Mit openFT haben Sie die Möglichkeit, mehrere openFT-Instanzen auf einem Rechner gleichzeitig laufen zu lassen. Durch diese Instanzen ist man in der Lage, bei einem Rechnerausfall die Funktionalität des openFT auf einen anderen Rechner umzuschalten, auf dem bereits ein openFT läuft. Beispiele zum Einsatz von openFT in einem Unix- bzw. Windows-Cluster finden Sie im Anhang.
Voraussetzung ist, dass openFT nur das Transportsystem TCP/IP verwendet. Andere Transportsysteme werden im Cluster nicht unterstützt und dürfen auch nicht im TNS konfiguriert sein. Deshalb wird empfohlen ohne TNS und CMX zu arbeiten. Wenn Sie ohne CMX arbeiten, arbeiten Sie auch automatisch ohne TNS. In einem Cluster muss auf allen Rechnern dieselbe openFT-Version eingesetzt werden.
Auf Systemen ohne TCP/IP gibt es jeweils nur die sogenannte Standardinstanz.
openFT-Kommandos, die in einer Vor-, Nach- oder Folgeverarbeitung aufgerufen werden, laufen unter der gleichen Instanz ab, wie der Auftrag, der die Vor-, Nach- oder Folgeverarbeitung initiiert hat.
Falls Sie openFT über SNMP administrieren, beachten Sie bitte bei der Cluster-Umschaltung, dass SNMP nur mit einer Instanz zusammenarbeiten kann.
Es ist entscheidend, welche Instanz beim Start des Agenten eingestellt ist (siehe dazu Abschnitt „openFT-Instanzen und Cluster-Betrieb“).
Kommandos zum Verwalten von Instanzen
Als FT-Verwalter können Sie Instanzen erzeugen, modifizieren und löschen. Außerdem können Sie Instanzen einstellen und sich über Instanzen informieren.
Erzeugen bzw. Aktivieren einer Instanz
Mit dem Kommando ftcrei können Sie eine Instanz neu erzeugen bzw. eine deaktivierte Instanz wieder aktivieren (zuschalten).
Beim Erzeugen einer Instanz werden die Betriebsparameter, die Profildateien sowie an Unix-Systemen die Startup- und Shutdown-Datei wie bei einer Neuinstallation initialisiert.
An Unix-Systemen wird beim Aktivieren einer vorhandenen Instanz der vorhandene Instanzdateibaum mit den Betriebsmitteln der Instanz in das Verzeichnis /var/openFT gelinkt.
Wenn Sie eine neue Instanz erzeugen und die Standardinstanz std weiter verwenden möchten, dann müssen Sie der Standardinstanz eine eigene Adresse zuweisen, um Adresskollisionen zu vermeiden.
Modifizieren einer Instanz
Mit dem Kommando ftmodi können Sie einer Instanz einen anderen Internet-Hostnamen zuordnen.
Bitte beachten Sie:
Wenn Sie der Standardinstanz std einen Hostnamen zuordnen, dann sind lokale Aufträge an die z.B. zu Testzwecken verwendete Adresse 127.0.0.1 nicht mehr möglich.Deaktivieren einer Instanz
Mit dem Kommando ftdeli können Sie eine Instanz deaktivieren. Das Deaktivieren einer Instanz entfernt ausschließlich:
den symbolischen Link im lokalen /var/openFT Verzeichnis (Unix-Systeme)
die Instanz aus der openFT-Instanzenverwaltung (Windows-Systeme
Der Instanzdateibaum wird nicht verändert.
Einstellen einer Instanz
Mit dem Kommando ftseti können Sie die openFT-Instanz auswählen, mit der Sie arbeiten möchten.
Das Kommando setzt die Umgebungsvariable OPENFTINSTANCE auf den Instanznamen.
Sie können die Instanz auch über den openFT Explorer einstellen. Sobald mehrere Instanzen vorhanden sind, erscheint in der Symbolleiste des openFT Explorer ein Listenfeld zur Auswahl der Instanz.
Das Listenfeld wird nur angezeigt wenn die Instanz beim Start des openFT Explorers bereits vorhanden ist. Wird die Instanz nach dem Start des openFT Explorers erzeugt, dann muss der dieser neu gestartet werden.Ausgabe von Informationen über Instanzen
Mit dem Kommando ftshwi können Sie Informationen über die Instanzen abfragen.
Aktualisieren eines Instanzdateibaums
Mit dem Kommando ftupdi können Sie den Instanzdateibaum einer älteren openFT-Version für den Einsatz in der aktuellen Version modifizieren. Das ist nur für Instanzen nötig, die zum Zeitpunkt einer Update-Installation nicht aktiv waren.
Wenn Sie an einem Unix-System mit mehreren Instanzen arbeiten, dann ist für jede der Instanzen im gegebenen Fall ein eigener Aufruf ftalarm erforderlich.
Bitte beachten Sie auch den Abschnitt „Hinweise zur ftalarm-Funktion imEinbenutzerbetrieb“.
Eine detaillierte Beschreibung zu den Kommandos finden Sie im Handbuch "openFT (Unix- und Windows-Systeme) - Kommandoschnittstelle".
Startup- und Shutdown-Datei (Unix-Systeme)
In openFT auf Linux, HP-UX und AIX gibt es eine instanzenübergreifende Startup- und Shutdown-Datei. Außerdem hat jede vorhandene Instanz eine eigene Startup- und Shutdown-Datei.
Beim Systemstart / Shutdown wird die instanzenübergreifende Startup- und Shutdown-Datei aufgerufen. Diese ruft wiederum die Startup- und Shutdown-Dateien aller openFT-Instanzen auf.
Instanzenübergreifende Startup- und Shutdown-Datei:
Sie wird unter /etc/init.d (Linux) bzw. einem entsprechenden Verzeichnis auf anderen Unix-Plattformen bei der Installation von openFT eingerichtet. Diese Startup- und Shutdown-Datei ruft beim Systemstart bzw. beim Herunterfahren des Systems die Startup- und Shutdown-Dateien aller Instanzen auf.
Instanzenspezifische Startup- und Shutdown-Datei:
Bei der Installation von openFT wird für die Instanz std im Verzeichnis
/var/openFT/std/etcinit die Startup- und Shutdown-Datei openFTinst angelegt.Wenn Sie mit ftcrei eine weitere Instanz erzeugen, dann wird für diese Instanz ebenfalls eine Startup- und Shutdown-Datei openFTinst eingerichtet. Diese Datei befindet sich im Verzeichnis etcinit des openFT-Instanzenbaums.
Auf Solaris erfolgt der automatische Start/Stopp über Manifeste. Für jede Instanz wird automatisch ein Manifest erzeugt.