Pubset-Verbund beitreten möchte. Folgende Voraussetzungen müssen daher erfüllt sein:
HIPLEX MSCF muss geladen sein
ein Master-Rechner muss etabliert sein
zum Master-Rechner muss eine CCS-Verbindung bestehen.
Ist einer der genannten Punkte nicht erfüllt, so wird der Slave-Import angehalten, bis alle Bedingungen erfüllt sind. Erst danach kann sich der Rechner an den Verbund anschließen.
Der Zustand eines Shared-Pubsets kann über die Kommandos SHOW-MASTER-CATALOG-ENTRY, SHOW-PUBSET-PARAMETER und ggf. SHOW-SHARED-PUBSET erfragt werden. Ist ein Pubset als Shared-Pubset importiert, so wird in der Ausgabe des Kommandos SHOW-MASTER-CATALOG-ENTRY auch der Master-Rechner angegeben (am Master-Rechner: MASTER-HOST=OWN-HOST,
am Slave: MASTER-HOST=<processor-name des master-rechners>).
Import eines Shared-Pubsets mit Master-Wechsel
Neben dem Master- und dem Slave-Import existiert noch die Sonderform „Import mit Master-Wechsel“.
Ist ein Master-Wechsel fehlgeschlagen, so muss zuerst die Ursache beseitigt werden, die zum Scheitern des Master-Wechsels führte. Anschließend kann auf dem Slave-Rechner, der neuer Master-Rechner werden soll, der Shared-Pubset über das Kommando IMPORT-PUBSET PUBSET=<catid>,SHARER-TYPE=*MASTER(MASTER-CHANGE=*YES) importiert werden. Der Rechner wird dadurch als neuer Master-Rechner für den Shared-Pubset etabliert. Das Kommando kann in dieser Form jedoch nur nach einem fehlgeschlagenen oder nicht eingeleiteten Master-Wechsel (d.h. der Pubset ist im Zustand INACC,QUIET) angewandt werden.
Unterschiede zu exklusiv importierten Pubsets
Modifikationen des Benutzerkatalogs über die Kommandos ADD-USER, MODIFY-USER-ATTRIBUTES, LOCK-/UNLOCK-USER und REMOVE-USER können nur vom aktuellen Master-Rechner aus veranlasst werden.
SCA (Speed Catalog Access) für einen Shared-Pubset kann nur auf dem aktuellen Master-Rechner des Shared-Pubsets gestartet und beendet werden.