Bei einer Datensicherung auf Magnetbandkassette wird die Sicherungsdatei automatisch dupliziert, wenn folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
Dem betroffenen Backup-Archiv wurde ein Schattenarchiv zugewiesen.
Das automatische Duplizieren wurde nicht ausgeschaltet. D.h.: In der HSMS-Anweisung BACKUP-FILES ist beim Operanden OPERATION-CONTROL für SHADOW-COPY der Standardwert *ALLOWED wirksam.
Die Sicherungsdatei wird am Ende des Sicherungslaufs in das zugeordnete Schattenarchiv kopiert. Die Kopie im Schattenarchiv erhält dieselbe Save-Version-ID und Save-File-ID wie das Original, d.h. sie bekommt denselben Zeitstempel.
Wenn die Directory-Datei am Ende des Sicherungslaufs gesichert werden soll (SAVE-DIRECTORY=*YES), wird die Directory-Datei des zugeordneten Schattenarchivs am Ende des automatischen Duplizierens ebenfalls gesichert.
Die Directory-Datei des Schattenarchivs kann sich aber von der des zugehörigen Backup-Archivs unterscheiden, weil nicht alle Sicherungen in das Schattenarchiv kopiert werden (Sicherungen auf Platte, Sicherungen mit der Angabe SHADOW-COPY=*INHIBITED, ein neues Schattenarchiv kann mit einem nicht leeren Backup-Archiv verbunden werden).
Wenn eine Sicherungsdatei in einem Backup-Archiv erweitert werden soll, versucht der automatische Dupliziermechanismus, die Sicherungsdatei mit derselben SFID im zugeordneten Schattenarchiv ebenfalls zu erweitern. Wenn diese Sicherungsdatei nicht vorhanden ist, wird das Duplizieren (und das eventuelle Löschen der Dateien) nicht durchgeführt.
Beim impliziten Kopieren ins Schattenarchiv wird in diesem eine neue Sicherungsdatei erzeugt oder eine schon vorhandene Sicherungsdatei fortgesetzt in gleicher Weise wie bei der Sicherung im Hauptarchiv.
Im Rahmen eines Katastrophenschutzkonzeptes kann es sinnvoll sein, nach jedem Kopiervorgang sofort die Bandkopie in einen besonders geschützten Raum auszulagern. Dann können die Sicherungsdateien im Schattenarchiv aber nicht fortgesetzt werden wie im Hauptarchiv, sondern es muss mit jedem Kopiervorgang eine neue Sicherungsdatei angelegt werden. Dieser Modus wird über das Archiv-Attribut SHADOW-COPY=*ALLOWED-AND-NEW-SFID eingestellt.
Mit dem automatischen Dupliziermechanismus lassen sich die Vorsichtsmaßnahmen gegen Datenverlust an die Erfordernisse und die Speicherkapazität eines Rechenzentrums anpassen:
Höchste Datensicherheit, sehr hohe Kosten in Bezug auf Bandverbrauch und hohe Kosten in Bezug auf Sicherungszeiten:
Jedem System-Backup-Archiv wird ein Schattenarchiv zugeordnet.
Alle Sicherungen werden mit der Angabe SHADOW-COPY=*ALLOWED und dem Archiv-Attribut SHADOW-COPY=*ALLOWED-AND-NEW-SFID durchgeführt.
Ergebnis:
Jede Sicherung auf S2 wird automatisch ins Schattenarchiv kopiert und diese Bandkopie sofort danach in ein sicheres Depot ausgelagert.
Maximale Datensicherheit, hohe Kosten in Bezug auf Bandverbrauch und Sicherungszeiten:
Jedem System-Backup-Archiv wird ein Schattenarchiv zugeordnet.
Alle Sicherungen werden mit der Angabe SHADOW-COPY=*ALLOWED durchgeführt.
Ergebnis:
Jede Sicherung auf S2 wird automatisch ins Schattenarchiv kopiert.
Mittlere Datensicherheit, verbunden mit mittleren Kosten in Bezug auf Bandverbrauch und Sicherungszeiten:
Jedem System-Backup-Archiv wird ein Schattenarchiv zugeordnet.
Alle wöchentlichen Vollsicherungen werden mit der Angabe SHADOW-COPY= *ALLOWED durchgeführt.
Die dazwischenliegenden Differenzsicherungen werden mit der Angabe SHADOW-COPY=*INHIBITED durchgeführt.
Ergebnis:
Nur die wöchentlichen Vollsicherungen auf S2 werden ins Schattenarchiv kopiert.
Geringere Datensicherheit, verbunden mit geringeren Kosten in Bezug auf Bandverbrauch und Sicherungszeiten:
Den System-Backup-Archiven werden keine Schattenarchive zugeordnet.
Ergebnis:
Der automatische Dupliziermechanismus wird nicht genutzt.