BS2000-Anwender können Net-Storage-Volumes nach ihrer Einrichtung über die Schnittstellen des DVS nutzen, wenn dies in ihrem Benutzereintrag erlaubt ist. Der verfügbare Speicherplatz auf Net-Storage ist dabei nur durch die Größe des freigegebenen Speicherbereichs auf dem Net-Server begrenzt.
Mit den DVS-Kommandos können Sie über den Operanden STORAGE-TYPE Dateien auf Net-Storage-Volumes einrichten und bearbeiten, z.B. mit
Es werden Katalogeinträge sowohl im lokalen Pubset als auch im Katalog des Net-Storage-Volumes erzeugt. Die Dateien werden auch im UNIX-Filesystem mit der Dateigröße 0 angelegt. Siehe auch die „Randbedingungen"./CREATE-FILE
or/MODIFY-FILE-ATTRIBUTES
FILENAME=...,
SUPPORT=*PUBLIC-DISK(STORAGE-TYPE=*NET-STORAGE,..)Das System ermittelt das Net-Storage-Volume, auf dem die Datei angelegt wird, wie folgt:
Gibt es zu dem unter FILE-NAME spezifizierten Pubset ein Standard-Net-Storage-Volume, wird automatisch dieses ausgewählt.
Gibt es kein Standard-Net-Storage-Volume zu dem spezifizierten Pubset, wird ein Nicht-Standard-Net-Storage-Volume ausgewählt. Falls mehrere Nicht-Standard-Net-Storage-Volumes existieren, ermittelt das System selbst ein Volume.
Deshalb muss der Benutzer ein Volume angeben, wenn er von mehreren vorhandenen ein bestimmtes Nicht-Standard-Net-Storage-Volume auswählen möchte:
/CREATE-FILE FILE-NAME=...,SUPPORT=*PUBLIC-DISK(STORAGE-CLASS=*NONE(
VOLUME=NETS00, DEVICE=NETSTOR))
Der Benutzer kann sich mit dem Kommando SHOW-PUBSET-NET-STORAGE Informationen über die einem Pubset zugeordneten Net-Storage-Volumes verschaffen.
Ohne Angabe des Dateityps wird per Default eine BS2000-Datei angelegt. Um ein Node-File anzulegen, müssen Sie explizit den Dateityp angeben, z.B. mit
/CREATE-FILE FILE-NAME=..., SUPPORT=*PUBLIC-DISK( STORAGE-TYPE=*NET-STORAGE(FILE-TYPE=*NODE-FILE), STORAGE-CLASS=*NONE(VOLUME=NET001,DEVICE=NETSTOR))
Dabei wird, falls nicht bereits vorhanden, ein benutzerspezifisches Verzeichnis erzeugt, in dem die angegebene Datei angelegt wird. Das Verzeichnis erhält zusätzlich die notwendigen POSIX-ACLs, um dem Benutzer auch von offenen Systemen aus den Zugriff zu gewährleisten.
Das Kommando SHOW-FILE-ATTRIBUTES zeigt Dateieigenschaften und den Speicherort (Volume und Gerätetyp NETSTOR) der Datei an. Standardmäßig werden die Informationen aus dem TSOSCAT des zugehörigen Pubsets angezeigt. Informationen aus dem Katalog eines Net-Storage-Volumes können Sie folgendermaßen anfordern:
/SHOW-FILE-ATTRIBUTES ...,
SELECT=*BY-ATTRIBUTES(FROM-CATALOG=*NET(VOLUME=...))
Mit den DVS-Kommandos können Sie über den Auswahloperanden STORAGE-TYPE Dateien auf Net-Storage-Volumes auswählen, z.B. mit
/SHOW-FILE-ATTRIBUTES
oder/DELETE-FILE
SELECT=*BY-ATTRIBUTES(STORAGE-TYPE=*NET-STORAGE,..,FILE-TYPE=...)
Mit dem Operanden FILE-TYPE können Sie die Auswahl auf BS2000-Dateien oder auf Node-Files beschränken.
BS2000-Dateien, die in BS2000 noch nicht bekannt sind, können Sie vom Net-Storage importieren, d.h. einen Katalogeintrag im lokalen Pubset erstellen, z.B. mit:
/IMPORT-FILE SUPPORT=*DISK(VOLUME=P@BA00,DEVICE-TYPE=NETSTOR,...,PUBSET=A)
Das Net-Storage-Volume muss dabei dem Pubset zugeordnet sein, in dessen Katalog die Einträge importiert werden sollen. Ein noch nicht zugeordnetes Net-Storage-Volume kann die Systembetreuung mit ADD-NET-STORAGE-VOLUME zuordnen.
Sie können den Import auch vorab simulieren, z.B. mit:
/CHECK-IMPORT-DISK-FILE VOLUME=P@BA00,DEVICE-TYPE=NETSTOR,PUBSET=A,...
Node-Files, die in BS2000 noch nicht bekannt sind, können Sie vom Net-Storage importieren, d.h. einen Katalogeintrag im lokalen Pubset erstellen, z.B. mit:
/IMPORT-NODE-FILE VOLUME=P@BA00, FILE-NAME=...[,FILE-STRUCTURE=...]
Der Katalogeintrag wird aus den Inode-Eigenschaften des Node-File erzeugt. Für den Operanden FILE-STRUCTURE ist *STD voreingestellt. Dies entspricht der Angabe *PAM, womit die Datei als PAM-Datei importiert wird (Dateiattribut FILE-STRUC=PAM). Node-Files, die binäre Daten enthalten (z.B. Typ data, tar, executable, usw.), sollten als PAM-Datei importiert werden. Node-Files, die textbasierte Daten enthalten (Typ text), sollten mit der expliziten Angabe von FILE-STRUCTURE=*SAM als SAM-Datei importiert werden (Dateiattribut FILE-STRUC=SAM und REC-FORM=V). Details zur Verarbeitung von SAM-Node-Files siehe Abschnitt „Arbeiten mit SAM-Node-Files".
Importiert werden können nur „normale“ Dateien, falls ihre Namen den BS2000-Konventionen entsprechen.
Die Informationen über die Node-Files auf einem Net-Storage-Volume können Sie unabhängig davon abfragen, ob sie in BS2000 bereits bekannt sind. Es werden aber nur Node-Files angezeigt, die den BS2000-Namenskonventionen entsprechen, d.h. Dateien, die auch importiert werden können. Informationen über die eigenen Node-Files erhalten Sie z.B. mit
/LIST-NODE-FILES VOLUME=P@BA00, USER-DIRECTORY=*OWN, NODE-FILE-NAME=...
Dateien auf Net-Storage-Volumes können Sie über den Operanden STORAGE-TYPE exportieren, z.B. mit
/EXPORT-FILE ...,SELECT=*BY-ATTRIBUTES(STORAGE-TYPE=*NET-STORAGE,...)
Node-Files können Sie mit /
EXPORT-NODE-FILE
exportieren.Das Exportieren einzelner Dateien ist bei der manuellen Behebung von Inkonsistenzen (z.B. nach Ausfall des Net-Storage) sinnvoll.Die Kommandos CHECK-FILE-CONSISTENCY, REMOVE-FILE-ALLOCATION-LOCKS und REPAIR-DISK-FILES unterstützen den Betrieb von Net-Storage über den Auswahloperanden
SELECT=*NET-STORAGE
.Auch die DMS-Programmschnittstellen bedienen Net-Storage, z.B. die Makros CATAL, ERASE, FILE, FSTAT, IMPORT und RDTFT.
Der Zugriff auf eine Datei auf einem Net-Storage-Volume erfolgt in der herkömmlichen Weise durch Angabe von Katalogkennung, Benutzerkennung und Dateiname.Mit den BS2000-Softwareprodukten HSMS und ARCHIVE können Sie Dateien auf Net-Storage wie lokale Dateien sichern und wieder rekonstruieren, siehe das Handbuch „HSMS“ [10].
Dateien auf Net-Storage können im UNIX- oder Windows-System des Net-Servers direkt verwendet werden, z.B. BS2000-Dateien als Steuer- oder Druckdateien:
Das Kommando CONVERT-FILE-TO-PDF erzeugt PDF-Dateien in einem binärkompatiblen Format.
Das Softwareprodukt BS2ZIP erzeugt Zip-Archive in einem WINZIP-kompatiblen Format.
Linux- oder Windows-Anwendungen dürfen auf BS2000-Dateien nur lesend zugreifen. Wenn Linux- oder Windows-Anwendungen auch schreibend auf die Dateien zugreifen sollen, sind Node-Files zu verwenden.