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Fachwörter

Die folgenden Begriffe werden im Handbuch häufig verwendet. Sie sollen an dieser Stelle erklärt werden:

Aktivierung

Stellt eine Task nach einer Ruhephase (z.B. Denkzeit am Bildschirm) eine Bearbeitungsanforderung an das System, muss das System zwei Entscheidungen treffen, bevor die Task weiter bearbeitet werden kann:
1. die Entscheidung zur Aktivierung und
2. die Entscheidung zur Initiierung

Aktivierungsentscheidung

Damit erhält die Task das Recht, demnächst weiterzuarbeiten, d.h. die CPU zu belegen und Ein-/Ausgaben durchzuführen. Mit der Aktivierung werden für eine Task so viele Hauptspeicherseiten reserviert, wie sie voraussichtlich benötigen wird.
Bei Überlastung der Betriebsmittel kann es zu Wartezeiten bei der Aktivierung kommen.

Antwortzeit

Zeit, die das System zur Bearbeitung einer Anforderung braucht. Für den Benutzer sichtbar als Zeit zwischen einer Eingabe und der darauf folgenden Antwort des Systems (siehe Abschnitt „RESPONSETIME Messdaten zum BCAM-Pool" bzw. Abschnitt „BCAM-CONNECTION Messdaten über Verbindungsmengen").

Bedienzeiten-Definition (DCS, Ein-/Ausgaben)

Mit DCS, der Schnittstelle zwischen dem Betriebssystem, dem IO-Prozessor und den physikalischen Geräten, ist ein detailliertes Messen der Bedienzeiten möglich.

Bedienzeiten

Bedienzeit

System

Definition

DQT
Device-Queue-Time

SM2

Zeit von der IO-Einkettung bis Start-Subchannel
(Wartezeit vor dem Gerät)

FPT
Function-Pending-Time

DCS

Zeit von Start-Subchannel bis Start-IO
(Wartezeit auf Zuordnung eines Pfades; Teil der Hardware-Bedienzeit)

DDT
Device-Disconnect-Time

DCS

physikalische Positionierzeit
(Teil der Hardware-Bedienzeit)

DCT
Device-Connect-Time

DCS

Datenübertragungszeit
(Teil der Hardware-Bedienzeit)

RST
Remaining-Service-Time

SM2

Zeit von Channel-End bis Device-End
(Teil der Hardware-Bedienzeit)
oder falls DCS keine Daten liefert:
Zeit von Start-Subchannel bis Device-End
(Hardware-Bedienzeit)

Big Pages

Big Pages (4 MB) werden u.a. für JIT-Compilate der x86-Server genutzt, weil diese auf Big Pages schneller ablaufen.

Caching

Unter Caching versteht man den Prozess der Zwischenpufferung von Daten in einem schnellen Speichermedium (dem Cache) mit dem Ziel, nachfolgende Ein-/Ausgaben auf die gleichen Datenbereiche zu beschleunigen.
Daten, die auf Platte geschrieben oder von Platte gelesen werden sollen, werden im Cache zwischengelagert, um die längeren Ein-/Ausgabezeiten bei Zugriffen auf Platte zu verhindern.
Befinden sich die Daten, auf die zugegriffen werden soll, zum Zugriffszeitpunkt im Cache, so spricht man von einem Cache-Hit. Ist dies nicht der Fall, so liegt ein Cache-Miss vor.
Das Verhältnis von Hits zur Gesamtzahl der Zugriffe heißt Cache-Hitrate. Je höher die Hitrate ist, desto mehr Nutzen bringt ein Cache. Erzielbare Hitraten hängen von mehreren Faktoren ab, wie der Lokalität der Zugriffe, der Größe des Cache-Bereichs, dem gewählten Cache-Verfahren (Lese-Cache, Schreib-Cache, Schreib-Lese-Cache) und der richtigen Auswahl der Dateien. Mit Messsystemen wie dem SM2 können die geeigneten Dateien bzw. Platten ermittelt werden.

CPU-Funktionszustände

Programmunterbrechungen werden verursacht durch

  • Ein-/Ausgabeanforderungen

  • Aufrufe an das Organisationsprogramm

  • Zeitgeber

  • Fehler

  • Seitenwechselanforderungen

Bei der Behandlung von Programmen und Unterbrechungen werden von BS2000 folgende CPU-Funktionszustände unterschieden:

CPU-Funktionszustände

Der Zustand, in dem die CPU in keinem der vier Funktionszustände aktiv ist, heißt IDLE.

Deaktivierung, Zwangsdeaktivierung

Bei der Deaktivierung gibt die Task das Recht auf, die CPU zu beschäftigen. Bei der Zwangsdeaktivierung entzieht das System der Task das Recht, weiter die CPU zu beschäftigen. Zu Zwangsdeaktivierungen kann es kommen, wenn die Betriebsmittel extrem überlastet sind.

Dehnfaktoren

Dehnfaktoren können für die einzelnen Tasks, für bestimmte Task-Klassen und systemglobal ermittelt werden.

DEHNFAKTOR = SYSTEMVERWEILZEIT / WIRK-BMBZ

WIRK-BMBZ = WIRK-CPU-BMBZ + WIRK-EIN-AUSGABE-BMBZ

Weitere Informationen zu WIRK-BMBZ siehe auch Stichwort „Zeit-Äquivalent für die Wirkleistung".
Ein Dehnfaktor < 1 kann vorkommen, wenn eine Task mit asynchroner Ein-/Ausgabe arbeitet. Die Task belegt dann gleichzeitig zwei oder mehrere physikalische Betriebsmittel.

Der Dehnfaktor, der im Report 57 des SM2R1 ausgegeben wird, ist nicht direkt vergleichbar mit der Messgröße REQUEST DELAY im PCS-Report des SM2 und im Report 74 des SM2R1. Diese Messgröße ist speziell zur optimalen Steuerung der Antwortzeit durch PCS ausgelegt.

DVS-Ein-/Ausgaben

Alle Gerätezugriffe, die nicht wegen Seitenwechselanforderungen durchgeführt werden.

Ein-/Ausgabe, logische Ebene

Der Benutzer aktiviert über Makroaufrufe (z.B. GET, PUT) Systemfunktionen, die den Verkehr von und zu den peripheren Geräten übernehmen, die das Blocken und Entblocken behandeln und eventuell auftretende Fehler bearbeiten.

Einteilung des virtuellen Systemadressraumes

Der virtuelle Systemadressraum ist in folgende Speicherklassen eingeteilt:

  1. Klasse-1-Speicher

    Residenter Speicher für den Code von Systemmodulen.
    Die Größe dieses Speichers ergibt sich aus der Systemgenerierung und ist fest für eine Session.

  2. Klasse-2-Speicher

    Seitenwechselbarer Speicher für den Code von Systemmodulen.
    Die Größe dieses Speichers ergibt sich aus der Generierung und ist fest für eine Session.

  3. Klasse-3-Speicher

    Residenter Speicher, der für Tabellen und Steuerblöcke und nachgeladene Module dynamisch angefordert wird.
    Die Größe dieses Speichers variiert während einer Session.

  4. Klasse-4-Speicher

    Seitenwechselbarer Speicher, der für Tabellen und Steuerblöcke und nachgeladene Module (auch SHARED-Module) dynamisch angefordert wird.
    Die Größe dieses Speichers variiert während einer Session.

EXCP

Makroaufruf auf der Ebene der physikalischen Ein-/Ausgabe; leitet ein Kanalprogramm ein (siehe „Zählen von Ein-/Ausgabe-Operationen und deren Dauer").

Gesamtleistung

Wichtige Maße für die Eignung eines IT-Systems für eine bestimmte Last sind die abgegebene Wirk- oder Nutzleistung und die Dehnung als Verhältnis zwischen der Verweilzeit im System und der Zeit, in der Nutzleistung abgegeben wurde.

Folgende Klassifizierung wird vorgenommen:
Gesamtleistung = Wirkleistung + Verwaltungsleistung

Die Wirkleistung ist die „produktive“ Leistung zur Abarbeitung der Last.
Verwaltungsleistung (oder „Overhead“) ist die Leistung, die für die Organisation des Betriebssystems abgegeben wird.
Die Gesamtleistung ist die Summe dieser beiden Größen.

Leistung wird von den verschiedenen Komponenten des IT-Systems erbracht. Komponenten in diesem Sinne sind der oder die CPUs und die peripheren Geräte.
Leistung ist Arbeit/Zeiteinheit. Auf eine genaue Definition von Arbeit wird hier nicht eingegangen. Betrachtet wird nur die Zeit, in der Leistung erbracht wird (Nutz- bzw. Verwaltungsleistung).
Das Zeit-Äquivalent für die Wirk- bzw. Verwaltungsleistung ist die Belegungszeit der einzelnen Betriebsmittel (SERVICE TIME) für produktive Arbeit bzw. Verwaltungstätigkeiten.

Sie wird Betriebsmittelbelegungszeit, kurz BMBZ genannt.Im Englischen wird die Bezeichnung RST (RESOURCE SERVICE TIME) verwendet. Die Systemverweilzeit einer Task wird als die Summe der Belegungszeit der physikalischen Betriebsmittel plus zusätzlich alle nicht freiwilligen Wartezeiten dieser Task definiert. Die nicht freiwillige Wartezeit ist somit ein Maß für die Behinderung einer Task durch die anderen Tasks im System.

Hardware-Bedienzeit

Zeit, in der Geräte zur Durchführung von Ein-/Ausgaben belegt sind, auch HW-Dauer genannt. Diese HW-Dauer wird definiert als die Zeit zwischen Einleitung der Ein-/Ausgabe (Start Subchannel) bis zum Device-End (Unterbrechungsannahme). Siehe auch „Bedienzeiten-Definition (DCS, Ein-/Ausgaben)".

Hauptspeicher

Speicherbereich, der direkt von der CPU adressiert wird. Hier werden Programmanweisungen gelesen und bearbeitet.

Hintergrundspeicher

Speicherbereich auf peripheren Geräten, der mithilfe der virtuellen Adressierung angesprochen wird. Programme und Datenbereiche werden vor ihrer Ausführung und Bearbeitung seitenweise vom Hintergrund- in den Hauptspeicher übertragen und nach der Bearbeitung, wenn erforderlich, auf den Hintergrundspeicher zurückgeschrieben.

Initiierung

Nach der Aktivierung einer Task muss das System die Initiierungsentscheidung treffen: Mit der Initiierung erhält die Task eine CPU, d.h. sie rechnet.

Interaktion

Überbegriff für den Warte-, Antwort-, Denk- und Transaktionsvorgang (Messprogramm RESPONSETIME).

Paging-Rate

Anzahl der notwendigen Seitenwechsel-Ein-/Ausgaben pro Sekunde (Aufrufe an den Ein-/Ausgabe-Steuermodul).

PAV

Parallel Access Volume
Die Funktion PAV bietet die Möglichkeit, mehrere Ein-/Ausgaben gleichzeitig auf ein logisches Volume ausführen zu können. Damit wird die Datenrate für stark ausgelastete Volumes gesteigert.

PDT

Die PDT (Physical Device Table) ist die zentrale Gerätetabelle des Ein-/Ausgabesystems, in der es für jedes Gerät einen Eintrag gibt. Die Einträge enthalten neben Gerätebezeichnung und -typ auch Angaben über Geräteeigenschaften, die beim Betrieb des Gerätes berücksichtigt werden müssen.

PGE-Task

System-Task, die für das Wiederaufsetzen nach HW-Fehlern in Zusammenhang mit Seitenwechsel-Ein-/Ausgaben verantwortlich ist.

Queues

Task-Warteschlangen

Q0

Eine Task ist in dieser Warteschlange, wenn sie gerade eine der CPUs beschäftigt.

Q1

Diese Tasks warten darauf, die CPU für sich zu bekommen.

Q2

Warteschlange für Schreib-Task des SM2.

Q3

Tasks warten auf Paging-Ende.

Q4

Tasks warten auf das Ein-/Ausgabe-Ende von peripheren Geräten (Platten, Bänder), auf Ereignisse von Task-Kommunikationen (Börsen, ITC) oder VPASS mit msec-Angabe.

Q5

Enthält die Tasks, die bereit sind und auf Aktivierung warten.

Q6

Enthält die Tasks, die bereit sind und auf Zulassung (PCS) warten.

Die nachfolgend beschriebenen Warteschlangen beinhalten Tasks, die auf ein zeitlich weit entferntes Ereignis warten, um bereit zu werden. Diesen Tasks wurde die Berechtigung auf den Hauptspeicher weggenommen, sie wurden deaktiviert.

Q7

nicht benutzt

Q8

nicht benutzt

Q9

nicht benutzt

Q10

Hold-Warteschlange; in ihr warten

  • Tasks, die vom System oder Operator in Not- oder Sättigungssituationen in einen Hold-Zustand versetzt werden
  • Tasks, die in der Gerätewarteschlange sind
  • Tasks, die unter normalen Bedingungen nicht beendet werden können, aber noch nicht abgeschlossen sind (Fehler)
  • Neu erzeugte Tasks

Q11

System-Tasks, die nicht zeitabhängig aufgerufen werden, warten hier.

Q12

Tasks, die in der WHEN-Queue stehen oder auf ein zeitlich weites Ereignis warten, z.B. langdauernde Ereignisse der Task-Kommunikationen (Börsen, insbesondere Warten auf Bildschirmeingabe im Dialog-Betrieb).

Q13

Tasks, die auf VPASS- oder PASS-Ende warten.


Die Task-Warteschlangen sind verwirklicht durch Verkettung der TCBs (TASK CONTROL BLOCK). Im System verweist je ein Eintrag auf den ersten TCB jeder Warteschlange.
Die Task-Warteschlangen Q0-Q4 sind je einmal pro CPU vorhanden, die Warteschlangen Q5-Q13 sind system-global.

RSC-IOs

Unter RSC-IOs (IO-Auftrag über „Remote System Call“ auf x86-Servern) versteht man die Ausführung eines IO-Auftrags über eine performante Schnittstelle zwischen BS2000 und X2000. Dabei beschreibt BS2000 den IO-Auftrag gleich in dem von der FC-Peripherie erwarteten „offenen“ Format, das bei Platten erlaubt, mehrere IOs parallel zu starten.

Seitenfehler

BS2000 ist ein Betriebssystem mit virtueller Speicheradressierung, d.h. es unterstützt gleichzeitig mehrere Adressräume. Die virtuellen Adressräume sowie der reale Hauptspeicher werden in 4-KB-Seiten verwaltet. (Auf x86-Servern wird ein Teil des Hauptspeichers auch in 4-KB-Seiten verwaltet.) Bei der Abbildung von virtuellen Seiten auf reale Seitenrahmen wird das DEMAND PAGING-Verfahren eingesetzt:

Wird versucht, auf eine Seite zuzugreifen und diese Seite ist nicht im Hauptspeicher, wird dies von der Hardware festgestellt und durch eine Unterbrechung (Seitenfehler-Unterbrechung) dem Betriebssystem gemeldet. Ist die angesprochene Seite auf der Platte (Seitenwechselgerät), so wird diese Seite eingelesen (Seiten-Transfer).

Das System versucht bei Bedarf an freien Seitenrahmen, veränderte Hauptspeicherseiten wieder auf die Platte zurückzuschreiben.

Der SM2 zählt die Anzahl der Seitenwechsel-Ein-/Ausgaben (Anzahl der Ein-/Ausgabe-Aufträge an den zentralen Ein-/Ausgabe-Steuermodul des Systems, was den EXCP-Aufrufen entspricht). Im ACTIVITY-Report und in den Reports 3 und 4 des SM2R1 weist er diese Anzahl aus.

Bei jedem Ein-/Ausgabe-Auftrag erhöht der SM2 diese Anzahl um 1, wenn

  • eine Seite eingelesen,

  • eine oder mehrere Seiten geschrieben wurden (vom System wird versucht, bis zu acht Seiten zu einer Ein-/Ausgabe zusammenzufassen).

Zusätzlich werden im MEMORY-Report und im Report 55 die Anzahl der geschriebenen Seiten, im Report 56 die Anzahl der eingelesenen Seiten ausgegeben.

Der SM2 liefert folgende zusätzliche Messgrößen:

  1. Gesamtzahl der Seitenfehler-Unterbrechungen. Die „echten“ Seitenfehler (Zugriff auf eine virtuell nicht zugewiesene Seite) sind hier nicht enthalten.

  2. Anzahl der Seitenfehler-Unterbrechungen, bei denen die angesprochene Seite noch im Speicher ist (PAGE RECLAIMS).

  3. Anzahl der Seitenfehler-Unterbrechungen, bei denen ein Seiten-Transfer erforderlich ist. Dieser Zähler wird auch erhöht, wenn zwei oder mehrere Tasks gleichzeitig versuchen, auf dieselbe virtuelle Seite zuzugreifen und diese Seite ist nicht im Hauptspeicher.

  4. Anzahl der Seitenfehler-Unterbrechungen für den ersten Zugriff auf eine neue Seite.

Seitenwechsel-Ein-/Ausgaben

Alle Ein-/Ausgabeoperationen, die als Folge von Seitenwechselanforderungen durchgeführt werden.

Seitenwechselspeicher

Der gesamte Speicherbereich, der für alle Benutzer zum Seitenwechsel zur Verfügung steht.

Seitenwechselverfahren (Paging) in BS2000

Die Menge der virtuellen Seiten, die angesprochen werden können, ist oft größer als die Menge der zur Verfügung stehenden Seitenrahmen im Hauptspeicher.
Zur Auslagerung der Seiten, die nicht mehr im Hauptspeicher gehalten werden können, siehe „Seitenfehler".
Die Strategien der Realspeicherverwaltung gehen davon aus, dass Programme (oder Tasks) zu einem bestimmten Zeitraum nur eine begrenzte Menge ihrer möglichen virtuellen Seiten ansprechen, d.h. das Programm ist mehr oder weniger lokal.
Die Menge dieser Seiten, die sich selbstverständlich dynamisch ändert, wird Working Set genannt.
Als Maß für diese Lokalität (Working Set) wird die Größe PPC (PLANNED PAGE COUNT) verwandt. Diese Größe wird von der Speicherverwaltung schon vor der Aktivierung einer Task bereitgestellt und dient – als Maß für Speicherintensität dieser Task – als ein Kriterium für deren Aktivierung.
Das Programmverhalten während der letzten Aktivierungsphase bestimmt den PPC-Wert für die folgende Aktivierungsphase.
Während der aktiven Zeit einer Task kann auch der PPC-Wert abhängig vom Programmverhalten verändert werden.
Die tatsächliche Anzahl der von einer Task belegten Seiten wird mit UPG (USED PAGE COUNT) bezeichnet.

Der Hauptspeicher wird system-global verwaltet (Realspeicherverwaltung). Global bedeutet hierbei, dass bei einem Mangel an freien Seitenrahmen die Menge aller belegten Seiten im Realspeicher bei der Auswahl der zu verdrängenden Seiten herangezogen wird.
Bei der Ermittlung der zu ersetzenden Realspeicherseiten wird das LRU-Prinzip angewandt: Alle Seiten im Hauptspeicher werden nach ihrem Zugriffsalter vorgeordnet.
Als Maß für die Task-Lokalität wird die Größe PPC geliefert.

Die Überprüfung und Verdrängung von Working-Set-Seiten erfolgt nur dann, wenn das System Bedarf an freien Seitenrahmen hat. Dadurch ist es möglich (vor allem bei ausreichendem Hauptspeicher), dass der Wert UPG die Größe des Working Set überschreitet.

Seiten, die frei sind oder keiner Task aktuell zugeordnet sind, befinden sich im FREE POOL (read-only- oder read-write-queue) oder in der empty queue.

Software-Bedienzeit

Addiert man zur HW-Dauer (siehe „Hardware-Bedienzeit") die Wartezeit eines Ein-/Ausgabe-Auftrags in der Gerätewarteschlange des Systems, so erhält man die Software-Bedienzeit, kurz SW-Dauer. Siehe auch „Bedienzeiten-Definition (DCS, Ein-/Ausgaben)".

Systemverweilzeit

Die Systemverweilzeit einer Task enthält zusätzlich zu der Belegungszeit der physikalischen Betriebsmittel alle nicht freiwilligen Wartezeiten dieser Task.
Es ist aber nicht immer mit vertretbarem Aufwand möglich, freiwillige von nicht freiwilligen Wartezeiten eindeutig zu unterscheiden.

Beispiel

Der Börsen-Mechanismus des BS2000 kann für die Realisierung sowohl von freiwilligen (z.B. Warten auf eine Benutzereingabe) als auch von erzwungenen Wartezeiten (Warten auf ein belegtes Betriebsmittel) eingesetzt werden.

Der Vereinfachung halber interpretiert der SM2 grundsätzlich Wartezeiten, die durch Börsen, die beiden Makros PASS und VPASS und durch Warten auf Beantwortung einer Konsolfrage (/INFORM-OPERATOR WAIT-RESPONSE=*YES oder TYPIO-Makro mit Antwort) verursacht werden, als freiwillige Wartezeiten.

Der SM2 rechnet folgende Zeitanteile der Systemverweilzeit an:

  1. Verweilzeit in der Warteschlange für die CPU(s).
    Diese Verweilzeit enthält sowohl die CPU-BMBZ als auch die Wartezeit auf Bedienung (Verweilzeit in Q1).

  2. Wartezeit auf Seitentransfer bei Seitenwechsel (Verweilzeit in Q3).

  3. Wartezeit auf Durchführung von DVS-Ein-/Ausgaben (Verweilzeit in Q4 und Q12 für Ein-Ausgabe).

  4. Sonstige Verweilzeit in Q4 außer für Börsen, ITC, PASS/VPASS und Warten auf Beantwortung von Konsolfragen.

  5. Wartezeit vor Aktivierung (Verweilzeit in Q5).

  6. Wartezeit vor dem Zulassungsraum (Verweilzeit in Q6).

  7. Wartezeit in Q7 wegen der Hardware-Fehlerbehandlung (HERS).

  8. Sonstige Verweilzeit in Q12 außer für Börsen und Warten auf Beantwortung von Konsolfragen.

  9. Die HW-Dauer der Ein-/Ausgabe zur Durchführung von Seitentransfers bei Seitenwechsel.

Task-Warteschlangen

siehe „Queues"

Transaktion

Gesamtheit aller Antworten des Systems auf eine Anforderung des Benutzers.(Zur Bedeutung des Begriffs „Transaktion“ in den UTM-Reports sei auf den UTM-Sprachgebrauch in den UTM-Manualen verwiesen).

Working Set

siehe „Seitenwechselverfahren (Paging) in BS2000"

Zählen von Ein-/Ausgabe-Operationen und deren Dauer

Eine Ein-/Ausgabe-Operation ist für den SM2

  • ein EXCP in allen möglichen Varianten (EXCP, EXCPW, $EXCP, $XCPW) oder

  • ein Ein-/Ausgabe-Auftrag von der Speicherverwaltung für Seitenwechseloperationen (ohne SVC-Aufruf), der an den Ein-/Ausgabe-Steuermodul gerichtet wird. Der Ein-/Ausgabe-Steuermodul ist die zentrale Systemkomponente zur Abwicklung von physikalischen Ein-/Ausgaben.

    Der Ein-/Ausgabe-Steuermodul wickelt diesen EA-Auftrag in der Regel mit einem privilegierten Befehl (Start Device oder Start Subchannel) ab. Zu jedem Befehl gibt es eine entsprechende Endemeldung, bei deren Eintreffen die Ein-/Ausgabe-Operationen gezählt werden.

    Nur in seltenen Fällen (z.B. Platte an einem im Selektor-Modus betriebenen Kanal) werden zwei SDV-Befehle abgesetzt. Man spricht von Offline-Seek. Der erste SDV dient zur Positionierung der Ein-/Ausgabe und der Zweite zur tatsächlichen Durchführung der Ein-/Ausgabe. Gezählt wird trotzdem nur eine Ein-/Ausgabe-Operation.

Folgende Besonderheiten sind zu beachten:

Ein-/Ausgabe-Aufträge, die nicht richtig gestartet werden konnten (SDV mit Condition Code verschieden von Null), werden nicht berücksichtigt.

Die so genannten SENSE-SDV, die meistens nach einem mit Fehler beendeten Ein-/Ausgabe-Auftrag zum Holen von zusätzlicher Diagnose-Information abgesetzt werden, werden nur beim Report 100 berücksichtigt.

Im so genannten SDV-Fast-Release-Modus, der bei bestimmten Servern unterstützt wird, kann eine ordnungsgemäß gestartete Ein-/Ausgabe vom Kanal zu einem späteren Zeitpunkt abgewiesen werden. Diese abgewiesenen SDV werden beim Zählen nicht berücksichtigt.

Bei der Dauer von Ein-/Ausgabe-Operationen wird immer die Zeitspanne zwischen SDV und entsprechender Endemeldung gemessen. Ein mit Fehler abgewiesener SDV wird ignoriert, was zu einer Erhöhung der Wartezeit vor dem Gerät führt.
Ein beim SDV-Fast-Release-Modus später abgewiesener SDV wird ebenfalls ignoriert, was zu einer Erhöhung der Wartezeit vor dem Gerät führt.

Beim so genannten Offline-Seek-Modus wird die Zeit zwischen dem ersten SDV bis zur Endemeldung des zweiten SDV gemessen.

Zeit-Äquivalent für die Verwaltungsleistung

Die Verwaltungsleistung des Systems ist ein Maß für den Verwaltungsaufwand des Betriebssystems, der durch die zu bearbeitende Last entstanden ist. In dieser Definition gehen darin folgende Anteile ein:

  1. Belegungszeit (SIH-Zeit) der CPU zur Bearbeitung von Seitenwechselanforderungen

  2. Sonstige SIH-Zeit des Betriebssystems
    Dies dient nur der Vereinfachung, weil verschiedene Arbeiten, die im SIH-Zustand ausgeführt werden, produktive Arbeit darstellen. Ein Teil der Wirkleistung zur Durchführung von Ein-/Ausgabe erfolgt im SIH-Zustand. Ebenso werden Systemaktivitäten zur Abarbeitung von SVC-Aufrufen (SVC-Rahmenbehandlung) im SIH-Zustand abgewickelt. Es wäre messtechnisch sehr aufwändig, den SIH-Anteil der Wirkleistung den einzelnen Tasks anzurechnen.

  3. HW-Dauer der Ein-/Ausgabe zur Durchführung von Seitentransfers bei Seitenwechsel

Zeit-Äquivalent für die Wirkleistung

Um die BMBZ zu ermitteln, wird zwischen CPU und peripheren Geräten unterschieden:

  1. Für die CPU ist die BMBZ die Zeit, in der Befehle in den Prozessorzuständen TU und TPR abgearbeitet werden. Dieser Anteil wird WIRK-CPU-BMBZ genannt. (Der SIH-Anteil der Wirkleistung wird nicht erfasst, siehe oben.)

  2. Für die Peripherie ist die BMBZ die Firmware-Bedienzeit der Geräte zur Durchführung von Ein-/Ausgaben.
    Diese Firmware-Dauer wird definiert als die Zeit zwischen Einleitung der Ein-/Ausgabe (Start Device oder Start Subchannel) bis zur entsprechenden Beendigung (Kanalunterbrechung). Dabei werden nur die Ein-/Ausgaben des Dateiverwaltungssystems (DVS) berücksichtigt. Dieser Anteil wird WIRK-Ein-/Ausgabe-BMBZ genannt.

    In der Praxis wird diese Firmware-Dauer durch mehrere Faktoren beeinflusst. So hängt z.B. die Zugriffszeit bei Plattenzugriffen entscheidend davon ab, ob sich die Daten bereits im Cache der Plattensteuerung befinden. Dies wird zum Einen von der Vorgeschichte und der Cache-Strategie der Plattensteuerung beeinflusst. Vorhergehende Zugriffe auf die gleichen Daten oder auf benachbarte Daten können zum Einlagern im Cache führen. Andererseits wird diese Firmware-Dauer auch von der Auslastung der Steuerung beeinflusst. Diese Auslastung bestimmt dann, wie lange die Daten im Cache bleiben können.

    Addiert man zur Firmware-Dauer die Wartezeit eines Ein-/Ausgabe-Auftrags in der Gerätewarteschlange des Systems, so erhält man die Software-Bedienzeit, kurz SW-Dauer.

Zuordnung von Seitenwechsel-Aktivitäten zum Verursacher

Alle Seitenwechsel-Ein-/Ausgaben werden vom System direkt in SIH angestoßen. Der SM2 ordnet aber nicht alle Seitenwechsel-Ein-/Ausgaben der Systemkategorie SYSTEM zu, sondern der verursachenden Task.
Für den SM2 ist der Verursacher die Task, die beim Zugriff auf diese Seite einen Seitenfehler bewirkt.
Zwei Fälle sind zu unterscheiden:

  1. Es wird nur eine Seite eingelesen.
    Die volle Firmware-Dauer dieser Eingabe wird dem Verursacher und seiner Kategorie angerechnet.
    Die volle SW-Dauer dieser Eingabe wird der Kategorie des Verursachers zugeordnet.


    Die taskspezifischen und kategoriespezifischen Zähler für die Anzahl der Seiten-wechsel-Operationen werden um 1 erhöht.

  2. Es werden nur Seiten ausgeschrieben.
    Die volle Firmware-Dauer dieser Ausgabe wird der PGE-Task, aber nicht der Kategorie SYSTEM angerechnet (sie wird jedoch system-global für SUM erfasst). Der taskspezifische (für die PGE-Task) Zähler für die Anzahl der Seitenwechsel-Operationen wird um 1 erhöht.