Mit den folgenden DBH Ladeparametern können Sie die Prozessornutzung beeinflussen:
PP DEACT
PP RESULT-DELAY
PP SCHEDULING
PP SERVERTASK
PP WAIT
Ladeparameter PP DEACT
Mit dem Ladeparameter DEACT können Sie steuern, wie das Betriebssystem die Servertasks in Situationen hoher Last behandeln soll.
Bei der Einstellung DEACT=NO werden die Servertasks auch bei hoher Auslastung der Anlage, hoher verbrauchter Systemleistung und in Wartezuständen weniger von anderen Tasks im System beeinflusst und laufen dadurch performanter. Allerdings werden dadurch andere Anwendungen eventuell benachteiligt.
Ladeparameter PP RESULT-DELAY
Mit dem Ladeparameter PP RESULT-DELAY können Sie die Auftragsantworten an die Anwendertasks bündeln. Dadurch kann in Hochlastsituationen der Durchsatz verbessert werden.
In Verbindung mit der Einstellung PP SCHEDULING=ASYMMETRIC wird die tatsächlich durchgeführte Bündelung der Auftragsantworten jedoch eingeschränkt.
Ladeparameter PP SCHEDULING
Mit dem Ladeparameter PP SCHEDULING können Sie das interne Verhalten mehrerer Servertasks bei Lastschwankungen im Hochlastbetrieb beeinflussen.
Die Einstellung PP SCHEDULING=SYMMETRIC bewirkt, dass alle Servertasks gleichberechtigt Aufträge bearbeiten. Sie ist günstig bei gut ausgelasteten Servertasks oder wenn den Servertasks keine hohe BS2000-Priorität gegeben werden kann.
Diese Einstellung ist Standardwert, da die gleichberechtigte Abarbeitung der Aufträge durch die Servertasks bei dynamisch sich ändernden Lasten im Mittel das beste Leistungsverhalten erzeugt.
Durch die Einstellung PP SCHEDULING=ASYMMETRIC wird eine ungleiche Auslastung der Servertasks erzielt. Dadurch wird eine bessere Ausnutzung des Prozessor-Cache und ein besseres Zusammenspiel mit dem Task-Scheduling des Betriebssystem in bestimmten Lastsituationen erreicht, insbesondere dann, wenn die Servertasks nicht voll ausgelastet werden können, eine Servertask weniger aber zu wenig wäre.
Ladeparameter PP SERVERTASK
Für eine effiziente Nutzung der Prozessoren ist die richtige Einstellung des Ladeparameters PP SERVERTASK wesentlich. Um eine optimale Wirkung der Einstellung zu erzielen, müssen Sie die BS2000-Prioritäten angemessen berücksichtigen (siehe Abschnitt „Leistungsbezogene BS2000-Einstellungen“).
Auf Grund des Multithreading-Verfahrens reicht im Allgemeinen auf einem Monoprozessor bei Nutzung des asynchronen I/O (PP IO=ASYNC) eine einzige Servertask aus (PP SERVERTASK=1). Erst auf Multiprozessoranlagen lohnt sich der Einsatz weiterer Servertasks. Die Obergrenze für den Ladeparameter PP SERVERTASK ist im Normalfall (PP IO=ASYNC) die Anzahl der Prozessoren.
Für besondere Einsatzbedingungen wird allerdings auch ein höherer Wert akzeptiert, z.B. wenn der Ladeparameter PP IO=SYNC angegeben ist.
Die sinnvolle Einstellung des Ladeparameters PP SERVERTASK können Sie im Normalfall (PP IO=ASYNC) bei hoher Anwenderlast durch eine einfache Messung ermitteln. In der Messkonfiguration sollte die Einstellung des Ladeparameters PP SERVERTASK an der möglichen Obergrenze orientiert werden. In der Messung wird der CPU-Verbrauch der Servertasks, die am Programmnamen UDSSUB erkennbar sind, ermittelt. Die CPU-Verbrauchsmessung können Sie sehr einfach mit dem BS2000-Kommando SHOW-USER-STATUS zu Beginn und am Ende von Messphasen vornehmen.
Wenn Sie den CPU-Verbrauch der Tasks mit dem Programm UDSSUB (erkennbar bei SHOW-USER-STATUS INFORMATION=PROGRAM) addieren und diesen Wert in Relation zum CPU-Verbrauch aller im System aktiven Prozesse setzen, so erhalten Sie eine gute Näherung an die anteilige CPU-Entnahme der Servertasks in der jeweiligen Messphase.
Um den „richtigen“ Ladeparameter PP SERVERTASK zu ermitteln, multiplizieren Sie den Maximalwert über alle Messphasen mit der Anzahl Prozessoren der Anlage.
Wenn z.B. die Servertasks zusammen 41% CPU auf einem Quadroprozessor entnehmen, sind 1,64 (=0,41 x 4) Servertasks notwendig. PP SERVERTASK=2 ist dann die richtige Einstellung.
Wenn eine Konfiguration starke Lastschwankungen aufweist, kann die Einstellung PP SERVERTASK je nach Interessenlage der Spitzenlast (d.h. beste Antwortzeiten) oder einer Durchschnittslast (d.h. optimale CPU-Nutzung im Normalbetrieb) angepasst werden.
Eine zu hohe Einstellung des Ladeparameters PP SERVERTASK erzeugt deutlich mehr Taskkommunikation, d.h. höheren CPU-Verbrauch und behindert möglicherweise andere Anwendungen.
Eine zu niedrige Einstellung reduziert im Allgemeinen die Durchsatzrate in der UDS/SQL-Konfiguration.
Ladeparameter PP WAIT
Mit dem Ladeparameter PP WAIT können Sie eine aktive Wartestrategie einstellen.
Normalerweise wird in Situationen niedriger Last auf neu eintreffende Aufträge über die Ereignissteuerung gewartet. Damit wird sichergestellt, dass die CPU durch andere Anwendungen genutzt werden kann, wenn von den Servertasks keine Aufträge mehr bearbeitet werden können.
Wenn durch die Anwendung sichergestellt werden kann, dass solche Unterlastsituationen sehr selten und sehr kurz sind, kann durch aktives Warten der CPU-Aufwand für die Ereignissteuerung im Normal- und Hochlastfall reduziert werden.
Die Ladeparameter PP RESULT-DELAY und PP WAIT sind für Hochlastkonfigurationen konzipiert und sollten nur genutzt werden, wenn die bei der Beschreibung der Ladeparameter (siehe "Auftragsantworten an die Anwendertasks bündeln (RESULT-DELAY)" und "Warte-Modus der Servertasks einstellen (WAIT)") genannten Voraussetzungen auch erfüllt sind. Ansonsten können erhebliche Beeinträchtigungen des Betriebs eintreten.