Eine Storage-Klasse repräsentiert eine bestimmte Wertekombination der ablageort-relevanten Dateiattribute AVAILABILITY, PERFORMANCE, USAGE, DISK-WRITE, FILE-PREFORMAT und WORK-FILE. Sie kann außerdem durch den Systembetreuer mit einer vordefinierten Liste von Volume-Sets verknüpft werden, die bei der Speicherplatzbereitstellung für eine Datei durch das System vorrangig (nicht zwingend!) berücksichtigt wird. Die Benutzung von Storage-Klassen kann durch die Zuordnung von Guards-Profilen eingeschränkt werden.
Über die vom Systembetreuer eingerichteten und für die Benutzer erlaubten Storage-Klassen und deren Eigenschaften (mit Ausnahme der Volume-Set-Listenzuordnung) informiert das Kommando SHOW-STORAGE-CLASS. Durch den Operand STORAGE-CLASS der Kommandos CREATE-FILE und MODIFY- FILE-ATTRIBUTES bzw. den Operand STOCLAS in den Makros FILE und CATAL kann einer Datei eine geeignete Storage-Klasse (an Stelle von Direktattributen) zugeordnet und damit gegenüber dem System die Anforderungen für diese Datei spezifiziert werden.
Storage-Klassen bieten gegenüber Direktattributierung die Möglichkeit der Bereitstellung einer komfortablen, für das Serviceangebot eines bestimmten SM-Pubsets maßgeschneiderten Benutzerschnittstelle. Durch die Benutzung von Storage-Klassen an Stelle von Direktattributierung können JCL-Prozeduren kompakt und übersichtlich gehalten werden.
Storage-Klassen sind pubset-spezifisch definiert.
Der Benutzer muss sich für die Nutzung der in einem SM-Pubset vorhandenen Möglichkeiten über die verfügbaren Storage-Klassen und ihre Bedeutung informieren, Kenntnisse über die konkrete physikalische Konfiguration, welche die Services realisieren, benötigt er nicht.
Änderung der Service-Anforderung für eine Datei
Einem sich ändernden Anforderungsprofil einer Datei kann der Benutzer durch das Zuordnen einer neuen Storage-Klasse Rechnung tragen. Die Zuordnung einer neuen Storage-Klasse bewirkt, dass – mit Ausnahme des Präformats – die in der Definition der Storage-Klasse festgelegten Dateiattribute auf die Datei übertragen werden. Durch die Änderung des Anforderungsprofils einer Datei kann es sich ergeben, dass der Volume-Set, auf dem die Datei bisher liegt, nicht mehr günstig ist, weil er die geänderten Dateiattribute nicht oder nur unzureichend erfüllt oder er nicht in der Volume-Set-Liste der neu zugeordneten Stora-ge-Klasse enthalten ist.
Eine unmittelbare Verlagerung der Datei auf einen anderen Volume-Set erfolgt, wenn die neuen Dateiattribute mit dem bisherigen Ablageort der Datei nicht verträglich sind.
Eine unmittelbare Verlagerung kann auch erfolgen, wenn der Volume-Set, zu dem die Datei gehört, nicht zu der Volume-Set-Liste der neuen Storage-Klasse gehört. Falls keine unmittelbare Verlagerung erfolgt, werden die geänderten Anforderungen an die Datei erst beimnächsten Recall von einer Hintergrundebene in die Verarbeitungsebene wirksam. Dies kann z.B. im Rahmen einer vom Systembetreuer initiierten Maßnahme für die Pubset-Reorganisation geschehen. Der Benutzer kann für eine Datei, der eine Storage-Klasse zugeordnet ist, auch die einzelnen ablageort-relevanten Attribute durch Verwendung von Direktattributierung ändern. Dabei wird die bisher bestehende Storage-Klassen-Zuordnung aufgehoben. Dies muss der Benutzer vor allem dann beachten, wenn es sich um eine Storage-Klasse handelt, der eine Volume-Set-Liste zugeordnet ist.
Änderung der Eigenschaften einer Storage-Klasse
Die Änderungen, die sich auf Volume-Set-Listen beziehen, kommen automatisch auch für bestehende Dateien zum Tragen, da sie bei späteren Recalls von Hintergrundebenen berücksichtigt werden. Die Änderung der Attributkombination einer Storage-Klasse überträgt sich hingegen nicht automatisch auf bestehende Dateien, ein Update kann aber durch den Anwender (Benutzer oder Systembetreuer) explizit durch das Kommando MODIFY-FILE-ATTRIBUTES (STORAGE-CLASS=*UPDATE ) veranlasst werden.