Unabhängig von der Art der Empfangsdatei (PS-Dataset, VSAM-Datei usw.) gelten folgende Regeln zur Festlegung der Merkmale einer neu entstehenden Empfangsdatei (d.h. in den Fällen "N", "L + N" sowie "Ü" in der Tabelle auf "Eigenschaften von Empfangsdateien"):
Dateiorganisation
Die Dateiorganisation der Empfangsdatei wird von dem im NCOPY-Kommando als Bestandteil des Dateinamens angegebenen Präfixes abgeleitet. Folgende Präfixe können verwendet werden:
:S: | für PS |
:V: | für VSAM (vom Typ "entry sequenced") |
:L: | für PO oder PDSE |
:O: | für PO |
:E: | für PDSE |
Im Fall der Präfixe :L:, :O: und :E: ist auch die Struktur des Dateinamens von Bedeutung: :L:Dateiname, :O:Dateiname und :E:Dateiname bezeichnen ein vollständiges
PO- oder PDSE-Dataset, :L:Dateiname(Membername), :O:Dateiname(Membername) und :E:Dateiname(Membername) dagegen ein Member eines solchen Datasets.
Wenn vollständige PO- bzw. PDSE-Datasets homogen übertragen werden sollen und auf einem der Systeme openFT < V10 eingesetzt wird, muss die Empfangsdatei immer mit dem entsprechenden Typ :O: bzw. :E: im Auftrag spezifiziert werden, da andernfalls eine PS-Datei entsteht.
Ist die Dateiorganisation der Empfangsdatei nicht eindeutig durch den im NCOPY-Kommando angegebenen Dateinamen festgelegt (d.h. enthält dieser kein Präfix oder das Präfix :L:, das für PO oder PDSE stehen kann), so wird sie auf Grund von Vorgaben des FT-Verwalters (Näheres siehe Handbuch "openFT (z/OS) - Installation und Betrieb") oder openFT-interner Default-Werte oder Systemdefaults bestimmt. Im Einzelnen:
Dateiname
bezeichnet eine sequenzielle Datei; der FT-Verwalter kann die Dateiorganisation PS oder VSAM (vom Typ "entry sequenced") vorgeben; falls der FT-Verwalter keine Vorgabe gemacht hat, dann gilt:
Bei homogener Kopplung zwischen zwei openFT ab V10 wird die Dateiorganisation der Sendedatei genommen, falls sie nicht ein PO- oder PDSE-Member oder eine openEdition-Datei ist.
In allen anderen Fällen ist PS der Default. (Ausnahme: Wenn die existierende Datei vom Typ "VSAM entry sequenced" ist, wird auch wieder eine VSAM-Datei als Default erzeugt.)
L:Dateiname
bezeichnet ein vollständiges PO-oder PDSE-Dataset; der FT-Verwalter kann die Dateiorganisation PO oder PDSE vorgeben; falls der FT-Verwalter keine Vorgabe gemacht hat, gelten folgende Default-Werte:
falls das IBM-Software-Produkt DFSMS (Data Facility System Managed Storage) nicht installiert ist, ist PO der Default
falls DFSMS aktiv ist, erfolgt die Festlegung des Defaults durch ACS-Routine oder SYS1.PARMLIB (bitte fragen Sie Ihren z/OS-Systemverwalter)
Dateiname(Membername) oder :L:Dateiname(Membername)
bezeichnet ein Member eines PO- oder PDSE-Datasets; für die Auswahl der genauen Dateiorganisation gilt dasselbe wie für ein vollständiges PO- oder PDSE-Dataset (Angabe :L:Dateiname)
Dateiname
Der Dateiname ist durch die Angabe im NCOPY-Kommando (Operand FILE-NAME) festgelegt. Wurde der Dateiname im NCOPY-Kommando in Hochkommas angegeben, so wird er als vollständiger Dateiname (einschließlich "first level qualifier") interpretiert.
Wurde der Dateiname im NCOPY-Kommando nicht in Hochkommas eingeschlossen, so wird als "first level qualifier" die Benutzerkennung aus der TRANSFER-ADMISSION für das jeweilige System vorangestellt.
Bei einer VSAM-Datei wird der so gebildete Name als Cluster-Name verwendet; der zusätzlich benötigte Data-Name wird durch IDCAMS vergeben (in der Regel: Cluster-Name plus Suffix .DATA). Der "first level qualifier" muss als Alias einen existierenden VSAM- oder ICF-Katalog referenzieren.
Datenträger
Hier besteht ein Unterschied zwischen Neuanlegen (Eintrag "N" in der Tabelle auf "Eigenschaften von Empfangsdateien") einerseits und Überschreiben ("Ü") andererseits.
Für Empfangsdateien, die neu angelegt werden, kann der FT-Verwalter den Datenträger festlegen (einheitlich für alle Transfer-Aufträge). Hat der FT-Verwalter keine Vorgaben gemacht, so kommen die Systemdefaults für Datenträger neu angelegter Dateien zum Tragen.
Wenn die Empfangsdatei dagegen eine gleichnamige Datei überschreibt (nicht durch Löschen und Neuanlegen), so wird wieder der Datenträger der alten Datei verwendet.
Speicherbelegung
Die Belegung von Plattenspeicher für die Empfangsdatei wird durch die sowohl bei homogener als auch bei heterogener Kopplung übertragene Dateigröße der Sendedatei bestimmt (siehe „Primary und Secondary Allocation“ (Übertragung von z/OS-Dateien)).
Ausnahme
Beim echten Überschreiben (Eintrag "Ü" in obenstehender Tabelle) eines vorhandenen PS-Datasets wird zunächst kein neuer Plattenspeicher belegt. Vielmehr wird der bisher genutzte Speicher überschrieben und erst im Verlauf des Transfers bei Bedarf weiterer Speicher angefordert.
Das Data Management System des z/OS lässt bei PS- und PO-Dateien insgesamt nur 16 "extents" zu, bei PDSE- und VSAM-Dateien sind es 123. Reicht diese Zahl nicht aus, dann wird die Dateiübertragung mit einer Fehlermeldung abgebrochen. Zusätzlich gibt das Data Management System im Job-Logging eine Fehlermeldung aus.
Zugriffsschutz
Dateischutzmerkmale der Sendedatei werden nicht in das Empfangssystem übertragen.
openFT vergibt für neu eingerichtete Dateien keine Zugriffsschutz-Merkmale. Insbesondere wird weder ein Datei-Passwort an das System übergeben noch wird das so genannte "RACF-Bit" im DSCB (Data Set Control Block) von openFT gesetzt. Falls eine neu eingerichtete Datei unter z/OS sofort gegen unberechtigte Zugriffe geschützt sein soll, wird die Verwendung der RACF-Funktion "generic profile" empfohlen (siehe openFT-Handbuch "Konzepte und Funktionen" unter „Zugriffschutz für Sende- und
Empfangsdatei“).
openFT setzt keine Veränderungsschutzfrist für die Datei.