Die HSMS/ARCHIVE-Bänder, die ohne Verwendung eines Directories beschrieben worden sind, werden beim Freigabelauf freigegeben, wenn das Freigabedatum erreicht ist.
Der so genannte „Freigabelauf“ von MAREN (Anweisung FREE-VOLUMES
) gibt in Directories verwaltete HSMS/ARCHIVE-Bänder grundsätzlich nur dann frei, wenn diese vorher mit einer der folgenden Anweisungen aus dem jeweiligen Directory entfernt worden sind:
HSMS:
//MODIFY-ARCHIVE ..., SAVE-FILES=*DELETE(...)
//MODIFY-ARCHIVE ..., VOLUMES=*REMOVE (...)
ARCHIVE:
*PURGE DIRECTORY=...,...
*POOL DIRECTORY=...,REMOVE=(<vsn>,...)
Bei diesen Anweisungen werden einige Katalogeintragsfelder im MAREN-Katalog geändert:
Katalogeintragsfeld | Änderung durch HSMS- bzw. ARCHIVE-Anweisungen |
FREE-DATE | wird auf das Tagesdatum gesetzt, falls alle drei nachfolgenden Bedingungen erfüllt sind:
|
EXPIRATION-DATE | wird, falls noch nicht abgelaufen, ebenfalls auf das Tagesdatum gesetzt. |
INIT | wird bei reservierten Bändern des lokalen Data Centers (VOL-STATUS= RESERVED) auf YES gesetzt, falls das Dateifreigabedatum noch nicht abgelaufen war (bei HSMS mit |
DIR-NAME | wird gelöscht. Besonderheit: Ist das Band einem speziellen Directory-Freibandpool zugeordnet, so enthält das Feld DIRNAME im Katalogeintrag nach wie vor den bei |
ARCH-USAGE | Es wird intern eine Anzeige „Band nicht mehr in einem Directory enthalten“ gesetzt. Nur wenn dieser Indikator im Katalogeintrag gesetzt ist, werden die Bänder vom nächsten Freigabelauf des MAREN-Administrators erfasst. |
Wenn Inkonsistenzen entstanden sind, z.B. weil Bänder in HSMS/ARCHIVE freigegeben worden sind, während MAREN nicht gestartet war, muss die Inkonsistenz ggf. manuell beseitigt werden. Im genannten Beispiel muss u.a. die Zuordnung zum Directory mit der MAREN-Anweisung //MODIFY-VOLUME-ATTRIBUTES ...,NEW-DIRECTORY-NAME=*NONE
zurückgesetzt werden. Erst dann können die Bänder beim nächsten Freigabelauf von MAREN freigegeben werden.
ACHTUNG!
Dieses Kommando ist mit Vorsicht zu verwenden und nur, wenn das Band im angegebenen Directory nicht mehr vorhanden ist. Es droht sonst Datenverlust. Ermitteln Sie zuerst den Archiv-Namen, dem die Directory-Datei zugeordnet ist. Verwenden Sie dann die HSMS-Anweisung //SHOW-ARCHIVE <archive_name>, SELECT=*VOLUMES(VOLUMES=<vsn>,,..)
bzw. die ARCHIVE-Anweisung *INQUIRE
DIR=<dirname>,POOL
Die alleinige Betrachtung des Expiration-Dates oder Free-Dates ist jedenfalls nicht ausreichend, da bei Migrationsarchiven in der Regel die Bänder nicht durch Retention-Periods geschützt sind.
Durch die Freigabe werden die Bänder wieder genau derjenigen Teilmenge der MAREN-Freibandpools zugeordnet, in der sie sich vor der Reservierung befunden hatten.
Vorzeitige Freigabe einer Sicherungsversion
Es sind mehrere Schritte erforderlich, um ein Band, dessen Freigabedatum noch nicht erreicht ist, dem Pool wieder zuzuführen:
Mit der HSMS-Anweisung
//MODIFY-ARCHIVE SAVE-FILES=*DELETE
bzw. der ARCHIVE-Anweisung*PURGE ..., FORCE=YES
wird die jeweilige Sicherungsversion gelöscht.Mit der Anweisung
//MODIFY-ARCHIVE VOLUMES=*REMOVE
(HSMS) bzw. der ARCHIVE-Anweisung*POOL REMOVE=<vsn>
wird das Band aus dem Pool gelöscht.Mit dem Dienstprogramm INIT muss das Band neu initialisiert werden.
Mit der HSMS-Anweisung
//MODIFY-ARCHIVE VOLUMES=*ADD
bzw. der ARCHIVE-Anweisung*POOL ADD=<vsn>
wird das Band wieder in den Pool hinzugefügt.
Diese vier Schritte sehen bei Einsatz spezieller HSMS/ARCHIVE-Freibandpools und der Arbeitsweise „implizite Reservierung“ wesentlich einfacher aus:
unverändert wie oben
entfällt
der MAREN-Administrator startet eine Prozedur, die den Freigabe- und anschließend den Initialisierungslauf durchführt
entfällt