Eine Parameterdatei setzt sich zusammen aus Parametersätzen, Kommentarsätzen und Steuersätzen.
Parametersätze sind Datensätze, die nur von der entsprechenden Software-Komponente interpretiert werden. Die Einleseroutine übernimmt die Parametersätze ungeprüft. Kommentarsätze beginnen immer mit einem *
(Stern), werden vom Parameterservice ignoriert und deshalb auch nicht protokolliert.
Steuersätze sind die Sätze, die Anweisungen für den Parameterservice enthalten.
Sie beginnen immer mit einem Schrägstrich.
Anweisung BS2000 PARAMS
Diese Anweisung ist immer die erste in der Parameterdatei (entfällt bei der Eingabe von der Konsole).
Anweisung BEGIN <schlüsselwort>
Das angegebene Schlüsselwort bestimmt die Zugehörigkeit der folgenden Parametersätze zur jeweiligen Software-Komponente. Mögliche Schlüsselwörter sind:
ACCOUNT
DSSM
GTIME
IOCONF
ISAM
JMS
MEMORY
OPR
PAGING
SNAP
SYSOPT-CLASS2
SYSOPT-IPL
Das Schlüsselwort SRPM wird vom Softwareprodukt SECOS zur Festlegung der Benutzerkennung des Sicherheitsbeauftragten verarbeitet. Der Parametersatz wird im SECOS-Handbuch „Zugangs- und Zugriffskontrolle“ [46] beschrieben. Die Schlüsselwörter BCAM und VM2000 werden in den jeweiligen Produkthandbüchern erläutert.
Anweisung EOF
Diese Anweisung schließt den Parameterabschnitt für die mit <
schlüsselwort>
angesprochene Software-Komponente ab.
Anweisung ADD
Eine Parameterdatei kann auch die Namen weiterer Parameterdateien enthalten, die verwendet werden sollen. Die mit den ADD-Anweisungen angegebenen Dateien werden eingelesen, sobald die Parameterdatei, die die ADD-Anweisungen enthält, vollständig eingelesen ist.
Es dürfen maximal 16 ADD-Anweisungen angegeben werden.
Nach einer ADD-Anweisung sind keine Anweisungen außer der ADD-Anweisung selber und der END-PARAMS-Anweisung erlaubt. In einer über ADD definierten Parameterdatei können keine weiteren ADD-Anweisungen angegeben werden.
Anweisung END-PARAMS
Diese Anweisung ist die letzte in der Parameterdatei.
Die zu einer Software-Komponente gehörenden Parametersätze müssen nicht zwingend alle hintereinander angegeben sein. Es dürfen mehrere BEGIN-Anweisungen mit demselben Schlüsselwort und darauffolgenden Parametersätzen und EOF-Anweisungen in der Parameterdatei stehen.
Als Muster der Systemparameterdatei wird die Datei SYSPAR.BS2.<ver>
.TEMPLATE ausgeliefert. Sie enthält
die Anweisungen BEGIN <schlüsselwort> und EOF
Mustervorgaben für Parameter, wenn ohne Vorgaben keine Standardwerte gültig werden (betrifft nur den Parametersatz für GTIME)
Nur für GTIME sind explizite Angaben notwendig. In die Musterdatei wurden die zum Zeitpunkt der Versionsfreigabe bekannten gesetzlichen Zeitangaben für drei Zeitzonen aufgenommen (Zeitzonen 0, 1 und 2, einschl. der Informationen zur Sommer-/Winterzeit-Umstellung).
Bei Betrieb von BS2000 in einer dieser Zeitzonen können die Angaben für die jeweils anderen Zeitzonen gelöscht werden (bei Betrieb in der Zeitzone 3 müssen die Kommentarzeichen entfernt werden).
Bei Betrieb in einer anderen als den angegebenen Zeitzonen müssen die Angaben in gleicher Form nach den gültigen Umstellzeiten vom Kunden selber erstellt werden.
Die Standardwerte für den Parametersatz OPR haben zur Folge, dass alle Konsolmeldungen, die eine explizite Routingvorgabe brauchen, nicht auf der Hauptkonsole ausgegeben werden.
Die Musterdatei muss zum Betrieb als Systemparameterdatei zu SYSPAR.BS2.<ver> umbenannt werden. Sie kann um kundenspezifische Parametervorgaben erweitert werden.
Beispiel für eine Parameterdatei
/BS2000 PARAMS *Accouning system /BEGIN ACCOUNT /START-ACC NAME=$RZ. /EOF *Paging /BEGIN PAGING PAGING VOLUME=(PUBA04,PUBA05) /EOF *Memory management /BEGIN MEMORY SHRSIZE 6,UNIT=1MB ASAMCTRL 4 /EOF *System time and season /BEGIN GTIME ZONE=+01:00 DIFF=1:00 SEASON=S EPOCH=00 CHDATE=1900-01-01/00:00 CHDATE=2011-03-27/02:00 CHDATE=2011-10-30/03:00 CHDATE=2012-03-25/02:00 CHDATE=2012-10-28/03:00 /EOF *TSN mode /BEGIN JMS TSN-MODE=A /EOF *DSSM /ADD PAR.FILE.DSSM /END-PARAMS
Jede auf Platte befindliche Parameterdatei muss eine SAM-Datei mit variablen Sätzen in Standard-Blockung sein. Die Satzlänge muss ohne Satzlängenfeld 1-72 Byte sein, mit Satzlängenfeld demnach 5-76 Byte.
Für BLKCTRL=PAMKEY gilt, dass in den ersten 2 Byte eines Blockes die sedezimale Blocklänge, in den ersten 2 Byte eines Satzes die sedezimale Satzlänge (d.h. Satzformat V) erwartet wird.
Im NONKEY-Modus wird die Blocklänge aus dem simulierten Schlüssel innerhalb des Datenfeldes geholt (Länge 4 Byte).
Parameter-Eingabedateien können z.B. mit EDT erstellt, fortgeschrieben und gemischt werden.