Folgendes ist zu beachten:
Mono-Leistung
Wenn von einem /390-Server (Monoprozessor) auf einen x86-Server (Multiprozessor) migriert werden soll, dann kann der Gesamt-RPF-Wert zwar gleich bleiben, die Monoprozessor-Leistung wird aber in den meisten Fällen kleiner sein. Dies ist zu berücksichtigen, z.B. bei Batch-Anwendungen, die nicht parallel betrieben werden können.CPU-Leistung: TU-Anteil
Die CISC-Firmware sorgt dafür, dass Kunden-Anwendungen auf x86-Servern unverändert ablaufen. Der RPF-Wert des Servers mit x86-Architektur gilt für einen TU-Anteil von 40 - 50% am Gesamt-CPU-Bedarf. Bei einem TU-Anteil ab 50% sollte ein zusätzlicher Leistungsbedarf von ca. 10% für den neuen x86-Server vorgesehen werden.Peripherie: Networking
Es stehen die integrierten LAN-Controller des Servers mit x86-Architektur zur Verfügung.
Ein HNC ist nicht erforderlich und kann auch nicht verwendet werden.Speicherbedarf
In aller Regel ist der Standard-Hauptspeicherausbau der x86-Server ausreichend. Zu Ausnahmen siehe den Abschnitt "Besonderheiten bei x86-Servern".Objektformat
System-Exit-Routinen müssen bereinigt und neu übersetzt werden, siehe Handbuch "Migration Guide" [17].
Beispiel: Berechnung des RPF-Werts für einen Ziel-x86-Server
Für den bisher genutzten /390-Server sollen folgende Annahmen gelten:
S175-10C (300 RPF)
Last: OLTP-Betrieb (UTM/SESAM)
CPU-Auslastung 80% (davon 50% TU)
BS2000/OSD V9.0
Wachstumsbedarf 15%
Damit ergibt sich folgende Rechnung für den Ziel-x86-Server:
300 RPF * 1.1 (erhöhter Leistungsbedarf wegen TU-Anteil 50%) * 1.04 (Übergang von BS2000 V9.0 nach V11.0) = 344 RPF
Um die Auslastung trotz Wachstum bei den für TP-Betrieb empfohlenen 65% zu halten:
344 RPF * 1.2 (Ziel-Auslastung 65%) * 1.15 (Wachstumsbedarf) = 475 RPF
Der x86-Server mit dem nächsthöheren RPF wäre eine SE300B-30F mit 520 RPF und somit geeignet (siehe Tabelle "Richtwerte für x86-Server").
Zu beachten ist dabei der Wechsel von einem Monoprozessor auf einen Multiprozessor mit drei CPUs, was sich u.U. auf Batchlaufzeiten auswirken kann.
In seltenen Fällen können anwendungsabhängige Sondereinflüsse die CPU-Leistung mindern, z.B.:
intensive Nutzung von Dezimal-, Floatingpoint- oder EX-Befehlen
selbstmodifizierender Code
Code und Daten gemischt auf derselben Speicherseite
Ausrichtungsverstöße
sehr häufige SVC-Aufrufe