In diesem Abschnitt werden die Eigenschaften beschrieben, die von openFT neu angelegte Empfangsdateien haben (entspricht dem Eintrag "N" in der Tabelle auf der folgenden Seite).
Die hier beschriebenen Eigenschaften gelten auch für Empfangsdateien, mit denen openFT bereits vorhandene Dateien überschreibt (entspricht den Einträgen "Ü" und "L + N" in der Tabelle auf der folgenden Seite).
Im Gegensatz dazu gilt:
Soll bei einem Transfer die Empfangsdatei erhalten bleiben, d.h. soll die Empfangsdatei nur erweitert werden (entsprechend dem Eintrag "E" in der Tabelle auf "Eigenschaften von Empfangsdateien"), so bleiben die Eigenschaften der schon vorhandenen Datei erhalten. In diesem Fall wird der Transfer nur durchgeführt, wenn das Format der neuen Daten mit den Eigenschaften der schon vorhandenen Datei verträglich sind. Andernfalls wird der Transferauftrag mit einer Fehlermeldung abgelehnt oder abgebrochen.
In allen Fällen, in denen eine Empfangsdatei erweitert werden soll, ist außerdem zu beachten, dass das Data Management System des z/OS für PS- und PO Datasets nur insgesamt 16 "Extents" zulässt, bei PDSE-Datasets sind bis zu 123 Extents möglich. Reicht diese Zahl für die Erweiterung der Empfangsdatei nicht aus, dann wird die Dateiübertragung mit einer Fehlermeldung abgelehnt oder abgebrochen.
Zusätzlich gibt das Data Management System eine Fehlermeldung aus.
Ob openFT die Empfangsdatei neu anlegt, eine schon vorhandene Datei überschreibt oder eine schon vorhandene Datei erweitert, ist von drei Faktoren abhängig:
dem Wert des Operanden WRITE-MODE im NCOPY-Kommando,
der Art der Empfangsdatei und
der Existenz einer gleichnamigen Datei.
Die folgende Tabelle zeigt, bei welchen Kombinationen dieser Faktoren die Datenablage bei einem Transfer als Neuanlegen, Überschreiben oder Erweitern der Datei aufzufassen ist. Der Vorgang bezieht sich immer auf die gesamte Datei (beim Transfer eines PO- oder PDSE-Members also auf das PO- oder PDSE-Dataset).
Art der Empfangsdatei | gleichnamige Datei existiert | Wert des Operanden WRITE-MODE | ||
*NEW | *REPLACE | *EXTEND | ||
PS-Dataset | nein | N | N | N |
ja | --- | Ü | E | |
VSAM-Datei | nein | N | N | N |
ja | --- | L + N | E | |
openEdition-Datei | nein | N | N | N |
ja | --- | L + N | E | |
Library-Transfer: | ||||
PO- oder PDSE-Dataset | nein | N | N | --- |
ja | --- | L + N | --- | |
Member-Transfer: | ||||
PO- oder PDSE-Datei existiert nicht | N | N | N | |
PO- oder PDSE-Datei existiert, Member existiert nicht | E | E | E | |
PO- oder PDSE-Datei existiert, Member existiert | --- | E | E |
Erläuterung:
N | Neuanlegen der Datei |
L + N | Löschen der Datei (mit Freigabe des bisher belegten Plattenspeichers) und |
Ü | Überschreiben der Datei; im Gegensatz zu "L + N" wird der bisher belegte |
E | Erweitern der Datei |
--- | Es findet keine Dateiübertragung statt (der Transferauftrag wird abgelehnt) |
Zum Verständnis der Vorgänge beim Member-Transfer sei auf den Abschnitt „Übertragungeines PO- oder PDSE-Members“ verwiesen.
Einige Dateimerkmale (z.B. der Dateiname) werden aus Angaben im NCOPY-Kommando, aus openFT -Parametern oder aus lokalen Systemdefaults abgeleitet.
Die meisten Eigenschaften einer Empfangsdatei sind jedoch durch entsprechende Eigenschaften der Sendedatei bedingt. Die Genauigkeit dieser Abbildung (Übernahme von Dateieigenschaften) hängt von folgenden Faktoren ab:
Welche Kenngrößen werden bei der jeweiligen Kopplung überhaupt übertragen? Zu unterscheiden sind:
homogene Kopplung: Kopplung zwischen zwei Systemen vom Typ openFT (zOS)
heterogene Kopplung: Kopplung zwischen openFT (zOS) und einem anderen FT-System, z.B. openFT (BS2000)
Wie gut lässt sich eine Eigenschaft der Empfangsdatei aus einer übertragenen Kenngröße oder auch einer Kombination mehrerer übertragener Kenngrößen ableiten?
Die übertragenen Kenngrößen müssen in Eigenschaften der erzeugten Empfangsdatei umgesetzt werden. Die Regeln, nach denen das geschieht, werden später noch im Einzelnen beschrieben.
Die übertragenen Kenngrößen werden ihrerseits aus den Eigenschaften der Sendedatei abgeleitet; dabei gelten in vielen Fällen Regeln, die den hier beschriebenen komplementär sind.
Folgende Kenndaten einer Sendedatei werden bei homogener und heterogener Kopplung übertragen:
Dateigröße
(maximale) Satzlänge
Satzformat (U,V,F)
Bei homogener Kopplung können zusätzlich noch folgende Kenndaten übertragen werden:
Blocklänge
Anzahl von Directory-Blöcken
Spanned-Records-Attribut
Blocked-Records-Attribut
Control-Character-Attribute