Standardmäßig sind S-Prozeduren so eingestellt, dass dem Programmierer das Arbeiten mit Variablen möglichst erleichtert wird: durch implizite Variablendeklaration, dynamisch wechselnden Datentyp und dynamische Erweiterung zusammengesetzter Variablen.
Implizite Deklaration von Variablen
„Implizite Deklaration“ bedeutet, dass Variablen nicht explizit mit einem Kommando deklariert werden müssen. Sie werden automatisch deklariert, wenn ihnen ein Wert zugewiesen wird.
In S-Prozeduren gilt standardmäßig, dass Variablen implizit deklariert werden können, sie werden dann mit den Standardmerkmalen angelegt: als einfache Variablen, mit dynamisch wechselndem Datentyp (s.u.) und dem Geltungsbereich „aktuelle Prozedur“. Das heißt, auf die Variable kann nur innerhalb der aktuellen Prozedur zugegriffen werden und in den Prozeduren, die in dieser Prozedur mit dem Kommando INCLUDE-PROCEDURE aufgerufen werden (Näheres zum Geltungsbereich siehe "Geltungsbereich von Variablen ").
Dynamisch wechselnder Datentyp
Der Datentyp bestimmt, welche Werte eine Variable annehmen kann, zum Beispiel einen Integer-Wert (Datentyp Integer) oder eine beliebige Zeichenfolge (Datentyp String; Zeichenfolgen werden daher im Folgenden auch als Strings bezeichnet).
Standardmäßig werden Variablen in S-Prozeduren mit dynamisch wechselndem Datentyp angelegt.
„Dynamisch wechselnder Datentyp“ bedeutet, dass der Datentyp nicht bei der Deklaration der Variablen festgelegt wird, sondern erst bei der Zuweisung. Er kann dann bei jeder Zuweisung wechseln, das heißt, einer Variablen könnten zum Beispiel nacheinander ein Integer-Wert, ein String und wieder ein Integer-Wert zugewiesen werden.
Der aktuelle Datentyp kann über die vordefinierte Funktion CURRENT-TYPE( ) abgefragt werden (siehe "CURRENT-TYPE( ) Variablentyp abfragen ").
Dynamische Erweiterung zusammengesetzter Variablen
Zusammengesetzte Variablen sind Variablen, die aus mehreren Variablenelementen bestehen. Zusammengesetzte Variablen müssen explizit deklariert werden. Bei dieser expliziten Deklaration brauchen die Variablenelemente nicht bekannt zu sein, weder die Anzahl der Elemente noch ihre Namen oder ihr Datentyp.
Zusammengesetzte Variablen werden in S-Prozeduren standardmäßig als dynamisch erweiterbar deklariert. „Dynamisch erweiterbar“ bedeutet: Wenn bei der Verarbeitung solcher zusammengesetzter Variablen mehr Elemente benötigt werden, als aktuell zur Verfügung stehen, werden automatisch Elemente hinzugefügt (die zusammengesetzte Variable wird erweitert).