Bei der Verarbeitung von bs2fs-Dateisystemen, die an NFS-Clients eingehängt sind, müssen folgende Besonderheiten beachtet werden:
Beim Erzeugen, Kopieren oder Umbenennen von Dateien oder Bibliothekselementen müssen die entsprechenden Namensregeln des BS2000 eingehalten werden. Ansonsten wird der Anwendung beim open() die Fehlernummer EINVAL ("invalid argument") zurück gemeldet. Das kann zum Beispiel zu Problemen führen bei:
Editoren, die automatisch Kopien der Originaldatei erzeugen oder Zwischenstände sichern (.filename.swp, filename~, ...)
Datei-Browsern, die Miniaturansichten (Thumbnails) von Dateien generieren und temporär im betreffenden Verzeichnis ablegen
In der Regel ist das in den Editoren oder Browsern konfigurierbar, indem entweder die jeweilige Funktion deaktiviert wird oder ein Ablageort außerhalb des bs2fs-Dateisystems gewählt wird.
Das Schließen einer bs2fs-Datei am NFS-Server wird aus Gründen der internen Performance-Optimierung geringfügig verzögert (2 Sekunden), sofern im bs2fs-Container kein Platzmangel herrscht. Dadurch ist eine Datei am NFS-Server noch 2 Sekunden lang geöffnet und aus Sicht des BS2000 auch noch so lange gesperrt, obwohl sie aus Sicht des NFS-Clients bereits geschlossen zu sein scheint.
Der erste open() der bs2fs-Datei findet in der Regel statt, wenn die Client-Anwendung die Funktion access() aufruft. Das kann dazu führen, dass für den NFS-Client die Antwortzeit der NFS-Funktion ACCESS unerwartet lang ist. Insbesondere ist die Antwortzeit auch von der Größe der bs2fs-Datei abhängig (siehe auch "Empfehlungen für das Einhängen von bs2fs-Dateisystemen an NFS-Clients").
Auf UNIX-Dateisystemen ist der Verweiszähler (hard link count) von Verzeichnissen gleich der Anzahl der Unterverzeichnisse plus zwei (wegen der Pseudo-Unterverzeichnisse "." und ".."). In bs2fs-Dateisystemen können der Einhängepunkt sowie PLAM-Bibliotheken Unterverzeichnisse enthalten. Für sie wird erst beim Lesen des Verzeichnisinhalts (Funktion readdir; wird z.B. vom ls-Kommando benutzt) der Verweiszähler auf diesen Wert gesetzt. Zuvor steht er auf 2 oder auf dem Wert, den der letzte Aufruf der readdir-Funktion geliefert hatte.
Dies führt bei einigen UNIX-Anwendungen zu Problemen. Das find-Kommando auf LINUX-Clients (GNU-Variante) gibt z. B. unter Umständen eine Warnung aus, dass der Verweiszähler eines Verzeichnisses falsch sei und deswegen interne Optimierungsalgorithmen nicht korrekt funktionieren, und schlägt vor, diese Optimierung zu deaktivieren.Die Dateityp-Erkennung auf UNIX-Systemen erfolgt in der Regel durch eine heuristische Untersuchung eines kleinen Teils des Dateiinhalts. Dazu wird die Datei geöffnet, eine bestimmte Datenmenge gelesen und analysiert und die Datei wieder geschlossen. Bei bs2fs-Dateien muss hierzu zuerst die gesamte BS2000-Datei in den bs2fs-Container am NFS-Server kopiert werden, was umso länger dauert je größer die Datei ist. Das kann am NFS-Client zu sehr langen Antwortzeiten führen, die von der Gesamtgröße der Dateien in diesem Verzeichnis abhängen.