SANCHECK bedient /390-Server.
SANCHECK verwendet Funktionen folgender Komponenten:
POSIX-BC (muss betriebsbereit sein)
CRTE-BASYS (muss verfügbar sein)
SANCHECK unterstützt die Switches der Firma Brocade Communications Systems, Inc. Die genauen Typenbezeichnungen können den Freigabemitteilungen für BS2000 entnommen werden.
Ablauf von SANCHECK unter der Benutzerkennung SERVICE
SANCHECK kann unter der Benutzerkennung SERVICE (mit dem Privileg HARDWARE-MAINTENANCE) ablaufen, wenn der Modulbibliothek SINLIB.SANCHECK.<version>
das Zugriffsattribut USER-ACCESS=SPECIAL
zugewiesen wurde und in der INI-Datei die SWITCHES-Datei mit Benutzerkennung ($TSOS
) angegeben wurde
(SWIFILE, NAME=$TSOS.SYSDAT.SANCHECK.SWITCHES
).
Außerdem müssen folgende BS2000-Modulbibliotheken das Zugriffsattribut USER-ACCESS=SPECIAL
besitzen:
SYSLNK.CRTE-BASYS
SINLIB.POSIX-BC.<version>
Ermittlung des WWNN
Zur Ermittlung der Fibre Channel Konfigurationsdaten muss SANCHECK mindestens einen der WWNNs des eigenen Servers kennen. Dieser WWNN ist in der SANCHECK-INI-Datei (siehe "INI-Datei") anzugeben, da SANCHECK ihn nicht selbst mit
Betriebssystemfunktionen ermitteln kann. Wenn ein Server mehrere Fibre Channel Adapter besitzt, wird ein beliebiger der WWNNs angegeben.
Der WWNN wird über den SVP ermittelt:
SVP-FRAME öffnen
MODE SELECTION FRAME aufrufen
CH (CH/SUBCH STATUS) selektieren und so den CH/SUBCH STATUS DISPLAY FRAME aufrufen
Funktion 4 (FC PORT STATUS) aufrufen:
Das Feld SELF CL-NAME enthält den WWNN
Die SVP-Frames sind in den Betriebsanleitungen der /390-Server genauer beschrieben.
Kommunikation mit den Fibre Channel Switches
SANCHECK ermittelt die Konfigurationsdaten der FC-Switches durch lesenden Zugriff auf die SNMP-Agenten der Switches (siehe auch "SANCHECK - Überprüfung der SAN-Konfiguration"). Dazu ist eine LAN-Verbindung vom BS2000-System zu allen Switches der Fabric erforderlich.
Diese LAN-Verbindung zwischen dem BS2000-System und einem Fibre Channel Switch muss in BCAM bekannt sein. Dabei sind folgende Fälle zu unterscheiden:
Die automatische Konfigurationserweiterung in BCAM ist deaktiviert (BCAM-Anweisung BCOPTION AUTOMATIC-ES-CREATE=OFF(PROFILE=IP,...) ): Eine Route für die LAN-Verbindung zwischen BS2000-System und Switch muss definiert sein.
Die automatische Konfigurationserweiterung in BCAM ist aktiviert: Der Zugriff auf den Fibre Channel Switch wird durch die BCAM-Processor-Table (Standard-Name: $TSOS.SYSDAT.BCAM.PROCESSORS) gesteuert:
Wenn diese das Attribut ACCESS=UPDATE hat (BCAM-Anweisung /BCMOD PROCESSOR-TABLE=(ACCESS=UPDATE)), wird der Switch aufgrund der Datenanforderung automatisch in die BCAM-Konfiguration aufgenommen.
Wenn die PROCESSOR-TABLE das Attribut ACCESS=READ hat, ist eine Kommunikation nur mit denjenigen Switches möglich, die mit einem wählbaren Prozessornamen und ihrer IP-Adresse in der BCAM-Processor-Table eingetragen sind. Näheres ist den Handbüchern zu BCAM [11] zu entnehmen.
Voraussetzungen bei den Fibre Channel Switches
SANCHECK benutzt zur Ermittlung der Daten die FA-MIB (FibreAlliance Management Information Base). Diese darf deshalb bei den Switches nicht deaktiviert sein (bei Switches des Herstellers Brocade dient dazu das CLI-Kommando snmpConfig
, in alten Firmware-Versionen snmpMibCapSet
). Wenn die FA-MIB deaktiviert ist, gibt SANCHECK eine Warnmeldung aus, setzt die Bearbeitung aber fort. Die Switch-Daten sind in diesem Fall unvollständig.
Wenn auf einem Switch eine Zugangskontrolle mittels einer „Access-Control-List“ eingerichtet ist, muss die IP-Adresse des BS2000-Systems dort eingetragen sein.
SANCHECK verwendet das SNMPv1- oder das SNMPV3-Protokoll. Wenn eine virtuelle Fabric geprüft werden soll, dann muss das SNMPv3-Protokoll verwendet werden. Die Auswahl wird bei der Definition eines Switches in der SANCHECK-SWITCHES-Datei getroffen.
Die von SANCHECK benötigten Funktionen zur Ermittlung der SAN-Konfiguration basieren auf Funktionen zur Netz-Administration der zu überwachenden Switches. Diese Funktionen können je nach Hersteller optional sein und eigene Lizenzen erfordern. Näheres muss der Dokumentation des jeweiligen Switches entnommen werden.
Für die Verwendung des SNMPv1-Protokolls gilt:
An jedem der zu prüfenden Switches muss ein Community-Name hinterlegt sein, der lesenden Zugriff auf die SNMP-Datenbasis gestattet. Bei den meisten Switches ist standardmäßig der Community-Name „public“ definiert. Dies ist der Standardwert, den SANCHECK verwendet, wenn in der SWITCHES-Datei keine anderen Vorgaben gemacht werden (siehe Abschnitt „SWITCHES-Datei").
An jedem der zu prüfenden Switches muss eine SNMP-Benutzerkennung definiert sein, die lesend auf die SNMP-Datenbasis zugreifen darf. Bei den Switches des Herstellers Brocade sind standardmäßig die Namen snmpuser1
, snmpuser2
und snmpuser3
definiert.
SANCHECK verwendet standardmäßig die Benutzerkennung sancheck
mit Passwort password
, wenn in der SWITCHES-Datei keine anderen Vorgaben gemacht worden sind (siehe Abschnitt „SWITCHES-Datei").
Bei Switches des Herstellers Brocade (Firmware-Versionen ab 6.4.3) gilt:
An jedem der zu prüfenden Switches muss im Switch-Betriebssystem FOS eine Benutzerkennung mit minimalen Rechten definiert sein. Diese darf nur
Informationsfunktionen ausführen, aber keine Änderung von Switch-
Konfigurationsparametern vornehmen. Im Folgenden wird diese Benutzerkennung Switch-User
genannt (zur Unterscheidung vom SNMP-User
).
Wenn SANCHECK keine Benutzerkennung zur Verfügung hat, können die Zoning-Daten nicht ermittelt werden und die Prüfung der SAN-Konfiguration ist unvollständig.
SANCHECK verwendet standardmäßig die Benutzerkennung sancheck
mit Passwort password
, wenn in der SWITCHES-Datei keine anderen Vorgaben gemacht worden sind (siehe Abschnitt „SWITCHES-Datei").
Bei Verwendung des SNMPv3-Protokolls müssen der SNMP-Username und der Switch-Username gleich sein, da SANCHECK nur einen einzigen Namen je Switch verwaltet.
Installation in BS2000
SANCHECK wird in BS2000 mit dem Installationsmonitor IMON installiert.
Lieferbestandteil | Bedeutung |
---|---|
SYSLNK.SANCHECK.<version> | Modulbibliothek für /390-Server |
SKMLNK.SANCHECK.<version> | Modulbibliothek für x86-Server (obsolet) |
SINLIB.SANCHECK.<version> | Bibliothek mit Installationskomponenten |
SYSMES.SANCHECK.<version> | Meldungsdatei |
SYSSDF.SANCHECK.<version> | SDF-Syntaxdatei |
SYSSSC.SANCHECK.<version> | Subsystem-Definition |
SYSSII.SANCHECK.<version> | Strukturinformation |
SYSDAT.SANCHECK..INI | Standard-INI-Datei |
SYSDAT.SANCHECK..SWITCHES | Standard-SWITCHES-Datei |
SYSRME.SANCHECK.<version>.D/E | Readme-Datei (deutsch/englisch) |
SYSFGM.SANCHECK.<version>.D/E | Freigabemitteilung (deutsch/englisch) |
SYSDOC.SANCHECK.<version>.OSS | Bibliothek mit Open Source Lizenzinformationen |
Installation in POSIX
Nach der Installation von SANCHECK müssen einige SANCHECK-Komponenten in POSIX installiert werden. Dies erfolgt mit dem POSIX-Installationsprogramm, siehe Handbuch „POSIX Grundlagen für Anwender und Systemverwalter“ [19].
Beispiel
|
Subsystem SANCHECK
Das Subsystem SANCHECK muss vor dem ersten Start des Dienstprogramms SANCHECK geladen werden. Damit wird die SDF-Syntaxdatei verfügbar gemacht:
/START-SUBSYSTEM SUBSYSTEM-NAME=SANCHECK
Das Subsystem SANCHECK wird beendet durch:
/STOP-SUBSYSTEM SUBSYSTEM-NAME=SANCHECK
Wenn das Dienstprogramm SANCHECK zu diesem Zeitpunkt noch benutzt wird, dann verbleibt das Subsystem solange im Zustand IN DELETE / WAIT-DISCON, bis die Benutzung endet.