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Aliasnamen-Vereinbarung

Die Funktion „Aliasnamen-Vereinbarung“ des Alias Catalog Service ermöglicht den Zugriff auf Dateien/JVs unter zusätzlichen, in gewissen Grenzen frei wählbaren Namen, den so genannten „Aliasnamen“. Die Dateien/JVs bleiben weiterhin unter ihren Originalnamen ansprechbar. Für eine Datei/JV können beliebig viele Aliasnamen vergeben werden.

Jeder Name einer Datei/JV, der dem DVS per Kommando oder Makro übergeben wird, wird dahingehend überprüft, ob er im Kontext der aktuellen Task als Aliasname definiert ist.
Ist der angegebene Name als Aliasname definiert, wird er durch den korrespondierenden realen Namen ersetzt, und anschließend, wenn nötig, um Katalog- und Benutzerkennung komplettiert. Er bezeichnet dann als vollständiger Pfadname eindeutig eine Datei/JV. Ist der angegebene Name nicht als Aliasname definiert, wird er als realer Name interpretiert.

Aliaskatalog (AC)

Die Definition eines Aliasnamens, der an Stelle des realen Namens einer Datei/JV verwendet werden kann, wird im so genannten Aliaskatalog hinterlegt. Dieser enthält die Zuordnungen von Alias- zu realen Namen. Jede Task hat ihren eigenen Aliaskatalog, der nur durch spezielle ACS-Kommandos aufgebaut, erweitert oder verändert werden kann (siehe Kommandoübersicht auf "Kommando- und Ablaufübersicht für ACS").

Ein Eintrag im Aliaskatalog besteht aus dem Aliasnamen, dem korrespondierenden realen Namen, einem Indikator RANGE für den Gültigkeitsbereich sowie einigen speziellen Attributen. Im Aliaskatalog einer Task können Benutzereinträge und Systemeinträge enthalten sein.

Der Operand RANGE im Kommando ADD-ALIAS-CATALOG-ENTRY bestimmt den Gültigkeitsbereich der Aliasnamen-Ersetzung.

Folgende Einstellungen sind möglich:

*STD   

Die Aliasnamen-Ersetzung erfolgt mit dem Wert der für die Task gültigen ACS-Option STANDARD RANGE (Voreinstellung ist *BOTH).

*FILE

Die Aliasnamen-Ersetzung gilt nur für Dateien.

*JVDie Aliasnamen-Ersetzung gilt nur für JVs.
*BOTH Voreinstellung: Die Aliasnamen-Ersetzung gilt für Dateien und JVs.

Da ein Eintrag im Aliaskatalog genau über den Aliasnamen identifiziert wird, kann es für einen bestimmten Aliasnamen nur genau einen Eintrag geben. Eine frühere Vereinbarung für einen Aliasnamen wird durch eine neue Vereinbarung für den gleichen Aliasnamen abgelöst, auch wenn die beiden Vereinbarungen unterschiedliche Gültigkeitsbereiche haben.

Jede Task hat ihren eigenen Aliaskatalog, der nur durch ACS-Kommandos mit Einträgen versorgt werden kann. Er wird beim ersten LOAD- oder ADD-ALIAS-CATALOG-ENTRY-Kommando angelegt. Bei Taskende wird der Aliaskatalog gelöscht.

Aliaskatalogdatei (AC-Datei)

Die Einträge eines Aliaskatalogs können in einer Datei abgespeichert werden.
Nur der ACS-Administrator kann auch Systemeinträge in einer Datei abspeichern.
Eine solche Datei wird als Aliaskatalogdatei (AC-Datei) bezeichnet. Die Aliaskatalogdatei ist eine SAM-Datei und enthält die Einträge in einer internen Darstellung.

Die Einträge können aus der Datei mit dem entsprechenden Kommando wieder in den Aliaskatalog zurückgeladen werden. Der nicht-privilegierte Benutzer kann nur die Benutzereinträge seines Aliaskataloges abspeichern. Beim Laden von Aliaskatalogeinträgen aus einer benutzereigenen Aliaskatalogdatei werden grundsätzlich wieder Benutzereinträge erzeugt.

Benutzereinträge

Benutzereinträge können vom Benutzer selbst erzeugt werden.

Die Benutzereinträge unterliegen den Konventionen zur Vereinbarung von Aliasnamen und werden entsprechend der Einstellung der taskbezogenen ACS-Optionen überprüft. Sie realisieren im Wesentlichen individuelle Dateinamensersetzungen.

Systemeinträge

Systemeinträge können nur von einem ACS-Administrator selbst erzeugt werden. Der Benutzer kann sie nur durch Laden aus einer privilegierten AC-Systemdatei erzeugen. Die Systemeinträge sind in einer AC-Systemdatei hinterlegt. Sie ist eine vom ACS-Administrator angelegte Aliaskatalogdatei, aus der der Benutzer Einträge in seinen Aliaskatalog laden kann. Die AC-Systemdatei muss vom Benutzer aus Gründen der Datensicherheit über eine vom ACS-Administrator vereinbarte Identifikation angesprochen werden.

Die Systemeinträge beschreiben die vom ACS-Administrator vordefinierte Softwarekonfiguration des Systems (Übersetzer, Binder, Dienstprogramme, ...).
Systemeinträge können vom Benutzer nicht geändert und nicht in eine Aliaskatalogdatei gespeichert werden.

Hinweise zur Versionsabhängigkeit
  • AC-Dateien, die in Vorgängerversionen erstellt wurden, können in der aktuellen BS2000-Version problemlos aufgerufen werden.

  • AC-Dateien, die in in der aktuellen BS2000-Version erstellt wurden, können auch in Vorgängerversionen aufgerufen werden.

Bildung von Aliasnamen

  • Ein Aliasname ist ein beliebiger Name einer Datei/JV, den der Benutzer an Stelle des realen Namens verwenden kann. Aliasnamen haben dieselbe Syntax wie gewöhnliche Namen von Dateien/JVs (siehe „Regeln für die Bildung von Dateinamen" (Vollqualifizierter Dateiname)).

  • Ein Aliasname kann, wenn der ACS-Administrator es zulässt, eine Katalog- und/oder eine Benutzerkennung enthalten.

  • Ein Aliasname darf nicht teilqualifiziert und nicht mit Wildcards vereinbart werden.

  • In einem Aliasnamen ist eine Generations-/Versionsangabe unzulässig, für den zugeordneten realen Namen gilt das Gleiche.

  • Die Vereinbarung von Aliasnamen, die die Benutzerkennungen TSOS oder SYS* enthalten, ist nicht erlaubt. „$.“-Namen hingegen sind erlaubt ($ oder $. sind grundsätzlich verschieden von $TSOS, auch wenn DEFLUID=$TSOS ist, d.h. $EDT oder $.EDT sind als Aliasnamen zulässig!).
    Die Namen $MYUSERID.DATEI.123 und DATEI.123 werden auch dann als verschieden angesehen, wenn MYUSERID die Benutzerkennung der laufenden Task ist.

  • Angaben der DEFLUID-Benutzerkennung (Dateinamen mit führendem $-Zeichen, die keinen Punkt enthalten), werden als gleichwertig zu den mit „$.“ beginnenden Namen behandelt.

  • Die Namen temporärer Dateien/JVs („#“-Namen) können nicht als Aliasnamen vereinbart werden und für temporäre Dateien/JVs kann kein Aliasname vereinbart werden. Das Kennzeichen für temporäre Dateien/JVs (Anfangszeichen „#“) darf nicht für Aliasnamen verwendet werden.

  • Ist in einem Kommando oder Makro ein Name mit Generationsnummer angegeben, wird die Generationsangabe vor der Suche im Aliaskatalog abgetrennt. Wird der so gewählte Name gefunden, wird die Generationsangabe dem zugeordneten realen Namen angefügt.
    Falls der Name zu lang wird (nach Komplettierung > 54 Zeichen), gilt er als unzulässig und wird abgewiesen.

  • Namen von temporären Systemdateien („S.“-Dateien) werden nicht umgesetzt.

Die Wirksamkeit des Dateischutzes im BS2000 wird durch ACS in keiner Weise eingeschränkt, da die Schutzattribute einer Datei (Kennwörter, BACL, GUARDS, ...) von BS2000 erst überprüft werden, nachdem der TSOSCAT-Eintrag über einen vollständigen Pfadnamen gelesen worden ist. Der ACS-Aufruf aber hat bereits vor diesem Zeitpunkt stattgefunden und zwischen den Berechtigungsprüfungen und der eigentlichen Verarbeitung der Datei (OPEN- oder CATAL-Zugriff) erfolgt keine weitere Aliasnamensersetzung.

Einschränkungen beim Einsatz von Aliasnamen

  • Aliasnamen werden nur für eine Task vereinbart und sind nur während der Laufzeit dieser Task gültig. Sie werden nicht im Katalogeintrag der Datei/JV hinterlegt, d.h. eine Datei/JV kann über beliebig viele unterschiedliche Aliasnamen angesprochen werden, bzw. verschiedene Tasks können mit dem gleichen Aliasnamen unterschiedliche Dateien/JVs bezeichnen. Für Dateinamen, die über Taskgrenzen weitergereicht werden, sollten daher keine Aliasnamen verwendet werden.

  • Um Inkonsistenzen zu vermeiden, dürfen für Taskfamilien, die mit gleichen Programmbibliotheken arbeiten müssen, Aliasnamen nur über LOGON-Prozeduren vereinbart werden.

  • Bei allen Aufrufen einer Datei/JV muss immer derselbe Name verwendet werden. Wird nach dem Kommando SHOW-FILE-ATTRIBUTES ein ersetzter und komplettierter Dateiname verwendet, kann es zu Inkonsistenzen kommen. Der komplettierte Dateiname kann eventuell als Aliasname für eine andere Datei/JV im Aliaskatalog gefunden und damit eine andere Datei/JV adressiert werden.
    Versehentliche Doppelersetzungen können verhindert werden, indem der Benutzer oder ACS-Administrator nur Dateinamen ohne Katalogkennung als Aliasnamen definiert.

  • Ist für eine Task ein Aliaskatalog angelegt oder ist Präfixergänzung vereinbart, muss bei eventuellen Vergleichen von angegebenen Namen mit den vom Kommando SHOW-FILE-LINK bzw. Makro RDTFT oder vom OPEN im TU-FCB bereitgestellten Namen bei Dateien/JVs, für die Aliasadressierung nicht ausdrücklich untersagt ist, mit Ungleichheit gerechnet werden.

  • Aliasnamen sollten, soweit irgend möglich, nicht mit Benutzerkennung – oder komplett mit Katalog- und Benutzerkennung – festgelegt werden.
    Der ACS-Administrator kann die Verwendung von Katalog- und Benutzerkennung in Aliasnamen für alle Benutzer verbieten (nicht gezielt für einzelne Benutzer steuerbar!).Außerdem ist bei Verwendung kompletter Pfadnamen als Aliasnamen die Gefahr von Doppelersetzungen deutlich erhöht.

  • Der ACS-Administrator kann die Verwendung benutzereigener Aliaskataloginformationen auch ganz unterbinden. Entsprechende Kommandos werden dann nur ausgeführt, wenn die Task das ACS-Administrator-Privileg besitzt. Dies betrifft die Kommandos ADD-ALIAS-CATALOG-ENTRY, MODIFY-ALIAS-CATALOG-ENTRY und LOAD-ALIAS-CATALOG FROM-FILE=...

  • DELETE-FILE oder DELETE-JV gibt vor dem Löschen von Dateien/JVs, die über Aliasnamen adressiert oder durch Präfix-Ergänzung verändert wurden, generell den realen Namen in einer beantwortbaren Meldung aus, wenn nicht CHECK=NO angegeben ist.

  • REPAIR-DISK-FILE: Bei der Erzeugung der Fehlerdatei S.<filename1>.REPAIR erfolgt keine Präfix-Ergänzung und keine ACS-Ersetzung.

  • Katalogkennungen, für die eine RFA-Verbindung besteht, dürfen weder in Aliaskatalogeinträgen noch im Präfix verwendet werden. Das Einfügen eines Präfixes in einen für einen RFA-Auftrag bestimmten Dateinamen ist generell untersagt.

  • Für SERSLOG-Dateien dürfen keine Aliasnamen verwendet werden, die der Struktur der SERSLOG-Dateinamen entsprechen.

  • Bei ELFE, SERSLOG usw. wird – falls die dem angegebenen Aliasnamen zugeordnete Datei nicht verfügbar ist – in der entsprechenden Fehlermeldung der Aliasname ausgegeben.

  • Nicht über Aliasnamen adressiert werden dürfen:

    • Aliaskatalogdateien (ACFs und ACSFs) bei den Kommandos STORE-ALIAS-CATALOG und LOAD-ALIAS-CATALOG

    • USER-RESOURCES-FILEs im Kommando PRINT-DOCUMENT

    • alle DSSM-Dateien (Subsystembibliotheken, Rep- und Syntaxdateien, DSSM-Kataloge, usw.)

    • UDS-Datenbankdateien (Katalog, Realm, Afim-Datei, SLF-Datei, Status-Datei, Backout-Datei, Tempo-Datei, Hash-Bibliothek)

    • Dateien, die von TCP-IP bearbeitet werden

    • SATUT-Dateien für ausgewählte Informationen

    • SESAM-Datenbankdateien (ZD-Datei, ORG-Datei, Katalog-Datei, Logging- und Cursor-Dateien)

    • Dateien, die mit LEASY oder über File-Transfer bearbeitet werden sollen

    • bei der Systemeinleitung (Startup) verwendete Dateien