Der POSIX-Standard bietet Ihnen folgende Vorteile:
Portabilität von Anwendungsprogrammen
Interoperabilität von Anwendungsprogrammen
Arbeiten mit hierarchischen Dateisystemen
BS2000 als Server
Verteilte Datenhaltung
Verteilte Verarbeitung
Gemeinsame Entwicklungstools
Im folgenden sind diese Vorteile näher erläutert.
Portabilität von Anwendungsprogrammen
Anwendungsprogramme, die gemäß den POSIX-Schnittstellen geschrieben sind, können auf allen XPG4-konformen Betriebssystemen und Hardware-Plattformen ablaufen. Portable Anwendungsprogramme können im BS2000 ebenso problemlos ablaufen wie zum Beispiel auf einer UNIX-Plattform.
Bild 4: Portieren einer Anwendung auf ein beliebiges XPG4-konformes System
Daten und Dateien von Anwendungsprogrammen im ASCII-Code müssen vor dem Einsatz in POSIX in EBCDIC konvertiert werden (siehe "Kopieren und Konvertieren von Dateien").
Interoperabilität von Anwendungsprogrammen
Anwendungsprogramme, die unter verschiedenen XPG4-konformen Betriebssystemen ablaufen, können Daten untereinander austauschen, falls die Dateiformate übereinstimmen (siehe "Kopieren und Konvertieren von Dateien").
Bereitstellung hierarchischer Dateisysteme
Mit dem POSIX-Dateisystem wird das BS2000 um ein hierarchisch strukturiertes Dateisystem erweitert. Ein POSIX-Dateisystem ist eine Behälterdatei (Container) im BS2000 mit der Struktur eines UNIX-Dateisystems (UFS). Das POSIX-Dateisystem besteht aus Dateien (POSIX-Dateien) und Dateiverzeichnissen (näheres siehe "POSIX-Dateisystem"). POSIX-Benutzer können POSIX-Dateien erzeugen und bearbeiten.
Bild 5: Unterstützung von POSIX-Dateisystemen durch BS2000
Mit dem Softwareprodukt NFS (Network File System) lassen sich lokale POSIX-Dateisysteme in ferne Rechner einhängen und ferne UFS-Dateisysteme in ein lokales POSIX-Dateisystem.
Den unmittelbaren Zugriff auf BS2000-Dateien aus POSIX ermöglichen bs2fs-Dateisysteme (siehe Handbuch "POSIX BS2000-Dateisystem bs2fs" [2].
BS2000 als Server
BS2000 kann als reiner Datenserver eingesetzt werden. Dabei befinden sich die Daten (Datenbanken und Dateien) auf einem BS2000-Rechner. Die Anwendungen sind auf einem anderen Rechner abgelegt. Dies ist bei einer geringen Zahl von Datenzugriffen pro Transaktion sinnvoll.
Beim Einsatz als Server für Anwendungen und Daten befinden sich die Anwendungen und die Daten auf demselben BS2000-Rechner. Dies ist dann vorteilhaft, wenn pro Transaktion häufig auf die Daten zugegriffen wird.
Als File-Server bietet BS2000 die Kapazität, Zugriffsgeschwindigkeit und Zugriffssicherheit seiner Speichersubsysteme.
Als Backup-Server kann BS2000 Datenbestände aus dem Netz auf seinen Speichermedien hinterlegen und die dort verfügbaren Sicherungsmechanismen von HSMS nutzen (siehe HSMS-Handbücher [21] und [22]).
Als Print-Server stellt BS2000 seine Drucker über ein verteiltes Spool- und Drucksystem zur Verfügung (siehe SPOOL-Handbücher [32] und [33]). Dadurch können die Benutzer von Arbeitsplätzen auf UNIX-Systemen ihre Druckaufträge an BS2000-Druckern schnell und kostengünstig ausdrucken.
POSIX und das World Wide Web (WWW)
Für den Anschluss des BS2000 an das World Wide Web stehen folgende Produkte zur Verfügung:
APACHE (BS2000) ist der Web-Server auf BS2000. APACHE (BS2000) ist eine Portierung des World Wide Web-Servers Apache der Apache Group.
Die Kommunikationssoftware openNet Server repräsentiert das openNetworking im BS2000 und gliedert sich wiederum in Produkte, wie z. B. DCAM und BCAM.
interNet Services umfasst die Produkte FTP, TELNET, DNS, NTP, OPENSSH, SMTP-Server und IMAP-/POP3-Server. Diese Produkte sind Portierungen von entsprechenden Internet-Standardprodukten, die an die spezifischen Gegebenheiten von BS2000 angepasst wurden.
JENV ist die BS2000-Umgebung für JAVA.
Auch BS2000-Anwendungen können sich mit ihren Daten im Internet präsentieren. Über ein Common Gateway Interface (CGI), das durch den WWW-Server im BS2000 verfügbar ist, wird der direkte Zugriff auf die Anwendungen realisiert. Diese Anwendungen können mit oder ohne Transaktionssteuerung durch openUTM ablaufen und auf beliebige BS2000-Datenhaltungen zugreifen.
Die Sicherheitsfunktionen von BS2000 gewährleisten, dass nicht alle Daten jedem frei zugänglich sind.
BS2000-Anwendungen ins WWW bringen
Bestehende BS2000-Anwendungen können mit geringem Aufwand WWW-fähig gemacht werden. Dabei werden mit dem Produkt WebTransactions alphanumerische Oberflächen (Masken) in HTML-Formate umgesetzt und den WWW-Browsern zur Ausgabe übergeben. Weiterführende Informationen dazu finden Sie in den WebTransactions-Handbüchern [38] und [39].
Die Zahl der angebotenen Host-Anbindungen wird ständig erweitert. Spezialanbindungen werden mit der nötigen Einbindungstechnik momentan als Projektleistung von Fujitsu angeboten.
Einen Überblick über die Dokumentation zu WebTransactions finden Sie im Internet unter https://bs2manuals.ts.fujitsu.com.
Wählen Sie: Software > openSEAS > WebTransactions und dann die jeweilige Produktgruppe bzw. das Produkt.
Verteilte Datenhaltung
Bei der verteilten Datenhaltung können Sie sowohl mit lokalen als auch mit fernen Daten arbeiten. Dadurch können Sie Datenbestände an die kostengünstigste Stelle in einem Rechnernetz legen.
Sie können von einer Workstation auf BS2000-Dateien zugreifen, nachdem die BS2000-Dateien in ein POSIX-Dateisystem kopiert wurden. Sie können aber auch BS2000-Dateien in ein POSIX-Dateisystem kopieren und auf eine Workstation laden.
Bild 6: Verteilte Datenhaltung
Verteilte Verarbeitung
Mit der verteilten Verarbeitung können Sie die Rechnerkapazitäten optimal nutzen. Bei dieser Form der Client-Server-Architektur findet die Verarbeitung am jeweils geeignetesten Ort statt. Beispielsweise können Eingabeprüfungen und Kalkulationen auf einer Workstation ablaufen, während Datenbankzugriffe und rechenintensive Auswertungen auf einem BS2000-Rechner laufen.
Gemeinsame Entwicklungstools
Auf UNIX-Systemem basierende Entwicklungstools können ohne großen Aufwand nach POSIX portiert werden wie z.B. Tools, die der Gnu Public Licence (GPL) unterliegen. Damit lassen sich Anwendungsprogramme erstellen, die auf UNIX-Systemen und auf POSIX ablaufen können.