Die Anzahl der CPUs für eine VM (virtuelle CPUs) wird beim Initialisieren der VM durch die Angabe eines Multiprozessorgrades festgelegt (bei /CREATE-VM
durch den Operanden PROCESSOR
). Eine VM kann (abhängig von der Architektur der Server Unit) eingerichtet werden mit den Multiprozessorgraden 1 bis 32, d.h. mit maximal 32 virtuellen CPUs (CPU 00 bis CPU 1F), siehe "Initialisieren einer VM".
Der Multiprozessorgrad einer VM muss kleiner oder gleich der Anzahl realer Normal-CPUs sein, die für den VM2000-Betrieb zur Verfügung stehen können.
Ausnahme: siehe Hinweis zum Operanden PROCESSOR=*EXTRA-AND-NORMAL, siehe "Leistungssteigerung mit Extra-CPUs".
/CREATE-
oder /MODIFY-VM-DEFINITION
kann der Multiprozessorgrad für eine VM in der VM-Definition eingetragen werden. Nähere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt „Arbeiten mit VM-Definitionen".Der Multiprozessorgrad kann nach dem Initialisieren der VM nicht mehr geändert werden.
Der Multiprozessorgrad einer VM sollte, abhängig von der erwarteten Auslastung des Gastsystems, möglichst klein gewählt werden.
Der Multiprozessorgrad einer VM sollte auch kleiner oder gleich der Anzahl zugeschalteter realer CPUs des CPU-Pools, dem die VM zugeordnet ist, gewählt werden (siehe "CPU-Pools verwalten").
Ein Gastsystem ist aber auch dann ablauffähig, wenn sein Multiprozessorgrad die Anzahl der zugeschalteten realen CPUs übersteigt („überdimensionierte VM“).
Beispiel
Biprozessor-VM, die einem CPU-Pool mir zwei realen CPUs zugeordnet ist; eine reale CPU davon ist weggeschaltet. Dabei ist der entstehende Performance-Verlust, z.B. durch CPU-Locks der virtuellen CPUs, zu beachten.
Hinweis zur Schreibweise
Nötigenfalls werden, zur deutlichen Unterscheidung von virtuellen Spare-CPUs, die hier beschriebenen virtuellen CPUs auch als virtuelle Normal-CPUs bezeichnet.
Für die Monitor-VM wird der Multiprozessorgrad beim Installieren von VM2000 eingestellt (siehe "Konfiguration über den SE Manager (SU x86)").
Wenn auf einer SU /390 „Hot Spare-CPUs“ zur Verfügung stehen, dann erhält jede VM neben den virtuellen Normal-CPUs auch virtuelle Spare-CPUs, siehe "Hochverfügbarkeit durch "Hot Spare-CPUs" (SU /390)". |
Virtuelle CPUs befinden sich in einem der folgenden Zustände:
RUN | Die CPU ist ablauffähig. Dieser Zustand wird erreicht nach
|
IDLE | Die CPU befindet sich im ununterbrechbaren Wartezustand. |
INIT | Die CPU ist initialisiert (VM im Zustand INIT-ONLY bzw. (auf SU x86) der Zustand einer virtuellen CPU bis zum automatischen Zuschalten bei Startup im BS2000-Gastsystem). |
WAIT | Die CPU ist von VM2000 angehalten (VM im Zustand IN HOLD(WAIT)). |
HALT | Die CPU ist von X2000 angehalten (kurzfristiger Übergangszustand oder Fehler). |
STOP | Die CPU ist angehalten (Hardware-Stop). Dieser Zustand wird erreicht nach
In diesen Fällen kann die CPU im laufenden Betrieb wieder zugeschaltet werden. |
BLOCK | Die CPU wird von VM2000 „blockiert“. Dieser Zustand wird nach folgenden Aktionen erreicht (in allen Fällen war die VM zuvor überdimensioniert, siehe "Anzahl zugeschalteter realer und virtueller CPUs im CPU-Pool"):
In diesen Fällen kann die CPU im Gastsystem nicht wieder zugeschaltet werden. |
SLEEP
| Die „Hot Spare-CPU“ ist betriebsbereit, in Wartestellung. In dieser VM gibt es derzeit nur eine zugeschaltete virtuelle Normal-CPU. Dieser Zustand kann auch bei einer CPU-Rekonfiguration temporär auftreten. |
OFF
| Die CPU ist nicht betriebsbereit (offline). Dieser Zustand wird erreicht:
|
Der VM2000-Administrator erhält durch /SHOW-VM-RESOURCES
bei Angabe des Operanden INFORMATION=*CPU,VM-IDENTIFICATION=...
Informationen über den Zustand der virtuellen CPUs der angegebenen VMs.
Der VM-Administrator erhält durch /SHOW-VM-ATTRIBUTES
mit der Angabe des Operanden INFORMATION=*CPU
Informationen über den Zustand der virtuellen CPUs seiner VM.
Ablauf der virtuellen CPUs auf den realen CPUs
Beim Scheduling wird zum Ablaufzeitpunkt über die Zuordnung einer ablaufbereiten virtuellen CPU zu einer freien realen CPU aus dem CPU-Pool, dem die VM zugeordnet ist (siehe "Scheduling-Verfahren") entschieden. Die ausgewählte virtuelle CPU wird dann auf der realen CPU zum Ablauf gebracht.
Auf SU /390 erfolgt das Scheduling durch den VM2000-Hypervisor. | |
Auf SU x86 erfolgt das Scheduling durch den Xen-Hypervisor. |