SESAM/SQL führt einen Wiederanlauf durch, wenn der Betrieb nach Fehlerfällen wieder aufgenommen wird.
Bei einem Wiederanlauf setzt der DBH die Transaktionen zurück, die zum Zeitpunkt eines Fehlers offen waren. Alle beteiligten Datenbanken liegen dann in einem konsistenten Zustand vor. Voraussetzung für den Wiederanlauf ist, dass der DBH mit Transaktionssicherung läuft und die Transaktionssicherungsdateien TA-LOG1, TA-LOG2 und WA-LOG vom Zeitpunkt des Crashes zur Verfügung gestellt werden. Steht eine der Dateien nicht zur Verfügung oder stammen die Dateien von unterschiedlichen Zeitpunkten, ist ein Wiederanlauf nicht möglich. Je nachdem, ob die laufende DBH-Session unterbrochen wird oder nicht, führt der DBH einen externen oder internen Wiederanlauf durch.
Externer Wiederanlauf:
Wiederanlauf nach Systemausfall, den der DBH durchführt, wenn er nach einer Abbruch-Session geladen wird. Bei Systemausfall ermöglicht die Transaktionssicherung den automatischen Wiederanlauf des SESAM/SQL-DBH. Die Datenbanken werden behandelt, wie folgt:Mit Hilfe der physikalischen Before Images wird der Stand des letzten Konsistenzpunktes wiederhergestellt. Zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgeführte Schreibaufträge auf die Datenbank werden mit den After Images nachgeholt
(physikalische Reparatur).Anschließend werden alle zum Zeitpunkt des letzten Konsistenzpunkts offenen Transaktionen anhand der logischen Before-Images zurückgesetzt
(logische Reparatur).Nach dem Wiederanlauf bleiben die Datenbanken geöffnet und können wieder durch Anwenderprogramme bearbeitet werden.
Interner Wiederanlauf:
Wiederanlauf nach internen Fehlern geringeren Gewichts. Der DBH führt den internen Wiederanlauf durch, ohne den laufenden Betrieb zu unterbrechen.
Nach einer Reinitialisierung interner Speicherbereiche werden wie beim externen Wiederanlauf physikalische und logische Reparaturen durchgeführt. Anschließend wird die Session fortgesetzt.
Die Zeitdauer des Wiederanlaufs hängt im Wesentlichen von der Dauer der physikalischen und logischen Reparatur ab. Um die Zeit bis zur Verfügbarkeit des DBH nach dem Wiederanlauf zu verkürzen, haben Sie folgende Steuerungsmöglichkeiten:
Sie können die Häufigkeit beeinflussen, mit der die After-Image-Blöcke während des normalen Betriebs auf die Datenbank geschrieben werden.
Sie können das logische Zurücksetzen bis zum Start des Normalbetriebs nach dem Wiederanlauf verzögern.
Je öfter geänderte Blöcke bereits während des Normalbetriebs auf die Datenbank geschrieben werden, desto weniger muss dieses bei einem möglichen Wiederanlauf bei der physikalischen Reparatur mit Hilfe der After Images geschehen. Die Dauer bis zum Normalbetrieb nach einem Abbruch verkürzt sich. Allerdings kann sich zu häufiges Schreiben auf die Datenbank während des Normalbetriebs negativ auf die Performance auswirken. Sie sollten daher die I/O-Raten mit dem Performance-Monitor beobachten und die Einstellungen gegebenenfalls während des laufenden Betriebs anpassen (siehe Handbuch „ Datenbankbetrieb“).
Wenn Sie das logische Zurücksetzen bis zum Start des Normalbetriebs verzögern, verlaufen die Rücksetzvorgänge parallel zu den normalen Transaktionen bzw. Aufträgen der Anwender und werden wie im Normalbetrieb synchronisiert. Eine detaillierte Beschreibung dieser Option finden Sie im Handbuch „ Datenbankbetrieb“.