MAREN-Subsystem
Das MAREN-Subsystem wird bei der Installation von MAREN mit IMON in den aktuellen Subsystemkatalog aufgenommen. Die Subsystemdeklaration von MAREN ist in der Datei SYSSSC.MAREN.<ver>
enthalten. Das MAREN-Subsystem muss beim Hochfahren des BS2000-Systems mit /START-SUBSYSTEM SUBSYSTEM-NAME=MAREN
gestartet werden.
Meldungsdatei
Die Meldungsdatei von MAREN wird bei der Installation von MAREN mit IMON in die MIP-Parameterdatei eingebracht und durch MIP aktiviert.
Die Meldungsdatei kann auch im Startup-Parameterservice durch Aufnahme der Meldungsdatei im Systemparameter MSGFIL im Parametersatz SYSOPT-CLASS2 eingebracht und beim Hochfahren des Monitorsystems aktiviert werden:MSGFILxx=<msg_filename>
MSGOFL=n
Dabei ist xx
die laufende Nummer (01..15) im Systemparameter MSGFIL und msg_filename
der vollqualifizierte Name der Meldungsdatei.
Entsprechend muss auch die Anzahl n
der Meldungsdateien um eins erhöht werden.
Die Meldungsdatei kann auch nachträglich durch das Kommando MODIFY-MIP-PARAMETERS als Meldungs-Ausgabedatei zugewiesen werden.
Syntaxdatei zuweisen
Die Syntaxdatei von MAREN wird bei der Installation von MAREN mit IMON in die SDF-Parameterdatei eingebracht und durch SDF aktiviert.
Die Syntaxdatei kann auch mit dem Kommando MODIFY-SDF-PARAMETERS aktiviert werden.
MAREN-Katalog vorbereiten
Ein bereits vorhandener MAREN-Katalog kann in einer MAREN-Folgeversion weiter benutzt werden.
Wenn der MAREN-Betrieb, z.B. nach einer Erstinstallation, mit einem neuen, leeren MAREN-Katalog beginnen soll, dann sind folgende Arbeitsschritte auszuführen:
- Der Lieferumfang von MAREN enthält eine leere Katalogdatei
(SYSDAT.MAREN.<ver>.CATALOG
). Sie enthält einen Parametersatz, jedoch keine Katalogeinträge. Diese Datei muss als die Datei katalogisiert werden, die für den zukünftigen MAREN-Katalog vorgesehen ist, z.B.$SYSMAREN.MAREN.CAT
. - Der MAREN-Katalog kann mit dem Administratorprogramm MARENADM bearbeitet werden. Zum Beispiel können mit der MARENADM-Anweisung ADD-FREE-VOLUMES freie Bänder zum Neureservieren aufgenommen werden.
Für freie Bänder muss geprüft werden, ob sie neu initialisiert werden müssen, um sie nach einer Reservierung beschreiben zu können. Wenn die hinzugefügten freien Bändern eine Initialisierung benötigen, dann muss in der MARENADM-Anweisung ADD-FREE-VOLUMES der Operand INIT=*YES verwendet werden.
- Zusätzlich können mit der MARENADM-Anweisung ADD-RESERVED-VOLUME Katalogeinträge für Bänder erzeugt werden, die einer Benutzerkennung zugeordnet, aber nicht im MAREN-Katalog registriert sind. Diese können aus den Katalogeinträgen von Banddateien im TSOSCAT erzeugt werden (Operand VOLUME=*BY-TSOSCAT) oder einer SAM-Datei mit Katalogeinträge im MAREN-Format entnommen werden (Operand VOLUME=*ALL(INPUT-FILE=<file>)).
- Wenn Sie umfangreiche Band-Bestandsdateien in einem nicht kompatiblen Format in den MAREN-Katalog einbringen wollen, wenden Sie sich bitte an ein Competence Center oder den Vertrieb von Fujitsu.
MAREN-Steuerprogramme MARENCP und ggf. MARENUCP starten
Die Konfiguration und der Start der MAREN-Steuerprogramme sind in den Abschnitten „Steuerprogramm MARENCP“ und „Automatische Freibandzuweisung mit MARENUCP“ beschrieben.
MAREN-Parameter einstellen
Die Arbeitsweise von MAREN kann mit verschiedenen Parametern gesteuert werden. Dabei sind folgende Arten von Parameter zu unterscheiden:
- System-spezifische Parameter
Sie werden mit den MARENADM-Anweisungen EDIT-/MODIFY-MAREN-PARAMETERS oder MODIFY-DOMAIN-ASSIGNMENT eingestellt.Bei der Aufnahme eines Systems in den MAREN-Verbund werden die system-spezifischen Parameter erzeugt, siehe Abschnitt „MAREN-Verbund“.
- Globale Parameter
Sie werden mit der MARENADM-Anweisung MODIFY-GLOBAL-PARAMETERS eingestellt. Mit Ausnahme des Zugriffsmodus (Parameter ACCESS-MODE) haben die globalen Parameter nur beim Einsatz von Domänen eine Bedeutung. - Domänen-spezifische Parameter
Sie werden mit der MARENADM-Anweisung MODIFY-DOMAIN-PARAMETERS eingestellt. Die domänen-spezifischen Parameter haben nur beim Einsatz von Domänen eine Bedeutung.
Der MAREN-Administrator kann sich die Einstellungen der MAREN-Parameter mit den MARENADM-Anweisungen SHOW-...-PARAMETERS ausgeben lassen und mit den Anweisungen EDIT-/MODIFY-...-PARAMETERS an die Gegebenheiten seines Systems anpassen.
Wirksamkeit von Parameteränderungen
Die mit den Anweisungen EDIT-/MODIFY-...-PARAMETERS geänderten Parametersätze werden im MAREN-Katalog gespeichert.
Die Änderungen werden am System des MAREN-Administrators sofort wirksam, da die Parametersätze bei jeder MAREN- bzw. MARENADM-Anweisung gelesen werden. Jedes mal wenn MARENUCP aufgerufen wird, übergibt MAREN die Parametersätze an MARENUCP. Für die Übernahme von neuen Werten ist ein Beenden und Neustarten von MARENUCP nur bei Änderung des Zugriffsmodus (Parameter ACCESS-MODE) nötig.
In einem MAREN-Verbund werden Parameteränderungen ebenfalls sofort wirksam. Jedes mal wenn auf einem System des MAREN-Verbunds eine MAREN-Komponente auf den MAREN-Katalog zugreift, werden die geänderten Parametersätze gelesen und übernommen.
Die folgenden Tabellen dienen der Übersicht über die Parameter. Die Parameter und ihre Wirkung sind im Detail bei den Anweisungen MODIFY-...-PARAMETERS beschrieben.
System-spezifischer Parameter | Wertebereich | Vorbelegung | Beschreibung / Bedeutung |
ALL-DOMAIN-ADMIN | ALLOWED / NOT-ALLOWED | NOT‑ALLOWED | Steuert, ob ein ADA auf dem System arbeiten darf |
ARCHIVES-WORK-TIME | 0..23:59 | 00000000 | Öffnungszeit des Zentralarchivs |
AUDIT | YES / NO / OPTIONAL | YES | Steuert die bandspezifischen Prüfungen |
BATCH-EXEC-TIME | 0..32767 | 100 | Batchtask-Ausführungszeit |
BATCH-REQUEST-TIME | 0..32767 | 1800 | Batchtask-Anforderungszeit |
CID-UID | YES / NO | NO | Übernimmt Katalog- und Benutzerkennung in den Katalogeintrag |
DEFAULT-ADMIN-SCOPE | OWN-DOMAIN / ALL-DOMAIN | OWN-DOMAIN | Administrationsbereich beim Start von MARENADM |
DEFAULT-DEVICE-TYPE | <name> | TAPE-C4 | Standard-Gerätetyp für Neureservierungen |
DEFAULT-FREE-DATE | 0..9999 | 7 | Standard-Reservierungsdauer für Bänder |
DEFAULT-HOME-LOC | <name> / HOST | CENTRAL | Standard-Dauerlagerort |
DEFAULT-USER-ACCESS | OWNER-ONLY / FOREIGN-READ-ONLY / ALL-USERS | OWNER-ONLY | Bestimmt, ob Bänder im Standardfall mehrbenutzbar sind |
DEVICE-COMPLETION | YES / NO | YES | DEVICE-Parameter-Vervollständigung |
DIALOG-EXEC-TIME | 3..32767 | 50 | Dialogtask-Ausführungszeit |
DIALOG-REQUEST-TIME | 3..32767 | 180 | Dialogtask-Anforderungszeit |
EXPORT-ADDRESS-ACK | YES / NO | NO | Versandanschrift-Bestätigung |
EXPORT-FOREIGN-TAPES | YES / NO | NO | Fremdbänder-Export |
EXPORT-PROCESSING | YES / NO | YES | Export-Zulassung |
EXPORT-RECEIPT | CONSOLE / PRINTER / FILE / NO | NO | Belegausgabe-Steuerung |
FOREIGN-TAPE-CHECK | YES / NO | YES | Fremdband-Prüfung |
FREE-POOLS | NO / GLOBAL / TSOS / <name> | leer | Freibandpool |
HOST | <name> | leer | Name des lokalen Systems |
INPUT-FILE-CHECK | YES / NO | NO | Eingabedateinamen-Prüfung |
INPUT-TAPE-CHECK | YES / NO | YES | Eingabebänder-Prüfung |
LOCATION-NAME | <name> / CENTRAL | CENTRAL | Name eines Lagerorts |
LOGGING | YES / NO | NO | Festlegung der Protokollierung |
MAREN-PASSWORD | <c-string> / <x-string> / <integer> / NONE / SECRET | NONE | MAREN-Kennwort |
MOUNT-CHECK-INTERVAL | <integer 9..9999> | 60 | Wartezeit bis zur Überprüfung, ob ein Band montiert wurde |
OPERATING-MODE | MANUAL / ROBAR-1 / ROBAR-2 / EXTERNAL | MANUAL | Bedienmodus eines Lagerorts |
OPERATOR-ROLE | <name 1..8> | SYSMAREN | Operator-Rolle, die beim Ablauf von MARENUCP bzw. beim Aufruf von INITIALIZE-VOLUMES benötigt wird |
OVERRULE-LOC | YES / REJECT | YES | Erlaubt / Verweigert die Verwendung eines Lagerorts ungleich dem Lagerort, der mit MARENLM festgelegt wurde |
PRIVILEGED-USER-ID | <userid> / NONE | leer | Benutzer-Privilegierung |
RESERVATION-SEQUENCE | BY-VSN / BY-RESERVATION-COUNT / BY-LAST-ACCESS-DATE / BY-FREE-DATE | BY-VSN | Die zu reservierenden Bänder werden nach der hier eingestellten Reihenfolge ausgewählt |
RESERVE-DEVICE-TYPES | <name> | TAPE-C4 / T6250 | Gerätetypen, die für Neureservierungen zugelassen sind |
RETPD-CHECK | YES / NO | YES | Prüfung der Reservierungsdauer |
SHOW-INFORMATION | NORMAL / MAXIMUM | NORMAL | Symbolischer Name eines Lagerorts |
SYMBOLIC-NAME | SAME / <name> | SAME | Symbolischer Name eines Lagerorts |
TESTMODE | YES / NO | NO | Ein-/Ausschalten des Testmodus |
TSOS-PRIVILEGED | YES / NO | NO | TSOS-Privilegierung |
TYPE | REMOTE / LOCAL | LOCAL | Lagerortkennzeichen |
Globaler Parameter | Wertebereich | Vorbelegung | Beschreibung / Bedeutung |
ACCESS-MODE | SHARED / EXCLUSIVE | SHARED | Zugriffsmodus auf den MAREN-Katalog (shared oder exklusiv) 1 |
ALL-DOMAIN-ADM-PASSW | <c-string> / <x-string> / <integer> / NONE / SECRET | NONE | Kennwort für den All-Domain-Administrator |
DOMAIN-PROTECTION | ACTIVE / NON-ACTIVE | NON-ACTIVE | Steuert, ob Domänen eingesetzt werden |
1Siehe Abschnitt „Wahl des Modus“
Domänen-spezifischer Parameter | Wertebereich | Vorbelegung | Beschreibung / Bedeutung |
FREE-VOLUMES | FROM-OWN-DOMAIN / FROM-STD-DOMAIN | FROM-STD-DOMAIN | Legt fest, ob freie Bänder aus der eigenen Domäne oder der Standard-Domäne genommen werden |
Sonstige Anpassungen
- Bei Bedarf kann allen Anwendern des MAREN-Benutzerprogramms mithilfe des MAREN-Bulletins eine Nachricht übermittelt werden. Der jeweilige Text ist in der bei der Installation mit IMON festgelegten Datei zu hinterlegen (siehe Abschnitt „Bulletin von MAREN“).
- Falls für Ausgabebelege nicht das in MAREN implementierte Standardformular verwendet werden soll, ist ein eigenes Layout für den Leihschein bzw. Rückgabebeleg zu entwerfen (siehe Abschnitt „Ausgabebeleg“).
- Bei Bedarf können durch Erstellen von Exit-Routinen und deren Einbringen in eine Modulbibliothek einzelne Abläufe von MAREN modifiziert werden, siehe Kapitel „MAREN- Exits“.
Sicherheitsaspekte
Wenn die Datensicherheit höchste Priorität besitzt, dann müssen folgende Empfehlungen beachtet werden:
Einstellung der system-spezifischen MAREN-Parameter.
FOREIGN-TAPE-CHECK = YES
INPUT-TAPE-CHECK = YES
INPUT-FILE-CHECK = YES
RETPD-CHECK = YES
TSOS-PRIV = NO
PRIVILEGED-USER-ID = *NONE
MAREN-PASSWORD = YES
LOGGING = YES
AUDIT = YES- Der MAREN-Katalog muss das Attribut USER-ACCESS=*OWNER-ONLY besitzen.
- MAREN-Katalog und Logging-Dateien sollten auf verschiedenen Pubsets liegen.
- Innerhalb eines Data Center sollte nur ein einziger MAREN-Katalog existieren, um die Verwechslungsgefahr bei gleich lautenden Archivnummern zu vermeiden.
- Alle Bänder eines Archivsystems sollten zu einem einzigen MAREN-Katalog gehören.
- Vor einem eventuellen Entladen des MAREN-Subsystems muss das Data Center organisatorisch gewährleisten, dass keine Bandverarbeitung mehr möglich ist.