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Temporäre Dateien

Temporäre Dateien sind auftragsbezogen. Es können weder andere Aufträge derselben Benutzerkennung auf sie zugreifen, noch andere Benutzer eine Zugriffsberechtigung erhalten. Bei Auftragsende werden sie im Rahmen der LOGOFF-Behandlung gelöscht, sofern sie nicht schon vorher vom Eigentümer explizit gelöscht wurden. Steht zum LOGOFF-Zeitpunkt noch ein SPOOLOUT-Auftrag für eine temporäre Datei an, wird sie erst nach Beendigung des SPOOLOUT-Auftrags gelöscht. Kommt es wegen fehlerhafter Systembeendigung zum Auftragsabbruch, bleiben die temporären Dateien wegen der fehlenden LOGOFF-Behandlung katalogisiert, bis die Systembetreuung den Pubset erneut importiert.

Temporäre Dateien können mit den Zugriffsmethoden ISAM, SAM, UPAM, FASTPAM, DIV oder BTAM verarbeitet werden. Sie werden standardmäßig im Benutzerbereich des Systems angelegt und – wo zulässig – vom DVS wie permanente Dateien desselben Typs behandelt. Sie können zwar auf Bändern, nicht jedoch auf Privatplatten angelegt werden.

Der nichtprivilegierte Benutzer kann temporäre Dateien nur auf dem Default-Pubset seiner Benutzerkennung anlegen.

Der Benutzer kann eine temporäre Datei erzeugen, indem er dem Dateinamen ein Sonderzeichen voranstellt. Dieses Sonderzeichen (# oder @) wird durch den Systemparameter TEMPFILE bei der Systemeinleitung festgelegt und kann mit dem Kommando SHOW-SYSTEM-PARAMETER bzw. dem Makro NSIOPT (siehe Handbuch „Makroaufrufe an den Ablaufteil“ [2]) abgefragt werden.
Der vom Benutzer festgelegte Name für eine temporäre Datei lautet dann z.B. „#KUNDEN-LISTE“. Unter diesem Namen kann er die temporäre Datei bearbeiten (öffnen, schließen, löschen, usw.).

Temporäre Dateien werden im Dateikatalog unter einem internen Dateinamen geführt, der folgende Form aufweist: S.<sysid>.<tsn>.<dateiname>

<sysid>

bezeichnet die Identifikation des Systems im Verbund (dreistellige Ziffer)

<tsn>

bezeichnet die aktuelle Auftragsnummer TSN (Task Sequence Number)

Der interne Dateiname einer temporären Datei kann z.B. folgendermaßen aussehen: S.100.1QXR.TEMP.DATEI

Bei verschiedenen Makros sowie in Systemmeldungen wird der interne Dateiname ausgegeben. Durch den Aufbau des Dateinamens ist gewährleistet, dass gleichbenannte temporäre Dateien verschiedener gleichzeitig aktiver Aufträge eines Benutzers nicht kollidieren.

Wird ein Dateiname vergeben, der dem Aufbau eines temporären Dateinamens entspricht (Dateiname beginnt mit „S.“, gefolgt von einer dreistelligen Zahl, einem Punkt und anschließend einer vierstelligen Buchstaben-/Ziffernkombination), wird dieser vom System zurückgewiesen.

Legt der Benutzer eine Datei explizit mit einem Dateinamen an, der über die genannten Merkmale (S.<sysid>. <tsn>) verfügt, wird die Datei als temporäre Datei angelegt. Zur Bearbeitung dieser Datei kann bzw. soll der Dateiname mit vorangestelltem Sonderzeichen (s.o.) angeben werden. Nach Beendigung der Task ist die Datei verloren.

Die Verwendung der „internen“ Dateinamen und deren Verankerung in Programmen/Prozeduren macht eine Portabilität dieser Produkte in andere Betriebssystemversionen unmöglich. Der interne Name einer temporären Datei ist kein Bestandteil der Benutzerschnittstelle und kann jederzeit geändert werden. Er sollte daher nicht in Programmen/Prozeduren verwendet werden.

Werden Banddateien als temporäre Dateien (mit Präfix im Dateinamen) eingerichtet, wird weder das Präfix noch die Zeichenfolge „S.<sysid>.<tsn>“ in die Kennsätze HDR1 oder HDR3 übernommen (nur Dateiname ohne Präfix). Nur im Katalogeintrag ist die Datei als temporäre Datei gekennzeichnet. Wird eine solche Datei mit OPEN INPUT oder OPEN INOUT (siehe Kapitel „OPEN-Verarbeitung") geöffnet, überprüft das DVS bei HDR1-/HDR3-Verarbeitung diese Zeichenfolge nicht.

Temporäre Dateigenerationsgruppen sind nicht erlaubt.

Das Umkatalogisieren einer Arbeitsdatei in eine temporäre Datei oder umgekehrt ist nicht möglich.

In einem SM-Pubset wird das Umbenennen von temporär zu permanent und umgekehrt abgewiesen, wenn eine gleichzeitige Änderung der Dateiattribute eine Umallokierung auf einen anderen Volume-Set (S0-Migration) erfordert.

EAM-Dateien

Der SYSEAM-Bereich ist ein unter der Benutzerkennung TSOS geführter Bereich auf gemeinschaftlichen Datenträgern. Die hier vom Benutzer oder vom System angelegten Dateien sind temporär und können mit der Zugriffsmethode EAM verarbeitet werden (siehe Kapitel „EAM - Evanescent Access Method" (EAM - Evanescent Access Method)).
Diese EAM-Dateien unterliegen anderen Konventionen als die übrigen temporären Dateien, z.B. in der Namensgebung: beim ersten Eröffnen einer EAM-Datei weist das System der Datei eine 2-Byte-Binärzahl (1 <= name <= 14000) als Dateinamen zu, mit dem die Datei angesprochen werden kann. Im Unterschied zu anderen temporären Dateien werden EAM-Dateien nicht im Benutzerkatalog geführt.

Eine besondere EAM-Datei ist die vom System angelegte Bindemoduldatei. Sie kann als *-Datei bzw. *OMF-Datei angesprochen werden (z.B. wird mit dem Makro ERASE * oder dem Kommando DELETE-SYSTEM-FILE *OMF die Bindemoduldatei gelöscht). Auch der EAM-Makro bietet Zugriff auf die Bindemoduldatei an.

Logische Systemdateien

Das BS2000 benutzt Systemdateien zur Anweisungs- und Dateneingabe an das Betriebssystem bzw. zur Ausgabe von Daten oder Meldungen durch das Betriebssystem. Diese vom System vorgegebenen Ein- und Ausgabebereiche, die sog. logischen Systemdateien, sind temporäre Dateien, da sie auftragsabhängig sind.

Das Arbeiten mit logischen Systemdateien hat keine Auswirkungen auf die Pubspace-Belegung des Benutzers.

Die Gesamtheit der Systemdateien, die einem Auftrag zur Verfügung stehen, wird als SYS-FILE-Umgebung bezeichnet. Sie spielt zum Beispiel eine Rolle bei der Fixpunktschreibung (siehe Makro WRCPT, Handbuch „Makroaufrufe an den Ablaufteil“ [2]).

Systemdateien können als Ein- oder Ausgabewege des Systems genutzt werden, z.B. mit den Makroaufrufen WRLST und RDATA (siehe Handbuch „Makroaufrufe an den
Ablaufteil“ [2]).

Das DVS des BS2000 unterstützt nur die Verarbeitung permanenter und temporärer Benutzerdateien sowie EAM-Dateien. Für die Verarbeitung logischer Systemdateien wird daher auf die Handbücher „Kommandos“ [3] und „Makroaufrufe an den Ablaufteil“ [2] verwiesen.