Die Domänen werden in einem bestehenden MAREN-Verbund eingerichtet. Dabei muss auf allen Systemen des Verbundes MAREN ab 12.5 im Einsatz sein.
Planung
Bevor Domänen eingerichtet werden, sind folgende Fragen zu klären:
- Welche Systeme des MAREN-Verbundes sollen jeweils zu einer Domäne zusammengefasst werden? Wie sollen die Domänen heißen?
- Auf welchen Systemen soll der ADA arbeiten?
- Werden alle reservierten Bänder der jeweiligen Domäne zugeordnet oder gehören auch einige/alle der Standard-Domäne an?
- Werden alle freien Bänder der Standard-Domäne zugeordnet oder gehören auch einige/alle anderen Domänen an?
Beispiel
Als Beispiel für diesen Abschnitt wird die Konstellation von "Konzept der Domänen" aufgegriffen und etwas modifiziert:
- System01 bildet die Domäne DomAAA
- System02 und System03 bilden die Domäne DomBBB
- System04 bildet die Domäne DomCCC
- Reservierte Bänder gehören grundsätzlich zu den jeweiligen Domänen. Die freien Bänder gehören zur Standard-Domäne. Nur die Domäne DomCCC soll auch freie Bänder enthalten.
Ablauf
Gehen Sie in folgenden Schritten vor, wenn Sie Domänen einrichten. Beachten Sie dabei die Reihenfolge. Arbeiten Sie mit dem Administratorprogramm MARENADM an dem System, an dem der ADA auch weiterhin arbeiten soll.
Bei dem dargestellten Ablauf wird davon ausgegangen, dass es in einem bestehenden MAREN-Verbund bereits reservierte und freie Bänder gibt.
- Arbeit mit Domänen einschalten. Dazu dient folgende Anweisung:
//MODIFY-GLOBAL-PARAMETERS DOMAIN-PROTECTION=*ACTIVE
Die Programme MARENCP, MARENUCP und MARENADM auf allen Systemen neu starten.
Nach diesen beiden Schritten unterscheidet MAREN zwischen Domain-Administratoren (DA) und All-Domain-Administratoren (ADA). Dabei kann der ADA zunächst auf allen Systemen im MAREN-Verbund Anweisungen eingeben.
- Domänen definieren und Systeme den Domänen zuordnen.
Die Anweisung MODIFY-DOMAIN-ASSIGNMENT ordnet ein System einer Domäne zu. Dabei wird gleichzeitig eine neue Domäne definiert, wenn der Name einer vorher nicht existierenden Domäne angegeben wird.
Beispiel
Die Domänen DomAAA, DomBBB und DomCCC werden mit den folgenden Anweisungen definiert. Gleichzeitig werden die Systeme System01, System02, System03 und System04 ihren jeweiligen Domänen zugeordnet:
//MODIFY-DOMAIN-ASSIGNMENT HOST=System01,NEW-DOMAIN=DomAAA
//MODIFY-DOMAIN-ASSIGNMENT HOST=System02,NEW-DOMAIN=DomBBB
//MODIFY-DOMAIN-ASSIGNMENT HOST=System03,NEW-DOMAIN=DomBBB
//MODIFY-DOMAIN-ASSIGNMENT HOST=System04,NEW-DOMAIN=DomCCCMit der Anweisung MODIFY-DOMAIN-ASSIGNMENT kann auch ein System, das bereits einer Domäne angehört, einer anderen („neuen“) Domäne zugewiesen werden.
- Ausgewählte Systeme für den All-Domain-Administrator (ADA) freischalten.
Die Operanden ALL-DOMAIN-ADMIN= und HOST= in der Anweisung MODIFY-MAREN-PARAMETERS bestimmen, an welchen Systemen der ADA arbeiten darf. Dabei können einzelne Systeme oder auch alle Systeme einer Domäne angegeben werden. Sobald (mindestens) ein System für den ADA freigeschaltet ist, kann er nicht mehr an Systemen arbeiten, die nicht ausdrücklich für ihn freigeschaltet sind.
Die anschließende Anweisung MODIFY-GLOBAL-PARAMETERS mit dem Operanden ALL-DOMAIN-ADM-PASSW= legt fest, ob sich der ADA mit einem Kennwort legitimieren muss.
Beispiel
Der ADA arbeitet an allen Systemen der Domäne DomBBB:
//MODIFY-MAREN-PARAMETERS HOST=*ALL-FROM-DOMAIN(DOMAIN=DomBBB),ALL-DOMAIN-ADMIN=*ALLOWED
Das Kennwort für den ADA lautet: A4M//MODIFY-GLOBAL-PARAMETERS ALL-DOMAIN-ADM-PASSW=A4M
- Als ADA legitimieren und anmelden.
Dazu verlässt der Administrator MARENADM mit der Anweisung HOLD-PROGRAM, gibt im BS2000 mit dem Kommando ADD-PASSWORD das ADA-Kennwort ein und kehrt mit dem Kommando RESUME-PROGRAM zu MARENADM zurück. Anschließend meldet er sich mit der Anweisung MODIFY-ADMINISTRATION-SCOPE DOMAIN=*ALL als ADA an.
- Reservierte Bänder den Domänen zuweisen (optional).
Nachdem die Domänen definiert sind, gehören alle zuvor reservierten (und die freien) Bänder der Standard-Domäne an. Mit der Anweisung MODIFY-VOLUME-ATTRIBUTES (Operanden VOLUME= und SELECT=*RESERVED) weist der ADA reservierte Bänder einer anderen Domäne zu.
Beispiel
Für das Beispiel sei vorausgesetzt, dass für jede Domäne eine Datei mit den Bändern existiert, die der Domäne zugeordnet werden sollen (vgl. Operand INPUT-FILE bei der Anweisung MODIFY-VOLUME-ATTRIBUTES). Für die Domäne DomAAA ist dies die Datei VOLAAA, für DomBBB die Datei VOLBBB und für DomCCC die Datei VOLCCC. (Natürlich können die Bänder auch auf eine andere Art ausgewählt werden.) Der ADA weist die reservierten Bänder den Domänen dann mit folgenden Anweisungen zu:
//MODIFY-VOLUME-ATTRIBUTES VOLUME=*BY-INPUT-FILE(FILENAME=VOLAAA),
SELECT=*RESERVED(NEW-DOMAIN=DomAAA)
//MODIFY-VOLUME-ATTRIBUTES VOLUME=*BY-INPUT-FILE(FILENAME=VOLBBB),
SELECT=*RESERVED(NEW-DOMAIN=DomBBB)
//MODIFY-VOLUME-ATTRIBUTES VOLUME=*BY-INPUT-FILE(FILENAME=VOLCCC),
SELECT=*RESERVED(NEW-DOMAIN=DomCCC) - Freie Bänder den Domänen zuweisen (optional).
Freie Bänder gehören im Normalfall zur Standard-Domäne. Mit der Anweisung MODIFY-VOLUME-ATTRIBUTES (Operanden VOLUME und SELECT=*FREE) weist der ADA freie Bänder einer anderen Domäne zu.
Mit der anschließenden Anweisung MODIFY-DOMAIN-PARAMETERS (Operanden DOMAIN und FREE-VOLUMES=*FROM-OWN-DOMAIN) legt der ADA fest, dass diese freien Bänder bei zukünftigen Reservierungen benutzt werden. Auch bei der Freigabe und der Initialisierung von Bändern wirkt diese Festlegung. Bänder geraten also durch ihre Freigabe bzw. Initialisierung entweder in die Standard-Domäne oder sie bleiben in ihrer Domäne.
Beispiel
Für das Beispiel sei vorausgesetzt, dass in der Standard-Domäne freie Bänder mit den Nummern V001 bis V199 vorhanden sind. Der ADA ordnet diese nun der Domäne DomCCC zu:
//MODIFY-VOLUME-ATTRIBUTES VOLUME=*INTERVALL(*FIRST=V001,TO=V199),
SELECT=*FREE(NEW-DOMAIN=DomCCC)Anschließend legt der ADA fest, dass diese freien Bänder nur in der Domäne DomCCC benutzt werden können:
//MODIFY-DOMAIN-PARAMETERS DOMAIN=DomCCC,FREE-VOLUMES=*FROM-OWN-DOMAIN