Die zu verarbeitenden Dateien werden in der entsprechenden HSMS-Anweisung durch die Operanden PATH-NAMES und EXCEPT-PATH-NAMES ausgewählt. In der HSMS-Anweisung COPY-NODE-SAVE-FILE heißen die entsprechenden Operanden SELECT-PATHS und EXCEPT-PATHS. Die Auswahl kann durch weitere Operanden noch spezifisch eingeschränkt werden. Bei einigen HSMS-Anweisungen können die Dateien auf Wunsch noch einmal endgültig in einer Bildschirmmaske ausgewählt werden.
Direkte Eingabe der Dateinamen
Der Benutzer kann bei allen HSMS-Anweisungen, die Knotendateien bearbeiten, den Pfadnamen der Knotendateien angeben, die ausgewählt werden sollen. Der Pfadname darf Wildcards enthalten. In einer HSMS-Anweisung darf aber nur ein einziger Pfadname vorkommen. Wenn mehrere Knotendateien angegeben werden müssen, sollte die Eingabe über eine Datei erfolgen (siehe dazu den Abschnitt „Eingabe durch Dateien oder Bibliothekselemente“).
Auf die gleiche Weise kann der Benutzer die Pfadnamen von Knotendateien angeben, die in der Auswahl von der Bearbeitung ausgeschlossen werden sollen.
Ein nicht-privilegierter Benutzer darf nur auf Knotendateien verweisen, die auf dem lokalen BS2000-UFS liegen. Der HSMS-Verwalter darf auf alle Knotendateien verweisen, die auf dem lokalen BS2000-UFS oder auf einer fernen Workstation liegen.
Wenn Dateien und Dateiverzeichnisse von der angegebenen Hierarchieebene ausgewählt werden sollen, kann der Benutzer außerdem festlegen, ob die Auswahl bis zur Grenze des aktuellen Dateisystems gehen soll oder bis zum Ende des Dateibaums.
Damit der Benutzer eines der nummerierten Ergebnisse in der folgenden Grafik erhält, muss er für den Pfadnamen und den Operanden SELECTION-BOUNDARY die Angaben machen, die in der Tabelle nach der Grafik eingetragen sind:
Bild 18: Umfang der Sicherung von Knotendateien
Nummer | PATH-NAMES= | SELECTION-BOUNDARY= |
1 | /home oder | *ALL-FILE-SYSTEMS |
/home* | *ALL-FILE-SYSTEMS | |
2 | /home/* | *ALL-FILE-SYSTEMS |
3 | /home/* | *CURRENT-FILE-SYSTEM |
4 | /home/* | *SPECIFIED-PATHS |
5 | /home oder | *ALL-FILE-SYSTEMS |
/home* | Zusätzliche Angabe: | |
6 | /home/usr/* | *CURRENT-FILE-SYSTEM |
7 | /home/usr/manual/* | *ALL-FILE-SYSTEMS |
8 | /home | *ALL-LOCAL-FILE-SYSTEMS |
Bei der oben dargestellten Auswahlstrategie wird der Umfang „*ALL-FILE-SYSTEMS“ zum Sichern aller fernen Rechner empfohlen, besonders wenn mehrere Dateisysteme unter der „root“ („/“) des Rechners eingehängt sind.
Auf die Knotendateien einer passiven Workstation wird mit dem Softwareprodukt NFS zugegriffen. Deshalb werden die Namen von fernen Dateien intern folgendermaßen erweitert:
/HSMS/<node-id>/<pathname>
Die Gesamtlänge des so erweiterten Dateinamens darf 1023 Zeichen nicht überschreiten. Diese Begrenzung ist besonders bei Restore-Vorgängen, bei denen Dateinamen umbenannt werden, zu beachten. Sie verhindert auch den Zugriff auf ferne Knotendateien, deren Namen mit dem Präfix „/HSMS/<node-id>“ die Länge von 1023 Zeichen überschreiten, sogar wenn der Benutzer einen kürzeren Dateinamen angibt (Dateiverzeichnis-Ebene und rekursive Auswahl, Wildcards, ...).
Eingabe durch Dateien oder Bibliothekselemente
Die Dateinamen können durch eine BS2000-Datei oder ein Bibliothekelement vom Typ S an HSMS übergeben werden. Diese enthalten satzweise die Pfadnamen der zu verarbeitenden Knotendateien oder Knotendateigruppen.
Die BS2000-Datei muss eine SAM-Datei mit variabler Satzlänge sein, die z.B. mit dem BS2000-Editor EDT oder mit der HSMS-Anweisung SELECT-NODE-FILES erstellt werden kann. Das Erstellen einer Datei mit der HSMS-Anweisung SELECT-NODE-FILES ist auf "Auswahl durch die HSMS-Anweisung SELECT-NODE-FILES" beschrieben.
Die Pfadnamen können in der Datei folgendermaßen angegeben werden:
Nr. | Pfad | verweist auf | Zugriffsberechtigung | |
HSMS-Verwalter | Nicht-privil. Benutzer | |||
1. | /<dir>/... | lokales BS2000-UFS | X | X |
2. | <node-id>:/... | angegebene Workstation | X | - |
3. | / * ... | lokales BS2000-UFS | X | X |
4. | * : /... | alle Workstations | X | - |
Die Pfadnamen, die in der mit FROM-FILE angegebenen Datei eingetragen sind, dürfen nicht mit einem Bindestrich beginnen, um sie von der Bearbeitung auszunehmen.
Der Name dieser Datei bzw. des Bibliothekselements muss beim Operanden PATH-NAMES oder SELECT-PATHS der betreffenden HSMS-Anweisung mit *FROM-FILE(...) bzw. *FROM-LIBRARY-ELEMENT(...) angegeben werden:
PATH-NAMES/SELECT-PATHS=*FROM-FILE(LIST-FILE-NAME=<dateiname>) bzw. *FROM-LIBRARY-ELEMENT(LIBRARY=<bibliotheksname>,ELEMENT=<elementname>)
Die Pfade werden in der Reihenfolge bearbeitet, wie sie in der bei *FROM-FILE angegebenen Datei eingetragen sind. Deshalb kann der Benutzer die Performance beim Sichern von Knotendateien verbessern, wenn er parallele Verarbeitung einsetzt (entweder durch Multiplexbetrieb oder durch Verwendung mehrerer Laufwerke).
Dazu ein Beispiel:
Wenn ein Netzwerk aus mehreren getrennten, unabhängigen Teilnetzen besteht, kann es zweckmäßig sein, Workstations von verschiedenen Teilnetzen zu mischen, um die Datenpfade zu trennen, die von den ARCHIVE-Subtasks benutzt werden.
Konkret könnte folgende Situation vorliegen: Die Workstations W1 und W2 gehören zu einem Teilnetz S1, das über HNC1 mit dem Server S verbunden ist. Weiter gehören die Workstations W3 und W4 zu einem Teilnetz S2, das über HNC2 ebenfalls mit dem Server S verbunden ist. Die vier Workstations sollen mit zwei ARCHIVE-Subtasks gesichert werden (mit oder ohne Multiplexbetrieb).
Wenn die Workstations in der Reihenfolge W1, W2, W3, W4 in der Datei eingetragen sind, arbeiten die beiden ARCHIVE-Subtasks gleichzeitig auf demselben Teilnetz, was nicht optimal ist. Die bessere Alternative ist – mit Hinblick auf die Trennung von Datenpfaden – die Reihenfolge W1, W3, W2, W4. Dieselben Überlegungen sind auch auf Pfadebene gültig (mehrere Pfade pro Workstation, mehrere Workstations).
Die Reihenfolge, in der die Workstations in der bei *FROM-FILE angegebenen Datei eingetragen sind, ist also sehr wichtig. Deshalb sollte der Aufbau dieser Datei sorgfältig überlegt werden. Außerdem sollte zwischen den definierten Pfaden ein ausgewogenes Verhältnis in Bezug auf das Datenvolumen bestehen.
Siehe auch den Abschnitt „Multiplexbetrieb“ im "Parallele und serielle Verarbeitung in ARCHIVE".