Dateinamen im Dateisystem DMS werden entsprechend der Regeln dieses Dateisystems (Handbuch „Einführung in das DVS“ [8]) gebildet. Teilqualifizierte Dateinamen und Wildcard-Angaben werden an keiner der JRIO-Schnittstellen unterstützt, mit der Ausnahme der als Verzeichnis zulässigen Angaben und der Dateibezeichner in Policy-File (siehe auch Abschnitt „Sicherheit").
Als Verzeichnisse im DMS-Dateisystem werden nur die Angabe einer allein stehenden Katalogkennung (Catid), die in Doppelpunkte eingeschlossen ist, einer Benutzerkennung (Userid) mit einleitendem Dollar-Zeichen und abschließendem Punkt oder die Kombination aus beidem angesehen. Die übliche Sonderform zur Angabe der System-Standard-Kennung ist ebenfalls zugelassen. Es gibt also für Verzeichnisse im DMS nur folgende möglichen Angaben:
:catid: $userid. :catid:$userid. $. :catid:$.
Da das DMS als flaches Dateisystem eigentlich kein Verzeichnis-Konzept kennt, können Verzeichnisse also auch nicht mit den hier bereitgestellten Schnittstellen eingerichtet oder gelöscht werden. Ebenso haben sie keine Eigenschaften, wie Modifikationsdatum oder eine Größe. Lediglich die Methoden zum Auflisten von Verzeichnisinhalten können auf die oben genannten künstlichen Verzeichnisse des DMS sinnvoll angewendet werden.
Wie auch in den DMS-Schnittstellen, werden die so genannten logischen Systemdateien (SYSFILE-Umgebung) nicht unterstützt. Von JRIO werden darüberhinaus keine EAM-Dateien unterstützt.
Normalisierte Pfadnamen
Bei der Erzeugung eines RecordFile-Objektes und an anderen Stellen, wo der Benutzer an den JRIO-Schnittstellen einen Datei- oder Pfadnamen angeben kann, erfolgt neben der syntaktischen und semantischen Prüfung dieses Namens auch eine so genannte Normalisierung. Für DMS-Dateien bedeutet das Normalisieren des Namens, dass alle evtl. im angegebenen Namen auftretenden Kleinbuchstaben in Großbuchstaben umgewandelt werden. Außerdem werden Dateinamen, die keine Punkte enthalten, aber mit einem Dollarzeichen ($) beginnen, entsprechend der Konventionen des DMS in einen Namen mit vorangestellter System-Standard-Kennung umgewandelt:
Beispiel
$EDT => $.EDT
Absolute Pfadnamen
Ein Pfadname im DMS wird als absolut angesehen, wenn er mit einer Katalogkennung beginnt. Wird ein absoluter Pfadname erzeugt, bedeutet das also, wenn nicht schon eine Katalogkennung im Namen enthalten ist, dass die Standard-Katalogkennung der evtl. angegebenen Benutzerkennung oder die des Aufrufers hinzugefügt wird (siehe Abschnitt „RecordFile").
Kanonische Pfadnamen
Ein Pfadname im DMS ist kanonisch, wenn er entweder nur aus einer Katalogkennung besteht oder sowohl Katalogkennung als auch Benutzerkennung enthält. Wird ein kanonischer Pfadname erzeugt, bedeutet das also, dass (falls nicht schon vorhanden) die Standard-Katalogkennung der evtl. angegebenen Benutzerkennung oder die des Aufrufers und/oder die Benutzerkennung des Aufrufers hinzugefügt wird (siehe Abschnitt „RecordFile").