SM2 bietet Funktionen zur zentralen Online-Überwachung und Steuerung der Messdatenerfassung in einem Rechnerverbund.
Die Messdaten werden unabhängig voneinander auf jedem Rechner des Verbunds durch einen lokalen SM2-Messmonitor erfasst und über LAN zwischen den Rechnern ausgetauscht. Auf diese Weise können die Online-Reports aller Rechner auf jedem beliebigen Rechner des Verbunds ausgegeben werden.
Zusätzlich gibt es Reports, die Messwerte der verschiedenen Rechner zusammenfassend ausgeben.
Alle Steuerungsanweisungen für die Messdatenerfassung (Änderung der Messintervalle, Schalten von Messprogrammen usw.) können auf jedem Rechner für alle Rechner des Verbunds eingegeben werden.
Die Funktionen von SM2 zur Messdatenerfassung in einem Rechnerverbund sind auch in einem HIPLEX verfügbar.
Voraussetzungen für den Einsatz von SM2 im Rechnerverbund
Zwischen allen Rechnern des Verbundes besteht eine MSCF-Verbindung vom Typ CCS (Closely Coupled System).
Näheres zu diesem Verbindungstyp ist dem Handbuch „HIPLEX MSCF“ [8] zu entnehmen.Die Funktionen von SM2 zur Messdatenerfassung in einem Rechnerverbund können nur für die Rechner des Verbunds genutzt werden, auf denen dieselbe SM2-Version abläuft.
SM2 ist auf allen Rechnern des Verbunds bereits einmal gestartet (z.B. mit START-SM2) oder zumindest über das DSSM-Kommando START-SUBSYSTEM SUBSYSTEM-NAME=SM2 geladen worden.
Auswahl der Rechner mit SM2
Mit der privilegierten Anweisung SELECT-HOSTS werden die Rechner ausgewählt, zu denen alle nachfolgend eingegebenen SM2-Anweisungen gesendet werden. Die SELECT-HOSTS-Anweisung gilt jeweils für den Benutzer, der sie angestoßen hat. Nach Eingabe der END-Anweisung und erneutem Starten ist wieder die Voreinstellung gültig. Als Voreinstellung gilt: SM2-Anweisungen werden nur auf dem eigenen Rechner ausgeführt.
Die Anweisung SHOW-SELECTED-HOSTS informiert über die ausgewählten Rechner. Die Information zu jedem Rechner wird ergänzt durch die Uhrzeit der zuletzt abgerufenen Messwerte.
Benutzer im Rechnerverbund
SM2 unterscheidet zwischen privilegierten („Erst“-, „Zweit“-Verwaltern und sonstigen privilegierten Benutzern) und nichtprivilegierten Benutzern. Dies gilt auch in einem Rechnerverbund.
SM2 unterscheidet hinsichtlich der Rechte nicht zwischen einem lokalen und einem entfernten Benutzer.
Ein Benutzer kann auf verschiedenen Rechnern unterschiedliche Rechte haben, abhängig von seinem Privileg und den bereits vergebenen Rechten. Insbesondere kann der Erstverwalter eines Rechners von einem anderen Rechner stammen. Solche Erstverwalter sind auf dem MEASUREMENT STATUS-Bildschirm an der zusätzlichen Ausgabe des Rechnernamens erkennbar.
Je nach Recht des Benutzers steht ein eingeschränkter Satz an Administrations-Anweisungen zur Verfügung. Demzufolge kann sich die Menge der erlaubten Anweisungen auf den Rechnern unterscheiden. Auf den einzelnen Rechnern werden dann die jeweils nicht erlaubten Anweisungen abgewiesen. Bei mehreren selektierten Rechnern werden im geführten Dialog die Anweisungen des zuerst angegebenen Rechners angezeigt.
Ausgabe der Bildschirme
Die Bildschirme mit den lokalen Daten eines Rechners werden nacheinander ausgegeben. Anschließend folgen die Bildschirme des nächsten Rechners usw. Die Zuordnung zu den Rechnern erfolgt über den Rechnernamen links oben im Bildschirm.
Vor den lokalen Bildschirmen der einzelnen Rechner können Bildschirme mit zusammenfassenden Daten des Verbunds ausgegeben werden (GLOBAL-, NSM-, SHARED PUB-SET-Report):
Der GLOBAL-Report bietet einen Überblick über die Auslastung aller Rechner des Verbunds.
Der NSM-Report gibt Daten des Subsystems NSM für alle Rechner des Verbunds aus.
Der SHARED PUBSET-Report zeigt die Zugriffe auf gemeinsam benutzte Plattengeräte.
Bei den genannten Reports können nur diejenigen Rechner berücksichtigt werden, die zuvor mit der Anweisung SELECT-HOSTS ausgewählt wurden.
Standard-Messwertedatei
Die Standard-Messwertedatei wird auf jedem Rechner auf dem Home-Pubset angelegt. Damit später die Messwertedateien der verschiedenen Rechner unterschieden werden können, erhält der Dateiname zusätzlich den Rechnernamen.
Einschränkungen für den Rechnerverbund
Das BS2000-Kommando START-TASK-MEASUREMENT kann nur rechnerlokal angewendet werden.
Blätteranweisungen
Das Rückwärtsblättern mit - oder -R wird nicht über Rechnergrenzen hinweg unterstützt; d.h., es kann nicht vom ersten Report eines Rechners auf den letzten Report des vorhergehenden Rechners geblättert werden.
Es ist nur möglich, mit der Blätteranweisung -N (Node), siehe „Anweisungen für den nichtprivilegierten Benutzer", auf den ersten Report des vorhergehenden Rechners zu wechseln.
Die Reports mit den zusammenfassenden Messwerten können ebenfalls nur mit -N beim Rückwärtsblättern erreicht werden.
Mit der Blätteranweisung -- wird immer der erste ausgewählte Report ausgegeben.
Die Messwerte der einzelnen Rechner werden nur dann zusammen ausgegeben, wenn sie auch zeitlich zusammenpassen. Auf allen Rechnern sollten deshalb die Systemuhren möglichst synchron laufen und in SM2 gleiche Messintervalle eingestellt sein.
Wenn keine gültigen oder neuen Daten vorliegen sind die folgenden Ausgaben möglich:
Anweisung SHOW-SELECTED-HOSTS
In der Spalte LAST BUFFER wird für die zuletzt abgerufenen Messwerte nicht die Uhrzeit sondern RSLT NOT VALID ausgegeben.Reports GLOBAL und NSM
In der Spalte für die Messwerte wird *** ausgegeben.Report SHARED PUBSET
Die MeldungSOME DATA MISSED
wird ausgegeben.Lokale Reports
Für die lokalen Reports wird die MeldungNO DATA FROM xyz
ausgegeben.
Dynamische I/O-Konfigurationsänderung
SM2 erkennt eine dynamische I/O-Konfigurationsänderung und verändert bei Bedarf automatisch den Umfang der überwachten Messobjekte.
Die folgende Tabelle beschreibt das Verhalten der Messprogramme, wenn ein Gerät/Kanal im Rahmen einer dynamischen I/O-Konfigurationsänderung hinzugenommen wird:
Messprogramm | Verhalten bei Hinzunahme eines Gerätes/Kanals |
DISK-FILE | keine Aktion |
SAMPLING-DEVICE | Messprogramm wird neu gestartet |
SERVICETIME | Messprogramm wird nicht neu gestartet, auch wenn das Gerät zur Messprogrammdefinition gehört |
SYSTEM | Gerät wird in die Messung mit einbezogen, falls es zur Messprogrammdefinition gehört |
TASK | Messprogramm wird nicht neu gestartet, auch wenn das Gerät zur Messprogrammdefinition gehört |
CHANNEL-IO | Messprogramm wird neu gestartet, falls die Messprogrammdefinition *ALL ist |
SAMPLING-CHANNEL | Messprogramm wird neu gestartet |
Bei Entfernung eines Gerätes/Kanals wird kein Messprogramm neu gestartet. Das Gerät bzw. der Kanal taucht dann zwar u.U. weiterhin in den SM2-Daten auf, aber die Messwerte sind immer Null.