(send files to a printer)
Mit lp können Sie:
Dateien am Drucker ausdrucken lassen (Druckauftrag)
den RSO-Drucker bzw. die Druckergruppe auswählen, auf der ein Druckauftrag ausgeführt wird
eine Kopfseite ausgeben lassen
Druckeroptionen für Druckaufträge ändern
lp richtet für jede mit Namen angegebene Datei einen Druckauftrag ein. Geben Sie keine Datei an, erwartet lp die Druckdaten von der Standard-Eingabe. Die Dateien werden in der Reihenfolge gedruckt, in der Sie sie aufgelistet haben. lp ordnet jedem Druckauftrag eine eindeutige Auftragsnummer zu und gibt diese auf die Standard-Ausgabe aus. Diese Nummer können Sie verwenden, um einen Druckauftrag abzubrechen oder zu löschen oder Informationen über den Druckauftrag ausgeben zu lassen.
Mit cancel können Sie laufende Druckaufträge abbrechen oder gestellte, aber noch nicht gestartete Druckaufträge löschen.
Mit lpstat können Sie sich Informationen über Druckaufträge ausgeben lassen.
Syntax
lp[ -c][ -d dest][ -n copies][ -s][ -o par] ...[ -t title][ datei|-...] |
Keine Option angegeben Die angegebenen Dateien werden auf einem freien Drucker der Standard-Druckergruppe (standardmäßig ALLE) ausgedruckt.
(c - copy)
Der Druckauftrag wird auf den RSO-Drucker oder auf der Druckergruppe dest ausgeführt. Wenn zu einer Druckergruppe mehrere Drucker gehören, wird der Auftrag auf dem ersten freien Drucker dieser Druckergruppe ausgeführt. Für dest geben Sie den Namen eines RSO-Druckers oder einer Druckergruppe an. Mit lpstat -a erhalten Sie die Namen und den Status der zulässigen RSO-Drucker bzw. Druckergruppen. -d dest nicht angegeben:
Mit dieser Option legen Sie fest, wie oft die Dateien ausgedruckt werden. Die größte wirksame Angabe für copies ist 99, die kleinste ist 1. -n copies nicht angegeben:
par bestimmt die Druckparameter line-spacing, control-char-pos und control-mode oder wählt die Druckparameter für die Ausgabe von PostScript-Dateien aus. Sollen mehrere Parameter miteinander kombiniert werden, muss für jeden Parameter die Option -o parameter angegeben werden. Die Parameter können folgende Werte annehmen: line-spacing = 1 | 2 | 3 | *s[td] | *e[bcdic] | *a[sa] | *i[bm] control-char-pos = *std | <int 1..2040> control-mode = *pa[ge-mode] | *li[ne-mode] | *lo[gical-mode] | *ap[a] | *ph[ysical] postscript | ps Bei Angabe der Druckparameter line-spacing, control-char-pos und control-mode werden die angegebenen Werte an die entsprechenden Operanden des BS2000-Kommandos PRINT-DOCUMENT durchgereicht (DOCUMENT-FORMAT), siehe Handbuch "BS2000 Kommandos" [11]. Sind in der auszudruckenden Datei Steuerzeichen vorhanden (z.B. \f für den Seitenvorschub), dann werden diese Steuerzeichen nur ausgewertet, wenn die beiden folgenden Bedingungen erfüllt sind:
Ohne Angabe von control-mode werden die in der Datei vorhandenen Steuerzeichen als nicht druckbare Zeichen („Schmierzeichen“) dargestellt. Bei Angabe des Parameters postscript (bzw. ps) werden die BS2000-Druckparameter für die Ausgabe von PostScript-Dateien eingestellt. Die Angabe der anderen Druckparameterist dann nicht sinnvoll. Der ausgewählte Drucker muss in der Lage sein, PostScript-Dateien zu drucken.
(s - silent) Die Meldung des Kommandos lp „
(t - title) Der Ausdruck beginnt mit einer zusätzlichen Kopfseite, auf der title ausgedruckt wird.
Name der auszudruckenden Datei. Sie können mehrere Dateien angeben. Wenn Sie mehrere Dateien angeben, werden diese in der beim Aufruf angegebenen Reihenfolge ausgedruckt. Wenn Sie für datei einen Bindestrich angeben, liest lp von der Standard-Eingabe und legt eine temporäre Datei im Verzeichnis /var/spool/lp/temp an. Für jede auszudruckende Datei gibt lp eine Meldung der folgenden Form aus:
< Wenn lp von der Standard-Eingabe liest, heißt die Meldung:
datei nicht angegeben: |
Fehler
datei existiert nicht oder Sie haben kein Leserecht für datei. lp hat den Druckauftrag für datei nicht angenommen.
Sie haben beim lp-Aufruf keine Datei oder einen Bindestrich - für datei angegeben, aber nichts über die Standard-Eingabe eingegeben. lp hat den Druckauftrag nicht angenommen.
Sie haben beim lp-Aufruf bei der Option -d für dest XYZ angegeben, XYZ ist aber kein zulässiger RSO-Drucker oder Druckergruppe. Es kann auch sein, dass die Umgebungsvariable LPDEST den Wert XYZ hat. Dieser Wert wird dann bei jedem lp-Aufruf für dest eingesetzt, wenn Sie nicht explizit etwas anderes angeben.
Sie haben beim lp-Aufruf eine ungültige Option, in diesem Fall -x, angegeben. |
Datei
/var/spool/lp/temp/* Temporäre Dateien, die beim Lesen von der Standard-Eingabe angelegt werden. |
Variable
LPDEST Name einer Druckergruppe. |
Internationale Umgebung
Die folgenden Umgebungsvariablen beeinflussen die Ausführung des Kommandos lp: LANG Gibt einen Standardwert für die Variablen für die internationale Umgebung an, die nicht gesetzt oder Null sind. Ist LANG nicht gesetzt oder Null, wird der entsprechende Standardwert der internationalen Umgebung verwendet. Enthält eine der Internationalisierungsvariablen eine ungültige Einstellung, verhält sich das Kommando so, als sei keine der Variablen definiert worden. LC_ALL Ist diese Variable auf einen Wert gesetzt, d. h. ist sie nicht leer, überschreibt dieser Wert die Werte aller übrigen Internationalisierungsvariablen. LC_CTYPE Legt die internationale Umgebung für die Interpretation der Byte-Folgen eines Datentexts als Zeichen fest (z.B. Singlebytezeichen im Unterschied zu Mehrbytezeichen in Argumenten und Eingabedateien) sowie die Einteilung der Zeichen in Groß- und Kleinbuchstaben und deren Übereinstimmung. LC_MESSAGES Legt die internationale Umgebung für Format und Inhalt der Diagnosemeldungen fest, die in die Standardfehlerausgabe geschrieben werden. LC_TIME Legt das Format der Datums- und Zeitangaben für eine evtl. vorhandene Kopfseite fest. NLSPATH Legt den Pfad der Meldungsdateien für LC_MESSAGES fest. |
Beispiel 1
Es sollen drei Dateien, t1, t2 und t3 ausgedruckt werden. Von den Dateien t2 und t3 sollen jeweils drei Kopien ausgedruckt werden:
Für jede auszudruckende Datei gibt lp eine Meldung aus. |
Beispiel 2
Es sollen zwei Dateien, t1 und t2, ausgedruckt werden. Es sind zwei Druckergruppen definiert, G001 und G002. Der Wert der Umgebungsvariablen LPDEST ist G001.
Da die Umgebungsvariable LPDEST auf G001 gesetzt ist, brauchen Sie für t1 nicht anzugeben, auf welcher Druckergruppe die Datei ausgedruckt werden soll. Wäre LPDEST nicht definiert oder hätte sie nicht den Wert G001, müsste der Aufruf folgendermaßen heißen:
|
Siehe auch
cancel, lpstat |