Bei verteilter Verarbeitung kann im Prinzip jede der beteiligten Anwendungen Vorgänge in anderen Anwendungen starten. Die Abrechnung bei verteilter Verarbeitung ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Rollen ungleich verteilt sind, d.h. eine Anwendung spielt ganz die Rolle des Auftraggebers und andere Anwendungen die Rollen der Auftragnehmer. Die Anwendungen werden in diesem Abschnitt daher als Auftraggeber-Anwendung und Auftragnehmer-Anwendung bezeichnet.
Die Auftraggeber-Anwendung nutzt Leistungen, die Teilprogramme in fernen Partner-Anwendungen (Auftragnehmer) für sie erbringen. In diesem Fall kann in der Auftraggeber-Anwendung der dabei anfallende Betriebsmittelverbrauch als Festpreis in Rechnung gestellt werden. Dazu ordnen Sie den LTACs in der Auftraggeber-Anwendung Verrechnungseinheiten als Festpreise zu. LTACs sind die Transaktionscodes, die in der Auftraggeber-Anwendung für einen Vorgang in einer Auftragnehmer-Anwendung definiert werden.
Näheres siehe openUTM-Handbuch „Anwendungen generieren“, Anweisung LTAC, Operand LTACUNIT. |
Kalkulationsphase (Festlegen der Festpreise)
In der Auftragnehmer-Anwendung wird in der Kalkulationsphase der mittlere Betriebsmittelverbrauch der Teilprogramme ermittelt, die Services für die Auftraggeber-Anwendung erbringen. Anhand der hier ermittelten Verbrauchswerte können Sie die Festpreise festlegen, die den Benutzern der LTACs in der Auftraggeber-Anwendung berechnet werden sollen.
In der Auftraggeber-Anwendung zählt openUTM in einem Feld des Kalkulationssatzes die Verrechnungseinheiten, die bei den Aufrufen von LTACs anfallen.
Abrechnungsphase
In der Auftragnehmer-Anwendung werden alle Verbrauchswerte, die bei der Bearbeitung von Aufträgen für eine Auftraggeber-Anwendung anfallen, wie folgt zugeordnet:
Bei LU6.1 den Sessions (LSES) zum Auftraggeber
Bei OSI TP den Associations (OSI-LPAP ... ,ASSOCIATION-NAME=), falls sich der OSI TP-Auftraggeber nicht unter einer echten Benutzerkennung angemeldet hat.
Die erbrachten Leistungen werden also der Auftraggeber-Anwendung insgesamt in Rechnung gestellt. Die Aufwände für die einzelnen Benutzer der Auftraggeber-Anwendung können nicht ermittelt werden.
In der Auftraggeber-Anwendung addiert openUTM beim Aufruf eines LTACs die Verrechnungseinheiten auf den Verrechungseinheitenzähler des Benutzers auf, die in der KDCDEF-Generierung in der LTAC-Anweisung angegeben wurden.