Snapshots werden in VMAX3 als interne „Point-in-Time-Kopien“ erzeugt. Sie haben zunächst keine logische Gerätenummer (LUN). Ein Server kann nicht direkt darauf zugreifen. Snapshots werden in VMAX3 über den eindeutigen Snapshot-Namen verwaltet.
Für den Zugriff auf Snapshots werden beliebige, nicht benutzte Volumes verwendet. Diese Volumes werden mit dem Snapshot verbunden. Die Verbindung von Snapshot und Snap-Unit ist dynamisch, d.h.eine Snap-Unit kann abwechselnd unterschiedlichen Snapshots zugeordnet sein. Die Verbindung kann aufgelöst werden, ohne den Snapshot zu beenden. Es können auch bis zu 1024 Volumes mit dem Snapshot verbunden sein.
Die Allokierung von Speicherbereichen für die Daten des Snapshots erfolgt aus dem gleichen Thin Pool wie für die Original-Unit.
In SHC-OSD werden Snapshots im Kommando /START-SNAP-SESSION
stets mit einer Snap-Unit verbunden.
Snapshots ohne Verbindung mit einer Snap-Unit können über die Management-Software der VMAX3 verwaltet werden. In SHC-OSD selbst können derzeit keine Snapshots ohne Verbindung mit einer Snap-Unit erzeugt werden.
Für TimeFinder SnapVX werden keine vorkonfigurierten Volumes und kein Save Pool benötigt.
Snapshot-Name
Der Snapshot-Name wird im Kommando /START-SNAP-SESSION
für ein Volume oder einen Pubset vergeben und bezeichnet den Snapshot für alle weiteren Aktionen.
Der Snapshot-Name ist eine alphanumerische Zeichenfolge mit mindestens einem, höchstens 32 Zeichen. Die Sonderzeichen „-“ (Bindestrich) und „_“ (Unterstrich) können angegeben werden. Es wird die Groß-/Kleinschreibung unterschieden.
Bei Angabe von SNAPSHOT-NAME = *BY-RULE
bildet SHC-OSD den Snapshot-Namen nach der Regel: SHC-OSD-<mn1>-<mn2>
(z.B. SHC-OSD-4740-4762
) mit folgender Bedeutung:
bei Angabe einer Unit ist
<mn1>
die Mnemonic oder die logische Gerätenummer der Original-Unit und<mn2>
die Mnemonic oder die logische Gerätenummer der Snap-Unit.bei Angabe eines Pubset ist
<mn1>
die Mnemonic der Pubres der Original-Unit und<mn2>
die Mnemonic der Snap-Unit für die Pubres.
Der Snapshot-Name wird im Kommando /SHOW-SNAP-SESSION
ausgegeben.
ACHTUNG!
Es wird nicht geprüft, ob ein Snapshot-Name für ein oder mehrere Volumes gilt. Snapshots können für weitere Volumes mit dem gleichen Namen erstellt werden. Der resultierende Snapshot ist dann möglicherweise nicht konsistent. Die Konsistenz ist vom Aufrufer sicherzustellen.
Snapshot-Generationen
Wenn für ein Volume oder ein Pubset weitere Snapshots mit dem gleichen Namen erzeugt werden, dann verwaltet TimeFinder SnapVX diese Snapshots als neue Generationen für den existierenden Snapshot. Bis zu 255 Generationen sind möglich.
Generationen können über die Management-Software der VMAX3 erzeugt werden. Im Kommando /SHOW-SNAP-SESSION
werden Generationen angezeigt.
In SHC-OSD selbst können derzeit keine Generationen angegeben werden; es wird stets mit der Generation 0 gearbeitet.
Bei der Erzeugung eines Snapshots wird immer Generation 0 erzeugt. Existiert bereits ein Snapshot mit diesem Namen, dann werden dessen existierende Generationen um 1 erhöht (aus der bisherigen Generation 0 wird Generation 1, aus Generation 1 wird Generation 2, usw.). Die Generationen werden chronologisch in der Reihenfolge ihrer Erzeugung sortiert.
Es wird immer mit der neuesten Generation (0) gearbeitet. Wenn ein Snapshot beendet wird, dann wird Generation 0 beendet. Besitzt der beendete Snapshot weitere Generationen, dann werden dessen Generationen um 1 verringert (aus der bisherigen Generation 1 wird Generation 0, aus Generation 2 wird Generation 1, usw.).
Einzelne Generationen eines Snapshots können über die Management-Software der VMAX3 direkt angesprochen werden (Ausnahme: Erzeugung des Snapshots).
Automatische Auswahl von Snap-Units
VMAX3 kennt keine speziellen Snap-Volumes. Prinzipiell können alle konfigurierten Volumes als Snap-Units genutzt werden.
Zur automatischen Auswahl geeigneter BS2000-Volumes als Snap-Units dient der Operand SNAP-UNIT = *AUTO-SELECT
im Kommando /START-SNAP-SESSION
.
Dies ist insbesondere von Bedeutung bei Nutzung der Funktion „Snapsets“ (siehe Handbuch „Systembetreuung“ [5]) .
Wenn BS2000-Volumes automatisch als Snap-Units verwendet werden sollen, dann müssen sie vorab mit dem Dienstprogramm VOLIN (siehe Handbuch „Dienstprogramme“ [8]) initialisiert werden.
Als VSN für diese Volumes wird die Sondernotation S#<mn>
eingeführt, z.B. S#5234
. <mn>
ist dabei die Geräte-Mnemonic.
Solche, in BS2000 speziell für die Option *AUTO-SELECT
vorbereiteten Volumes, werden im Kommando /SHOW-SNAP-SESSION-STATUS
nicht mit Status UNUSED
angezeigt. Auch eine Selektion im Kommando /SHOW-SYMMETRIX-DEVICE-CONFIG
wirkt nicht für diese Volumes.
Bei Beendigung der Snap-Session mit /STOP-SNAP-SESSION
kann die Sonder-VSN S#<mn>
mit dem Operanden SNAP-UNIT=*DESTROY/*UNUSED
verworfen oder wieder hergestellt werden. Wenn die Sonder-VSN wieder hergestellt wird, dann wird das Volume weiterhin bei der automatischen Auswahl berücksichtigt.
Begrenzung der Anzahl von Snap-Units
Zu einer Original-Unit können derzeit in der VMAX3 maximal 127 Snap-Units eingerichtet werden.
In SHC-OSD ist die Nutzung von 127 Snap-Units voreingestellt. Diese Einstellung für TimeFinder SnapVX nicht verändert werden (/MODIFY-SHC-PROCESSING
).