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Das Kommando more erlaubt das Durchblättern von Dateien an der Datensichtstation.
more realisiert die Ausgabe durch Hochschieben der Bildschirmzeilen.
Syntax
Format 1: | more[ -cdefisu][ -n zeile][ -p kommando][ datei]... |
Format 2: | more[ -cdefisu][ -n zeile][ +kommando][ -zeilen] [ +zeilelnnummer][ +/muster][ datei]... |
Keine Option angegeben Standardmäßig wird die Bildschirmausgabe nach jeder Seite unterbrochen. Mit den unten beschriebenen Kommandos kann die Ausgabe weiter gesteuert werden. Wenn Sie keine Optionen oder eingebaute Kommandos angeben, unterbricht more die Ausgabe nach jeder Bildschirmseite. Am unteren Bildschirmrand erscheint nach der ersten Bildschirmseite das Bereitzeichen Drücken Sie die Leertaste (bei Blockterminals Leertaste und DUE), dann blättert more eine ganze Bildschirmseite weiter. Durch Dücken nur der Eingabetaste (bzw. DUE) wird der Bildschirm um eine Zeile nach oben geschoben. Um beim Durchblättern nicht den Überblick zu verlieren, überschneiden sich die Bildschirmseiten jeweils um zwei Zeilen. Erhält more den Input aus einer Datei, wird der Anteil der bereits gezeigten Zeilen am Bildschirm dargestellt (
Löscht vor Ausgabe einer neuen Seite den Bildschirm und ermöglicht damit ein schnelleres Durchblättern. -c wird nur ausgeführt, wenn für die Datensichtstation eine Funktion zum Löschen des Bildschirms vorhanden ist.
Bei Blockterminals werden die Kommentare und Warnungen unterdrückt, die auf die nicht vorhandenen Steuermöglichkeiten der Bildschirmsteuerung hinweisen.
Veranlasst more, sich beim ersten Erreichen des Dateiendes automatisch zu beenden. Standardmäßig beendet sich more beim zweiten Erreichen des Dateiendes.
Macht keinen Zeilenumbruch, wenn eine Zeile über den rechten Bildschirmrand hinausgeht. Den vom Bildschirm hardwaremäßig automatisch ausgeführten Zeilenumbruch kann -f nicht verhindern. Dennoch zählt more die Zeilen, als ob kein Umbruch stattgefunden hätte.
Bei Suchvorgängen wird die Groß-/Kleinschreibung ignoriert, d. h. Groß- und Kleinbuchstaben werden als identisch betrachtet. Außerdem kann nach über- oder unterstrichenem Text gesucht werden. Diese Option wird ignoriert, wenn das Suchmuster selbst Großbuchstaben enthält.
Die Ausgabedatei wird komprimiert, indem mehrere Leerzeichen zu einem zusammengefasst werden.
Die Hervorhebung von Escape-Sequenzen wird unterdrückt. -u nicht angegeben:
Ändert den Standardwert für das Blättern auf zeile. Standardwert ist jeweils ein Bildschirm.
Die Option -p in der Kommandozeile entspricht der Angabe von +/ kommando, d. h. more führt jedesmal, wenn eine neue Datei angezeigt wird, kommando aus. Dies entspricht der alten Option +kommando, die weiterhin unterstützt wird.
Mit dem Wert für zeilen geben Sie die Anzahl der Zeilen an, die bei der Ausgabe am Bildschirm weitergeblättert wird.
Die Ausgabe der Datei beginnt bei der mit zeilennummer angegebenen Zeile.
muster ist ein regulärer Ausdruck, nach dem Sie eine Textdatei durchsuchen können. Die Bildschirmausgabe beginnt zwei Zeilen über der zu muster passenden Zeichenfolge. Anders als bei Editoren darf die Zeichenfolge nicht mit einem Schrägstrich / enden, da sonst der Schrägstrich als Zeichen in der gesuchten Zeichenfolge interpretiert wird.
Name der Datei, die ausgegeben werden soll. Sie können mehrere Namen angeben: vor der Ausgabe jeder Datei erscheint dann in einer Kopfzeile der Name der aktuellen Datei. |
Kommandos
Wenn more die Ausgabe am Ende einer Bildschirmseite unterbrochen hat, können Sie die weitere Ausgabe von more durch folgende Kommandos steuern:
more gibt n weitere Zeilen aus. Wenn Sie nur die Leertaste (bei Blockterminals Leerzeichen und DUE) drücken, wird eine neue Bildschirmseite ausgegeben.
more gibt n weitere Zeilen aus. Wenn Sie nur die Eingabetaste drücken, wird die nächste Zeile ausgegeben.
more gibt n weitere Zeilen aus. Gleichzeitig wird die Zeilenanzahl, um die weitergeblättert werden soll, auf n gesetzt.
more setzt die Bildschirmgröße auf n und gibt den nächsten Bildschirm aus.
more überspringt bei der Ausgabe n Zeilen und gibt den darauf folgenden Text aus. Die Auslassung wird an der übersprungenen Stelle kommentiert.
Mit n geben Sie die Anzahl der Bildschirmseiten an, die ausgelassen werden sollen. An der übersprungenen Stelle wird die Auslassung der Bildschirmseiten in Zeilen angegeben.
n legt fest, um wieviel Bildschirmseiten zurückgeblättert werden soll.
Q :q |
Arbeitsweise
Das Kommando more setzt die Datensichtstation auf einen Nicht-Echo-Modus, so dass die Datei ungehindert ausgegeben wird. Deshalb werden more-Kommandos nicht am Bildschirm abgebildet, mit Ausnahme von regulären Ausdrücken, dem Ausrufezeichen ! und dem Schrägstrich /. more arbeitet im cbreak-Modus, d.h., sobald eines der oben genannten Kommandos vollständig angegeben ist, wird es verarbeitet, ohne mit der Eigabetaste bestätigt worden zu sein. So beenden sich beide Kommandos automatisch am Ende der Textdatei. Rückwärtsblättern mit more ist langsamer als Vorwärtsspringen; deshalb ist der Rückwärtsgangzum Durchsuchen großer Dateien weniger geeignet. Das Kommando more holt sich die Daten zur Bildschirmsteuerung aus den terminfo-Dateien. |
Datei
/usr/share/lib/terminfo/* Diese Datei enthält Daten zur Bildschirmsteuerung. /usr/lib/more.hlp HELP-Datei |
Variable
LINES Wenn diese Variable gesetzt ist, dann wird ihr Wert für die Berechnung der Spaltenzahl für die Ausgabe von select-Listen verwendet. select-Listen werden vertikal ausgegeben, bis ungefähr zwei drittel der Zeilenzahl LINES gefüllt sind. Wird die Option -n angegeben, hat sie Vorrang vor dieser Variablen. COLUMNS Wenn diese Variable gesetzt ist, dann wird ihr Wert für die Definition der Breite des Editierfensters beim Editiermodus der POSIX-Shell und für die Ausgabe der select-Liste verwendet. Diese Variable ist sinnvoll, wenn der Zugang zur POSIX-Shell über rlogin erfolgt. EDITOR Diese Variable wird vom more-Kommando v verwendet. Diese Variable ist sinnvoll, wenn der Zugang zur POSIX-Shell über rlogin erfolgt. |
Internationale Umgebung
Die folgenden Umgebungsvariablen beeinflussen die Ausführung des Kommandos more: LANG Gibt einen Standardwert für die Variablen für die internationale Umgebung an, die nicht gesetzt oder Null sind. Ist LANG nicht gesetzt oder Null, wird der entsprechende Standardwert der internationalen Umgebung verwendet. Enthält eine der Internationalisierungsvariablen eine ungültige Einstellung, verhält sich das Kommando so, als sei keine der Variablen definiert worden. LC_ALL Ist diese Variable auf einen Wert gesetzt, d. h. ist sie nicht leer, überschreibt dieser Wert die Werte aller übrigen Internationalisierungsvariablen. LC_COLLATE Bestimmt in regulären Ausdrücken die Bedeutung von Zeichenbereichen, Äquivalenzklassen und Zeicheneinheiten. LC_CTYPE Legt die internationale Umgebung für die Interpretation der Byte-Folgen eines Datentexts als Zeichen fest (z.B. Singlebytezeichen im Unterschied zu Mehrbytezeichen in Argumenten und Eingabedateien) sowie die Einteilung der Zeichen in Groß- und Kleinbuchstaben und deren Übereinstimmung. LC_MESSAGES Legt die internationale Umgebung für Format und Inhalt der Diagnosemeldungen fest, die in die Standardfehlerausgabe geschrieben werden. NLSPATH Legt den Pfad der Meldungsdateien für LC_MESSAGES fest. |
Beispiel
Die Datei test soll ab der Stelle, an der das Wort Beispiel steht, ausgegeben werden. Zu lange Zeile sollen dabei nicht umgebrochen werden:
Die Ausgabe beginnt zwei Zeilen über der Zeile mit dem Wort Beispiel. |
Siehe auch
cat, ed, man, sh |