Mit dem Operanden SAVE-OPTIONS können Optionen für den aktuellen Sicherungslauf eingestellt werden.
Online-Sicherung von Datenbanken (SAVE-ONLINE-FILES)
HSMS bietet die Möglichkeit, mit dem Operanden SAVE-ONLINE-FILES=*YES auch Dateien zu sichern, die während der Sicherung geöffnet sind. Allerdings werden nur die geöffneten Dateien gesichert, für die die Online-Sicherung mit dem Operanden OPNBACK des CATAL-Makroaufrufs ausdrücklich vereinbart wurde (siehe Handbuch „DVS-Makros“ [22]) .
Diese Funktion ist nur für Datenbank-Dateien gedacht, da eine solche Sicherung bei normalen Dateien zu einem inkonsistenten Zustand der Datei führen kann.
Die Online-Sicherung von UDS-Datenbanken ist ab UDS-SQL V1.2 möglich. Voraussetzung dafür ist, dass mit einer AFTER-IMAGE-Datei gearbeitet wird. Die weiteren Bedingungen können Sie den Handbüchern für UDS-SQL entnehmen.
Sicherung des Archivverzeichnisses (SAVE-DIRECTORY)
Das Archivverzeichnis, das beim Sicherungsvorgang auf den neuesten Stand gebracht wurde, kann am Ende des Sicherungsauftrages mit in die Sicherungsdatei auf dem Sicherungsdatenträger oder Pubset geschrieben werden. Der Sicherungsdatei enthält dann außer den gesicherten Daten auch ein Verzeichnis der gesicherten Daten.
Das Archivverzeichnis wird durch die Angabe SAVE-DIRECTORY=*YES gesichert. Standardmäßig wird es nicht mitgesichert.
Die Sicherung des Archivverzeichnisses ist erlaubt für den HSMS-Verwalter, sowie für den Archiveigentümer und den Miteigentümer des Archivverzeichnisses.
Bei einer Sicherung des Archivverzeichnisses gilt Folgendes:
Wenn bei dem Auftrag keinerlei Daten gesichert wurden, wird auch das Archivverzeichnis nicht gesichert.
Das Archivverzeichnis wird in jedem Fall vollständig gesichert, auch bei Differenzsicherungen.
Das Archivverzeichnis wird nicht auf verschiedene Datenträger verteilt. Die Sicherung des Archivverzeichnisses und der dafür verwendete Datenträger werden im Report angezeigt.
Der Sicherungsdatenträger (Band oder MBK), der das Archivverzeichnis enthält, erhält bei Einsatz von MAREN ab V12.0 im MAREN-Katalog das Attribut „Volume Contains Directory“. Bei Rekonstruktion des Verzeichnisses mit IMPORT-FILES kann der entsprechende Datenträger wieder ermittelt werden.
Wenn das Archivverzeichnis gesichert wurde, kann es im Notfall (nicht mehr vorhanden oder nicht lesbar) von der Sicherungsdatei auf Band, Net-Storage, privater oder gemeinschaftlicher Platte restauriert werden. Dazu dient die Anweisung IMPORT-FILES mit der Angabe von *DIRECTORY und SAVE-FILE:
- Falls das Archivverzeichnis auf Band, Net-Storage (with SAVE-FILE-PROCESSING=*HSMS-V9-COMPATIBLE) oder eine Privatplatte gesichert worden ist, muss SAVE-FILE=*BY-VOLUME angegeben werden.
Falls das Archivverzeichnis auf einen gemeinschaftlichen Speicher oder im Modus SAVE-FILE-PROCESSING=*HSMS-V10-COMPATIBLE auf ein Net-Storage gesichert worden ist, muss SAVE-FILE=*BY-PUBLIC-DISK angegeben werden.
Sicherungsdateien auf Band besitzen Several-SVID-Struktur. In diesem Fall müssen Sie eine SVID angeben, anderenfalls eine SFID. Die SFID, SVID und das Volume oder der Pubset sind im Report der Sicherung vermerkt. Bei Einsatz von MAREN ab V12.0 kann der Datenträger (Band oder MBK) auch aus dem MAREN-Katalog ermittelt werden.
Die Attribute eines Archivs werden zusätzlich im Archivverzeichnis abgespeichert. Nach einem Verlust der Archivdefinition kann das Archiv mit der Anweisung CREATE-ARCHIVE aus dem Archivverzeichnis wiederhergestellt werden (Operand RECONSTRUCT-ARCHIVE=*YES).
Beim Reorganisieren des Versions-Backup-Archivs ist es nicht möglich, das Archivverzeichis zu sichern.
Sicherung von Informationen einer PLAM-Bibliothek (SAVE-PLAM-INFO)
Mit dem Operanden SAVE-PLAM-INFO der HSMS-Anweisungen BACKUP-FILES oder BACKUP-FILE-VERSIONS wird veranlasst, dass Meta-Informationen einer PLAM-Bibliothek gesichert werden. Mit der Voreinstellung *STD wird das gleichnamige Archiv-Attribut SAVE-PLAM-INFO ausgewertet. Bei der HSMS-Anweisung ARCHIVE-FILES werden die Meta-Informationen nur gesichert, wenn das Archiv-Attribut entsprechend gesetzt ist.
HSMS verwendet die gesicherten Informationen einer PLAM-Bibliothek, wenn ein oder mehrere Bibliothekselemente mit der HSMS-Anweisung RESTORE-LIBRARY-ELEMENTS restauriert werden sollen. Mit RESTORE-LIBRARY-ELEMENTS können Sie
eine alte Version eines Bibliothekselements in eine Bibliothek restaurieren, ohne die komplette Bibliothek restaurieren zu müssen.
den letzten Sicherungsstand eines Bibliothekselements restaurieren, ohne die komplette Bibliothek restaurieren zu müssen.
Die HSMS-Anweisung RESTORE-LIBRARY-ELEMENTS kann auch dazu verwendet werden, ausgewählte Elemente in eine andere Bibliothek (Zielbibliothek) zu kopieren.
Die mit RESTORE-LIBRARY-ELEMENTS adressierbaren Bibliothekselemente können im Dialog nicht selektiert werden. Mit SHOW-ARCHIVE können ebenfalls keine Elemente, sondern nur alle mit PLAM-INFO= *YES gesicherten PLAM-Bibliotheken angezeigt werden:
//SHOW-ARCHIVE <archiv-name>,SELECT=*FILES(..., - // FILE-SAVE-STATE=*SAVED(TYPE=*WITH-PLAM-INFO), ...), ...
Zum Restaurieren von Bibliothekselementen muss der Benutzer entweder die Elementnamen noch vom Zeitpunkt der Sicherung kennen oder er lässt sich die Elemente zuvor mit dem Operanden ELEMENTS=*LIST-ALL-TO-REPORT in der Anweisung RESTORE-LIBRARY-ELEMENTS auflisten.
Die zusätzlich gesicherten Informationen benötigen einigen Platz auf dem Sicherungsdatenträger und verlängern die Sicherungsdauer. Der benötigte Platz und die Sicherungsdauer hängen von der Bibliotheksgröße und der Anzahl der Elemente ab, die in der gesicherten PLAM-Bibliothek enthalten sind.
Um beim Sichern eine optimale Performance zu erhalten, sollten Sie SAVE-PLAM-INFO
nur verwenden, wenn Sie die HSMS-Anweisung RESTORE-LIBRARY-ELEMENTS oft benutzen.
bevorzugt für große Bibliotheken verwenden, die wenig Elemente enthalten, wenn Sie Probleme mit dem Speicherplatz haben.
Sicherung der Daten oder Katalogeinträge von BS2000-Net-Storage-Dateien
- Dieser Abschnitt bezieht sich nur auf die Sicherung mit BACKUP-FILES. Versions-Backup bietet diese Funktion nicht. Bei Versions-Backup werden bei Net-Storage-Dateien immer Daten und Katalog-Einträge mitgesichert.
- Dieser Abschnitt bezieht sich nur auf Net-Storage-Dateien des Typs BS2000-Datei. Net-Storage-Dateien des Typs Node-File werden immer vollständig – mit Daten und Katalog-Eintrag – gesichert.
- Dieser Abschnitt bezieht sich nur auf Net-Storage-Dateien, die vom Volume-Typ NETSTOR stammen. Net-Storage-Dateien, die sich auf Volumes des Typs NETVOL befinden, werden immer vollständig gesichert.
Die Voreinstellung SAVE-NET-STOR-DATA=*YES in der HSMS-Anweisung BACKUP-FILES sichert von Net-Storage-Dateien Katalogeintrag und Daten. Mit SAVE-NET-STOR-DATA=*NO werden von Net-Storage-Dateien des Typs BS2000 nur die Katalogeinträge gesichert.
Mit //SHOW-ARCHIVE werden Dateien auf Net-Storage, von denen nur der Katalogeintrag gesichert wurde, mit dem Sicherungstyp CATL (bedeutet catalog only) ausgegeben. Die Kennzeichnung mit CATL wird auch in den Reports in der Spalte SAVE TYPE ausgegeben.
Wenn bei einer Net-Storage-Datei nur der Katalogeintrag gesichert wurde, wird die Sicherungsversion der Datei nicht hochgezählt.
Bei einer Sicherung mit SELECT-FILE=*MODIFIED-FILES (Differenzsicherung) werden Net-Storage-Dateien, die seit der letzten Sicherung nicht geändert wurden, nach folgender Regel gesichert:
Zuletzt gesichert mit | Aktuelle Differenzsicherung mit SAVE-NET-STOR-DATA= | |
*YES | *NO | |
nur FULL | CNS | CATL |
nur CATL | FULL | CATL |
FULL und CATL | CNS | CATL |
weder FULL noch CATL | FULL | CATL |
FULL, CATL, CNS bezeichnen den Sicherungstyp.
Bei //RESTORE-FILES kann der privilegierte Benutzer im Operanden NET-STORAGE-FILES wählen, ob bei Net-Storage-Dateien, die von Volumes vom Typ NETSTOR stammen, Daten und Katalogeintrag oder nur der Katalogeintrag restauriert wird:
*DATA-AND-CATALOG restauriert Daten und Katologeintrag.
*CATALOG-ONLY restauriert nur den Katalogeintrag.
Nicht-privilegierte Benutzer können bei Net-Storage-Dateien nur Daten und Katalogeintrag restaurieren.
Besonderheiten bei SAM-Node-Files
Dateien auf Net-Storage vom Typ NODE-FILE können sowohl von BS2000 als auch von offenen Systemen bearbeitet werden. Daten offener Systeme sind strukturlos abgelegt.
Auch PAM-Dateien vom Typ NODE-FILE werden vom BS2000 als strukturlose Dateien behandelt. Beim Sichern und Restaurieren braucht hier nichts weiter beachtet zu werden.
Bei SAM-Node-Files schreibt die BS2000-Zugriffsmethode die gewohnten SAM-Datenstrukturen zum Net-Storage. Auf dem Weg in das UFS werden die SAM-spezifischen Strukturinformationen vom Net-Client aus den zu übertragenden Datenblöcken entfernt und der Zeichensatz in einen ASCII-Zeichensatz umgesetzt. Somit wird eine Datei auf dem fernen Net-Storage abgelegt, die von Systemen der offenen Welt als Text-Datei aufgefasst werden kann.
Von BS2000 kann grundsätzlich auf zwei verschiedene Arten auf eine SAM-Node-File zugegriffen werden:
so, dass die BS2000-Anwendung die SAM-Strukturen erhält, indem diese beim Lesen durch den Net-Client während der Übertragung vom Net-Server wieder hinzugefügt werden, oder
- ohne Konvertierung, d.h. ohne hinzufügen der SAM-Strukturen in die Datenblöcke und ohne Code-Konvertierung nach EBCDIC; dies ist der sogenannte RAW-Modus.
Der Zugriff im RAW-Modus auf SAM-Node-Files ist wesentlich performanter und für die schnelle Sicherung am besten geeignet. Allerdings können so gesicherte SAM-Node-Files auch nur wieder auf Net-Storage als Dateien vom Typ NODE-FILE wiederhergestellt werden.
Der RAW-Modus wird benutzt, wenn beim Sichern unter den SAVE-OPTIONS der Operand SAVE-SAM-STRUCTURE=*NO angegeben wird; dies ist wegen der besseren Performance der Standardwert.
Wenn SAVE-SAM-STRUCTURE=*YES angegeben ist, wird beim Sichern der SAM-Node-File die Konvertierung der Datei benutzt. Dadurch werden Datenblöcke im SAM-Format erzeugt und die Daten gemäß Vorgabe durch Coded-Character-Set und Net-Coded-Character-Set im Katalogeintrag der Datei in EBCDIC-Zeichen konvertiert. Das bedeutet, dass eine "echte" SAM-Datei in die Sicherungsdatei geschrieben wird. Diese Art der Sicherung ist weniger performant, hat jedoch den Vorteil, dass die gesicherten Daten sowohl auf Net-Storage (vom Typ BS2000 oder NODE-FILE) als auch auf Public-Space restauriert werden können (NEW-SUPPORT). Mit SAVE-SAM-STRUCTURE=*YES ist also die höchste Flexibilität beim Restore gegeben.
Beim Versions-Backup werden SAM-Knotendateien immer mit ihrer SAM-Struktur gesichert