Einem Cache-Medium können ein oder mehrere SF-Pubsets bzw. Volume-Sets von SM-Pubsets zugeordnet werden. Mit dem Kommando MODIFY-PUBSET-CACHE-ATTRIBUTES (EDIT-PUBSET-CACHE-ATTRIBUTES) kann die Systembetreuung u.a. festlegen, welcher Cache-Anteil auf dem Cache-Medium für diesen Pubset reserviert werden soll. Die Zuordnung wird automatisch beim Importieren des Pubsets (IMPORT-PUBSET) oder bei der Inbetriebnahme eines Volume-Sets für ein SM-Pubset (MODIFY-PUBSET-PROCESSING) wirksam, kann aber auch dynamisch im laufenden Pubset-Betrieb aktiviert werden, siehe „Caching dynamisch starten und benden".
Details zur Cache-Zuordnung von Pubsets finden Sie im Abschnitt „Cache-Konfiguration festlegen" und „Cache-Konfiguration ändern“ im Abschnitt "Dynamische Konfigurationsdaten von SF- und SM-Pubsets ändern".
Auskunft über Cache-Hitraten kann die Systembetreuung aus der Analyse des openSM2-Messreports PFA erhalten, der Informationen über die Nutzung der Cache-Medien liefert.
Mit dem Kommando SHOW-PUBSET-CACHE-ATTRIBUTES kann sich die Systembetreuung über die aktuell gültige und aktivierte Cache-Zuordnung, die Cache-Medien, die Betriebsarten und Größenvereinbarungen informieren. Darüberhinaus kann detaillierte Auskunft über die Konfiguration der einzelnen PFA-Cache-Bereiche mit dem Kommando SHOW-CACHE-CONFIGURATION eingeholt werden.
Cache-Nutzung global einstellen
Die Systembetreuung kann die Cache-Nutzung für alle Dateien eines Pubsets und alle Benutzer pauschal ermöglichen, indem sie im Kommando MODIFY-PUBSET-CACHE-ATTRIBUTES die Angabe CACHED-FILES=*ALL macht. Für die Cache-Medien Hauptspeicher ist darüber hinaus die Einstellung CACHED-FILES=*BY-SYSTEM möglich, bei der die Cache-relevanten Dateien vom System selbst bestimmt und bzgl. ihrer Cache-Nutzung überwacht werden. Damit wird eine optimale Performance der Dateien eines Pubsets gewährleistet (sog. AutoDAB).
Dabei werden für jede Datei des Pubsets (mit Ausnahme einiger System-Dateien, z.B. Datei- und Benutzerkatalog) zunächst Standardwerte gesetzt:
„Lese-Cache“ für das flüchtige Cache-Medium Hauptspeicher
mit der Datenbereichsangabe AREA=*BY-SYSTEM (Kommando START-DAB-CACHING): für temporäre Dateien im Hauptspeicher ebenfalls „Schreib-Lese-Cache“
Diese Voreinstellung kann vom Benutzer ohne zusätzliche Berechtigung geändert werden. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, bestimmten Benutzern eine Cache-Nutzung zu ermöglichen, indem ihnen das Attributieren ihrer Dateien erlaubt wird.
Cache-Nutzung benutzerspezifisch einstellen
Die Aufgabe der Systembetreuung ist, Benutzerkennungen zu berechtigen, Dateien über Caches zu bearbeiten (Hiperfiles) und zusätzlich bei SM-Pubsets den Benutzern entsprechend große Kontingente für Hiperfiles (HIGH-PERF-SPACE und VERY-HIGH-PERF-SPACE, siehe "Benutzerkontingente festlegen") zuzuweisen.
Die Berechtigung wird durch einen entsprechenden Eintrag im Benutzerkatalog des Pubsets mit dem Kommando ADD-USER bzw. MODIFY-USER (Operand DMS-TUNING-RESOURCES) vergeben und kennzeichnet das für die Dateien des Benutzers jeweils höchstzulässige Performance-Attribut. Zusätzlich steht dafür das Kommando MODIFY-PUBSET-USER-ATTRIBUTES zu Verfügung, mit dem auch die jeweiligen Kontingente für SM-Pubsets zugewiesen werden können.
Die Systembetreuung kann dem einzelnen Benutzer folgende Caching-Berechtigungen verleihen:
NONE
Der Benutzer erhält keine Berechtigung, Dateien über Caches zu bearbeiten.CONCURRENT-USE
Der Benutzer ist berechtigt, Dateien über einen Cache zu bearbeiten, steht dabei aber in Konkurrenz zu allen anderen Benutzern mit der gleichen Berechtigung. Bei knappem Speicherplatz im Cache-Medium können also Teile der Benutzerdatei wieder ausgelagert werden.EXCLUSIVE-USE
Ber Benutzer ist berechtigt, Dateien über einen Cache exklusiv zu bearbeiten. Auch bei knappem Speicherplatz versucht das System genau dann die Datei des Benutzers immer vollständig im Cache-Medium zu halten, wenn der Benutzer dies durch ein entsprechendes Datei-Attribut anfordert.
Systembetreuung und Benutzer können sich mit dem Kommando SHOW-USER-ATTRIBUTES über die pubset-spezifischen Berechtigungen und Kontingente der ausgewählten Benutzerkennung informieren.
Caching dynamisch starten und benden
Mit dem Kommando START-FILE-CACHING kann nachträglich für bereits geöffnete Dateien Caching gestartet werden. Über die Operanden PERFORMANCE und USAGE werden die Dateieigenschaften Performance-Wertigkeit und Cache-Modus bestimmt.
Voraussetzungen für das nachträgliche Zuschalten von Caching sind:
dass der Aufrufer die Zugriffsberechtigung auf die Datei besitzt (Eigentümer der Datei oder die Systembetreuung)
dass der Pubset, auf dem sich die Datei befindet,
eine gültige und aktivierte Cache-Zuordnung besitzt
lokal zugreifbar sein muss
dass das Kommando am selben System eingegeben werden muss, wenn der dem Pubset zugeordnete Cache lokal am System betrieben wird
dass dem Aufrufer die erforderliche Cache-Berechtigung von der Systembetreuung erteilt wurde
Ist die Datei nicht geöffnet oder wird sie bereits mit Cache bearbeitet, wird START-FILE-CACHING abgewiesen.
Das Kommando SHOW-DAB-CACHING informiert die Systembetreuung über die aktuell installierten Cache-Bereiche im Cache-Medium Hauptspeicher.
Das Kommando STOP-FILE-CACHING beendet das Caching für eine geöffnete Datei oder eine Datei, von der sich noch Daten im Cache befinden. Die noch im Cache befindlichen Daten werden zurückgeschrieben (Ausnahme: reiner Lese-Cache) und der Cache-Inhalt invalidiert. Zum Ausführen des Kommandos gelten die gleichen Voraussetzungen wie bei START-FILE-CACHING.