Die Klasse RecordFile spielt für die satzorientierte Ein-/Ausgabe etwa die gleiche Rolle, wie die Klasse java.io.File für die normale Java-I/O. Sie beschreibt die Objekte des/der zugrunde liegenden Dateisystems/-systeme, also normalerweise Dateien und Verzeichnisse.
Anders als die Klasse java.io.File werden durch die Klasse RecordFile tatsächlich verschiedene Dateisysteme unterstützt und nicht nur eines. Daher besteht ein RecordFile-Objekt stets aus einem Pfadnamen (Datei- oder Verzeichnisname) und einem assoziierten Dateisystem (DMS, UFS, ...).
Es kann also insbesondere in verschiedenen Dateisystemen gleichnamige Objekte geben. Man kann sich im BS2000 durchaus vorstellen, dass es eine Datei namens HALLO sowohl im UFS (Posix-Dateisystem), im DMS (BS2000-Dateisystem) als auch im LMS (als Element einer PLAM-Bibliothek) geben kann. Dieser Ansatz spiegelt also die tatsächlichen Gegebenheiten des BS2000 besser wider, als der monolithische Ansatz von java.io.File (siehe Abschnitt „Dateisysteme").
Die Klasse RecordFile stellt (wie auch java.io.File) Methoden und Felder bereit, um Analysen und Transformationen auf dem Pfadnamen vorzunehmen. Diese sind für jedes unterstützte Dateisystem möglicherweise anders definiert. Für diese Operationen ist es meist unerheblich, ob es im Dateisystem tatsächlich eine Datei oder ein Verzeichnis mit dem vorliegenden Namen gibt, denn es wird zumeist nicht auf das zugrunde liegende Dateisystem zugegriffen.
Darüber hinaus stellt die Klasse RecordFile Methoden zur Verfügung, um auf die Eigenschaften existierender Dateien und Verzeichnisse zuzugreifen und diese möglicherweise zu verändern.
Außerdem werden durch die Klasse RecordFile Methoden angeboten, um typische Dateisystem-Operationen auszuführen. Dazu gehören das Umbenennen und Löschen von existierenden Dateien und Verzeichnissen, das Neuanlegen von noch nicht existierenden Dateien und Verzeichnissen sowie das Auflisten von Verzeichnis-Inhalten.
Alle Methoden, die tatsächlich auf das Dateisystem zugreifen, unterliegen den Restriktionen des aktiven Security Managers und lösen entsprechende Ausnahmen aus, wenn der Zugriff auf das Dateisystem eingeschränkt ist (siehe Abschnitt „Sicherheit").
In den folgenden Abschnitten wird auf Besonderheiten des UFS Dateisystems meist nicht verwiesen. Dann gilt für das UFS Dateisystem immer das gleiche, was bei java.io.File für das Unix-Dateisystem gilt.