Im BS2000 werden zwei Pubset-Typen unterschieden, die Single-Feature-Pubsets (SF-Pubsets) und die System-Managed-Pubsets (SM-Pubsets), die beide über ihre Katalogkennung angesprochen werden.
Ein SF-Pubset besteht aus einer oder mehreren Platten, die in den wesentlichen Eigenschaften (Plattenformat, Allokierungseinheit, Verfügbarkeit) übereinstimmen müssen. Ein SM-Pubset kann im Gegensatz dazu aus mehreren so genannten Volume-Sets mit unterschiedlichen Eigenschaften bestehen. Nur innerhalb eines Volume-Sets müssen die wesentlichen Eigenschaften der Platten übereinstimmen.
Wenn ein Benutzer volume-set-spezifische Eigenschaften für eine Datei auf einem SM-Pubset festlegt, ermittelt das System einen zu diesen Eigenschaften passenden Volume-Set des SM-Pubsets und legt die Datei dort ab. Dadurch ist es insbesondere möglich, eine Datei auf einen unterschiedlich performanten Datenträger innerhalb desselben SM-Pubsets zu verschieben, ohne den Namen der Datei ändern zu müssen.
Nähere Einzelheiten zu SM-Pubsets finden Sie im Handbuch „System Managed Storage“ [18].
Ein SM-Pubset unter HSMS-Kontrolle ist ein SM-Pubset, der von HSMS verwaltet wird. Die HSMS-Metadaten liegen auf dem SM-Pubset selbst. Ein SM-Pubset, der sich nicht unter HSMS-Kontrolle befindet, kann nur sehr eingeschränkt von HSMS bearbeitet werden.
Im Folgenden wird davon ausgegangen, dass sich der betreffende SM-Pubset unter HSMS-Kontrolle befindet. Deshalb wird er der Einfachheit halber nur als SM-Pubset bezeichnet. Wenn ein Missverständnis möglich ist, wird ausdrücklich erwähnt, ob sich der SM-Pubset unter HSMS-Kontrolle befindet oder nicht.
Ein SM-Pubset ist ein geschlossener Behälter, der Daten und Metadaten enthält. Die Dateien befinden sich entweder auf der Verarbeitungsebene S0 oder auf den Hintergrundebenen S1 oder S2, abhängig davon, ob sie aktive oder inaktive Daten enthalten.
Ein SM-Pubset hat folgende Eigenschaften:
Jeder SM-Pubset, der sich unter HSMS-Kontrolle befindet, enthält genau ein SM-Pubset-Objekt des Datenverwaltungssystems DVS, das die Verarbeitungsebenen S0 und S1 repräsentiert. Ein SM-Pubset besteht aus mehreren Volume-Sets, die zusammen einen Pool bilden. Die obligatorische Verarbeitungsebene S0 wird von einem oder mehreren Volume-Sets gebildet, die nicht von HSMS reserviert sind; auf ihr müssen sich die Dateien befinden, die bearbeitet werden sollen.
Für Sicherung und Verdrängung von Dateien der Verarbeitungsebene S0 innerhalb des SM-Pubsets werden Sicherungs- bzw. Hintergrundebenen benötigt:
S1 enthält auf Platte gesicherte und migrierte Dateien; die S1-Ebene wird entweder durch ein Volume-Set oder durch alle unter HSMS-Verwaltung stehenden Volume-Sets innerhalb des SM-Pubsets gebildet.
- S2 enthält auf Band gesicherte und migrierte Dateien; die S2-Ebene besteht aus einem Tape-Pool, der durch ein Backup-Archivverzeichnis oder einen MAREN-Pool realisiert wird.
Um die Dateien auf den verschiedenen Ebenen verwalten zu können, wird die SM-Pubset-Umgebung durch Metadaten beschrieben. Die Metadaten liegen auch innerhalb des Pools auf einem besonders gekennzeichneten Volume-Set, dem so genannten Control-Volume-Set. Solche Metadaten sind beispielsweise Daten zur Beschreibung der Volume-Set-Konfiguration, Benutzerkatalog, Guards-Katalog, Verweise auf Dateikataloge, Kataloge für spezielle Objekte wie Jobvariablen, migrierte Dateien, Dateien auf privaten Datenträgern usw. Die Metadaten werden – abhängig davon, ob sie anlagen- oder pubset-spezifisch sind – entweder in HSMS-Dateien auf dem SM-Pubset abgelegt oder in HSMS-Dateien auf dem Default-Pubset von SYSHSMS.
Um einen SM-Pubset als „geschlossenen Behälter“ bearbeiten zu können, wurde der Begriff „Umgebung“ in HSMS eingeführt. Eine Umgebung enthält Daten und Metadaten. Ein SM-Pubset unter HSMS-Kontrolle ist per Definition eine Umgebung. Ein anderer SM-Pubset ist auch eine andere Umgebung.
Die in einem SM-Pubset gespeicherten Daten und Metadaten betreffen nur Objekte dieses SM-Pubsets. Wenn beim Sichern/Restaurieren und Migrieren/Zurückholen auf ein Archiv Bezug genommen wird, das in einem SM-Pubset definiert ist, dann können nur Dateien und Jobvariablen bearbeitet werden, die zu diesem SM-Pubset gehören. Trotzdem ist es immer noch möglich, Dateien, die in einer bestimmten Umgebung gesichert sind, auf eine andere Umgebung zu restaurieren.
Eine Ausnahme stellen das Exportieren und Importieren dar. Exportieren und Importieren sind Funktionen, um Dateien von einer Konfiguration auf eine andere zu bringen. Deshalb handelt es sich hierbei um globale Funktionen, d.h. sie können nicht einer speziellen SM-Pubset-Umgebung zugeordnet werden. Diese Funktionen werden immer in einer SF-Umgebung bearbeitet, ohne Einschränkung für die zu bearbeitenden Daten. Die Metadaten (Aufträge, Steuerdatei, ...) werden physikalisch in der SF-Umgebung aufbewahrt, während die zugehörigen Daten in einer beliebigen Umgebung sein können.
Archivieren und Restaurieren sind Langzeitarchiv-Funktionen, bei denen sich in der Zwischenzeit die Konfiguration der Umgebung geändert haben kann. Archivieren und Restaurieren sind entweder einer Rechenzentrums-Konfiguration zugeordnet oder nicht. Deshalb kann der Umfang dieser Tätigkeiten global oder lokal sein, d.h. sie können einer SF- oder einer SM-Umgebung zugewiesen sein. Die Metadaten (Archive, Aufträge, Steuerdatei, ...) werden physikalisch in der entsprechenden Umgebung aufbewahrt, während die zugehörigen Daten in einer beliebigen Umgebung sein können.
Alle Tätigkeiten auf einem SM-Pubset können sogar nach dem Import des SM-Pubsets auf einem anderen Rechner oder auf demselben Rechner mit einem anderen Home-Pubset durchgeführt werden. Das erneute Starten von unterbrochenen Aufträgen ist ebenfalls möglich.
Die gesamte Menge der SF-Pubsets wird als eine einzige Umgebung betrachtet. Die Daten und Metadaten, die sich auf SF-Pubsets befinden, können von HSMS verwaltet werden.