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UTM-Prozesse

Eine UTM-Anwendung wird auf Windows-Systemen als Windows Console-Application erstellt. Bei der Ausführung eines UTM-Anwendungsprogramms arbeiten unterschiedliche Prozesse mit jeweils spezifischen Aufgaben zusammen. Einige dieser Prozesse werden in einem DOS-Fenster (Eingabeaufforderung) per Programmaufruf gestartet. Für diese Programmaufrufe können Shortcuts erstellt werden, so dass die Prozesse per Mausklick oder Tastaturbefehl gestartet werden können.

Die verschiedenen Prozesstypen werden in den folgenden Absätzen beschrieben. Eine Übersicht gibt Bild 47.

Mainprozess und Serviceprozess

Eine UTM-Anwendung wird gestartet, indem der Mainprozess eingerichtet wird. Der Mainprozess kann entweder im Vordergrund oder im Hintergrund ablaufen.

Durch Aufruf des Programms utmmain wird der Mainprozess im Vordergrund gestartet. utmmain wird in einem CMD-Fenster aufgerufen. Diese Art des Anwendungsstarts kann insbesondere während der Anwendungsentwicklung verwendet werden.

Für den Produktivbetrieb kann eine UTM-Anwendung auch über das Programm utmmains als Dienst (Service) gestartet werden. Dieser Prozess wird daher Serviceprozess genannt. Er startet wiederum den Mainprozess, der im Hintergrund abläuft. Dabei werden alle Ausgaben auf Datei umgelenkt. Ist die Anwendung als Dienst eingerichtet, dann kann sie nach dem Start des Windows-Systems automatisch mit gestartet werden.

Workprozesse

Über den Mainprozess werden so viele Workprozesse gestartet, wie in den Startparametern angegeben ist. In allen diesen Workprozessen wird das vom Anwender erzeugte Anwendungsprogramm geladen und gestartet.

Die Workprozesse leisten die eigentliche Arbeit: sie erledigen die Service-Anforderungen, die an die UTM-Anwendung gerichtet werden. Der Mainprozess überwacht diese produktiv arbeitenden Prozesse. Er erzeugt während des Anwendungslaufs automatisch dann weitere Workprozesse, wenn sich ein Workprozess wegen eines Fehlers beendet oder per Administration der Anwendung explizit weitere Workprozesse zugeteilt werden.

Nach Anwendungsstart warten alle Workprozesse der UTM-Anwendung in einer gemeinsamen Prozesswarteschlange auf Aufträge. Trifft ein Auftrag ein, so wird er einem wartenden Workprozess in der Prozesswarteschlange zugeordnet. Dieser Prozess bearbeitet den Auftrag und reiht sich anschließend wieder in die Prozesswarteschlange ein.

Sind zur gleichen Zeit mehr Aufträge als Workprozesse vorhanden, dann wird eine Auftragswarteschlange aufgebaut. Sowohl Auftrags- als auch Prozesswarteschlangen sind Anwendungs-bezogen; das bedeutet, dass unterschiedliche Anwendungen jeweils eine eigene Prozess- und Auftragswarteschlange haben. Die Warteschlangen für Prozesse werden über Semaphore und die Warteschlangen für Aufträge über ein Shared Memory realisiert.

Timerprozess

Der Mainprozess richtet außer den Workprozessen einen der Anwendung zugeordneten Timerprozess (Zeitgeberprozess) ein. Der Timerprozess nimmt zur Zeitüberwachung von Wartezuständen Aufträge von den Workprozessen entgegen und ordnet sie in ein Auftragsbuch ein. Nach Ablauf einer der im Auftragsbuch vermerkten Zeiten wird dies den Workprozessen zur Bearbeitung mitgeteilt.

Netzprozesse

Bei verteilter Verarbeitung werden UTM-Anwendungen über Netzprozesse ans Netz angebunden. Diese Prozesse werden vom Mainprozess eingerichtet und haben die Aufgabe, Verbindungsanforderungen zu bearbeiten und den Datentransfer auf dieser Verbindung zu verwalten.

Die Netzanbindung kann über PCMX oder direkt über die Socket-Schnittstelle laufen. Die Anzahl der Netzprozesse ist generierungsabhängig.


Weitere Informationen über Netzprozesse sowie über Details der Generierung erhalten Sie im openUTM-Handbuch „Anwendungen generieren“.

Wie Sie die Netzprozesse über Umgebungsvariablen steuern können, ist im openUTM-Handbuch „Einsatz von UTM-Anwendungen auf Unix-, Linux- und Windows-Systemen“ beschrieben.

Dialogterminalprozess (DTP)

Für jedes Console-Fenster, das mit der UTM-Anwendung arbeitet, existiert ein eigener Dialogprozess, genannt Dialogterminalprozess. Dieser wird aus der DOS-Shell durch Starten des Programms utmdtp etabliert, er kann aber auch automatisch nach Anmelden des Benutzers an das Windows-System gestartet werden, z.B. durch einen entsprechenden Eintrag in der Autostart-Gruppe.

Der Benutzer wählt die UTM-Anwendung aus. Dadurch wird eine Verbindung zwischen dem Dialogterminalprozess und der UTM-Anwendung etabliert. Anschließend kann der Dialogterminalprozess Aufträge an diese UTM-Anwendung senden bzw. Nachrichten von dieser UTM-Anwendung empfangen.

Ein Dialogterminalprozess kann nur auf dem Rechner gestartet werden, auf dem die UTM-Anwendung läuft.

Shutdownprozess

Bereits beim Anwendungsstart wird der Shutdownprozess utmshut eingerichtet. Dieser Prozess sorgt beim System-Shutdown dafür, dass die UTM-Anwendung ordnungsgemäß beendet wird.

Lokale Client-Prozesse

Für jeden UTM-Client mit Trägersystem UPIC, der mit der UTM-Anwendung arbeitet, existiert ein eigener lokaler Client-Prozess. Er wird beispielsweise aus der Windows-Eingabeaufforderung gestartet.

Der lokale Client-Prozess baut die Verbindung zur UTM-Anwendung auf. Anschließend kann der lokale Client-Prozess Aufträge an diese UTM-Anwendung senden bzw. Nachrichten von dieser UTM-Anwendung empfangen.

Logging-Prozess

openUTM kann bei laufender Anwendung bestimmte Daten protokollieren wie z.B. Abrechnugssätze oder Messdaten. Diese Protokollierung wird über den Logging-Prozess gesteuert (utmlog).

  • Falls generiert, stellt openUTM während des Anwendungslaufes Accounting-Informationen bereit. Diese Information wird in sogenannten Abrechnungssätzen von openUTM erfasst und an den Logging-Prozess weitergeleitet. Der Logging-Prozess schreibt diese Sätze in eine Datei im Unterverzeichnis ACCNT.

  • Zur Leistungskontrolle einer UTM-Anwendung steht die in openUTM integrierte Funktion des UTM-Messmonitors KDCMON zur Verfügung. Nach Starten der
    KDCMON-Messung erfassen die Workprozesse Messdaten und übermitteln diese an den Logging-Prozess, der die Datensätze in eine Datei im Unterverzeichnis KDCMON schreibt. Dadurch wird die Verwaltung dieser Daten von den Workprozessen auf eine einzige Instanz, den Logging-Prozess, verlagert.

Übersicht: Prozesse einer UTM-Anwendung auf Windows-Systemen

Bild 47: Prozessinteraktion in einer UTM-Anwendung auf Windows-Systemen

1) Der Serviceprozess ist optional. Er existiert nur, wenn die Anwendung als Dienst gestartet wurde.