Rechenanlagen (Hosts) und Datensichtstationen arbeiten mit je einem Satz von Buchstaben, Ziffern und Zeichen, aus denen Wörter und andere elementare Bestandteile einer Sprache aufgebaut sind, dem so genannten Zeichensatz (character set).
Durch die Erweiterung dieser Zeichensätze können landesspezifische Zeichendarstellungen, wie z.B. Umlaute (deutsch) oder Akzente (französisch), innerhalb eines Zeichensatzes gleichzeitig angeboten werden. Unicode ist die „ausgebaute“ Form eines erweiterten Zeichensatz und fasst alle weltweit bekannten Textzeichen in einem einzigen Zeichensatz zusammen (siehe Kapitel „Verwendung von UNICODE-Zeichensätzen in PERCON“).
Ein codierter Zeichensatz (coded character set, CCS) ist die eindeutige Darstellung der Zeichen eines Zeichensatzes in binärer Form. Der Inhalt eines codierten Zeichensatzes und seine Regeln, wie z.B. die Sortierreihenfolge und Konvertierungsvorschriften, sind durch internationale Normen festgelegt.
Beispiel: | Das Zeichen „ä“ ist im codierten Zeichensatz EBCDIC.DF.03-DRV (deutsche Referenzversion) durch das Byte X’FB’, in EBCDIC.DF.04-1 durch X’43’ dargestellt. |
Jeder codierte Zeichensatz, kurz Code, wird durch seinen eindeutigen Namen (coded character set name, CCSN) bestimmt.
Beispiel: | Der Code EBCDIC.DF.03-IRV (Internationale Referenzversion) hat den Namen „EDF03IRV“. |
Eine Liste der existierenden Codes befindet sich im Anhang des Handbuchs [2] "XHCS".
Erweiterte Codes ergänzen die bestehenden
7-bit-Codes | EBCDIC.DF.03 für Hosts und ISO646 für Datensichtstationen mit etwa 90 genutzten Zeichen |
um 8-bit-Codes | EBCDIC.DF.04-x für Hosts und ISO8859-x für Datensichtstationen mit etwa 190 genutzten Zeichen. |
Mehrere Codes können parallel genutzt werden.
Voraussetzungen
Zur Erstellung erweiterter Codes im Host und zur Datenübertragung zwischen Host und Datensichtstation wird das Softwareprodukt XHCS (eXtended Host Code Support, Subsystem XHCS-SYS) benötigt. Im Handbuch [2] "XHCS" befindet sich eine detaillierte Beschreibung der Prinzipien und Funktionen von XHCS sowie eine Auflistung der Code-Tabellen und der Namen von Standard-Codes.
Die Terminalemulation muss eine 8-bit-fähige Datensichtstation emulieren. Geprüft wird die 8-bit-Fähigkeit der Terminalemulation mit der Softwarekomponente VTSU.