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Steuerung der Systemzeit (GTIME)

In der Parameterdatei werden die Initialisierungsdaten für das Subsystem GET-TIME hinterlegt, das dem Benutzer über die Systemfunktion GTIME Informationen zur standardisierten Weltzeit und der Zeitverschiebung liefert. Auch das Betriebssystem benötigt diese Information.

Zur Initialisierung und Verwaltung der Systemzeit siehe das Kapitel „Systemzeit-Verwaltung".

Die Systembetreuung legt über verschiedene Parameter die Relation zwischen der Systemzeit (lokale Zeit) und der universellen Weltzeit UTC fest. Damit kann das System und der Benutzer des Subsystems GET-TIME sowohl auf ein lokales als auch auf ein systemübergreifend verständliches Zeitbezugssystem (UTC) zugreifen.
Ohne diese Daten (aus der Parameterdatei oder im Dialog über Konsole) kann die Systemeinleitung nicht durchgeführt werden.

Die SVP-Uhr muss, außer bei automatischem Restart oder bei Gastsystembetrieb, zur Systemeinleitung die korrekte lokale Zeit (Systemzeit) enthalten.

Schlüsselwort für die Festlegung der Relation zwischen der Systemzeit und der universellen Weltzeit in der Parameterdatei ist GTIME.
Die maximale Anzahl der dafür zugelassenen Parametersätze beträgt 256.

Format des Parametersatzes zur Steuerung der Systemzeit

Format                                               

Bedeutung

[NEXTZONE]

Es beginnt ein neuer GTIME-Parameterblock

ZONE = +hh:mm / -hh:mm

Zeitzone

DIFF = h:mm

Größe des Zeitsprungs (Umstellungsdifferenz)

SEASON = S / W

Angabe Sommer-/Winterzeit vor dem ersten Umstellungszeitpunkt

EPOCH = 00 / nn

Angabe der Epoche für das TODR (2 Sedezimalzeichen).
EPOCH=00 bezeichnet die Standard-Epoche
1.1.1900 - 17.9.2042.

CHDATE = yyyy-mm-dd/hh:mm

:

CHDATE = yyyy-mm-dd/hh:mm

Umstellungszeitpunkt 1

:

Umstellungszeitpunkt n (max. 125)

Umstellungszeitpunkte können auch im laufenden BS2000-Betrieb mit den Kommandos ADD-/MODIFY-/REMOVE-/SHOW-CHANGE-DATE verwaltet werden.
Änderungen von Umstellungszeitpunkten durch die Kommandos müssen aber manuell in die Parameterdatei eingetragen werden, wenn sie im nächsten Systemlauf gültig sein sollen.

NEXTZONE
Trennt die GTIME-Parameter verschiedener Zeitzonen voneinander ab. Dadurch können die Daten für mehrere Zeitzonen in der GTIME-Parameterdatei enthalten sein.
Die Angabe dieses Operanden kann entfallen, wenn in der Parameterdatei nur die Daten für eine Zeitzone enthalten sind.

ZONE = -/+hh:mm
Zeitzone in Stunden und Minuten.
Dieser Wert beschreibt die lokale, gesetzliche Zeitzone im Vergleich zur „Greenwich Mean Time“, der UTC (Universal Time Coordinate).
Wertebereich: -12:00 <= hh:mm <= +11:59
Beispielsweise beträgt der Vorsprung der mitteleuropäischen Zeit gegenüber der UTC eine Stunde; als Wert ist folglich +01:00 anzugeben.
Der Wert ZONE muss in der Parameterdatei angegeben werden.

DIFF = h:mm
Größe des Zeitsprungs bei einer Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit.
Wertebereich: 0:00 <= h:mm <= 9:59
Der Wert DIFF muss in der Parameterdatei angegeben werden.
Ist DIFF nicht 0:00, müssen die Operanden SEASON und – mindestens ein – CHDATE angegeben werden.

SEASON = S / W
Gibt an, ob vor dem Zeitpunkt der ersten Umstellung Sommer- oder Winterzeit gültig war. (Als „Winterzeit“ wird hier die eigentliche Normalzeit bezeichnet: Die von der Normalzeit abweichende „Daylight-Saving-Time“ wird „Sommerzeit“ genannt.)
Dieser Wert muss für die interne Zeitberechnung angegeben werden, wenn mit dem Operanden CHDATE eine Umstellung der Zeit vereinbart wird. Von diesem Ausgangswert muss die Systemfunktion GTIME, auch nach mehreren Umstellungen, auf die jeweils gültige Zeit schließen.

Dieser Wert wird von der Systemfunktion CTIME nicht ausgewertet. Da andere Systemfunktionen (z.B. JMS, DVS) intern CTIME benutzen, sind die beim Operanden CHDATE aufgeführten Hinweise zu CTIME und SEASON zu berücksichtigen.

EPOCH = 00 / xx
Gibt die Epoche für das TODR an (2 Sedezimalzeichen).
EPOCH=00 bezeichnet die Standard-Epoche 1.1.1900 - 17.9.2042, siehe "TODR-Epochen" (Tabelle 49).

Voraussetzung für den Einsatz einer neuen TODR-Epoche ist es, dass die dadurch nicht mehr verfügbaren alten TODR-Zeitstempel, die vor dem Beginn der aktuellen Epoche lagen (und jetzt anders interpretiert würden), nicht mehr gebraucht werden. Dies zu beurteilen, ist Aufgabe der Systemverwaltung.
„Alte“ Zeitstempel können (bei Kenntnis der jeweils eingestellten Epochen) aber nach Umrechnung mit „neuen“ Zeitstempeln verglichen werden, siehe Abschnitt „Rechnen mit TODR-Epochen“ im „TODR-Epochen".

Zeitstempel im TODX-Format können stets verglichen werden. TODX-Werte sind im Jahres-Intervall (1900...4317) monoton steigend.

CHDATE = yyyy-mm-dd/hh:mm
Vereinbarung von Umstellungszeitpunkten (1..125). Das erste Datum muss mit 1900 beginnen, die nachfolgenden müssen lückenlos und zeitlich aufsteigend sein (siehe Beispiel auf der nächsten Seite).
Format und Wertebereich des Datums:

yyyy: Jahr (1900 <= yyyy < 2042)

mm: Monat (1 <= mm <= 12)

dd: Tag des Monats (1 <= dd <= 31 )

hh: Stunde (0 <= hh <= 23 )

mm: Minute (0 <= mm <= 59)

Die Datumsangaben dienen dem System beim Startup zur Bestimmung, ob momentan Sommer- oder Winterzeit vorherrscht, und somit zur Festlegung der Differenz zwischen lokaler Zeit und der Weltzeit UTC. Damit kann die Parameterdatei über mehrere Umstellungszeitpunkte hinweg verwendet werden.

Weiterhin werden die Umstellungszeitpunkte für die CTIME-Funktion benötigt, die u.a. Zeitangaben von lokaler Zeit in UTC umwandelt. CTIME geht bei der Interpretation von lokalen Zeitstempeln immer davon aus, dass von 1900-01-01/00:00 bis zum ersten CHDATE Winterzeit herrscht, auch wenn z.B. das erste CHDATE 1994-09-25/03:00 lautet und SEA-SON=S angegeben wurde. Es werden dann aus Benutzersicht Zeitstempel vor dem ersten CHDATE fälschlicherweise als Winterzeitstempel interpretiert.
Um diese Zweifelsfälle zu reduzieren, ist es sinnvoll, die Liste bzgl. der zurückliegenden Umstellungszeitpunkte möglichst vollständig zu halten. Optimal für die einwandfreie Funktion der CTIME-Schnittstelle ist es, als erstes Datum 1900-01-01/00:00 mit SEASON=S einzutragen. Das zweite CHDATE muss dann eine Winter- nach Sommerzeitumstellung festlegen. Dann kann für alle zurückliegenden Zeitangaben entschieden werden, ob sie als Sommer- oder Winterzeit interpretiert werden müssen.

Die Differenz zwischen zwei Umstellungszeitpunkten muss im Bereich von 4 bis 8 Monaten liegen (Ausnahme: die Differenz zwischen dem CHDATE 1900-01-01/00:00 und dem zweiten CHDATE darf beliebig groß sein).

Unrichtige GTIME-Parameter verfälschen die Zeitrelation von Systemzeit zur universellen Weltzeit UTC und haben ebenso fatale Auswirkungen wie eine falsch eingestellte SVP-Uhr!

Die Zeitumstellung erfolgt unterbrechungsfrei, d.h. das System wird kontinuierlich über eine Zeitumstellung hinweg betrieben, weil das TODR nicht mehr die genaue lokale Zeit enthalten muss. Die lokale Zeit wird aus dem Inhalt des TODR und einem Korrekturwert ermittelt (siehe Kapitel „Systemzeit-Verwaltung").

Die zentral ausgelieferte Muster-Parameterdatei enthält GTIME-Parametern für mehrere Zonen. Um die Parameter für die richtige Zeitzone auszuwählen, sollte an SU /390 die Differenz zwischen UTC zur vorliegenden Zeitzone am SVP eingestellt werden. Auf SU x86 ist die Zeitzone im Trägersystem eingestellt. Die Zeitzone wird auf allen Servern aus der SVP-Zeit (STORE REAL CLOCK) ermittelt (siehe Kapitel „Systemzeit-Verwaltung").

Wenn die Zeitzone nicht aus der SVP-Zeit ermittelt werden kann (Fehlerfall), dann wird der Eintrag im SVL der Startup-Platte zur Auswahl der richtigen Parameter herangezogen. Wenn auch dort kein gültiger Eintrag vorhanden ist und mehr als eine Zeitzone in den Parametersätzen enthalten ist, dann wird der Operator mit den Meldungen ETMGT30 und ETMGT31 nach einer Zonenangabe gefragt. Alternativ kann er die Systemeinleitung beenden.
Wenn die Zeitzone weder durch die SVP-Zeit noch durch das SVL der Startup-Platte bestimmt werden kann, die Parameterdatei aber genau eine Zeitzone enthält, dann wird diese als einzustellende Zeitzone übernommen.

Wenn eine Zeitzone durch die SVP-Zeit oder das SVL bestimmt ist, es aber keinen passenden Parametersatz dazu gibt, dann wird der Operator mit den Meldungen ETMGT35 und ETMGT36 nach der einzustellenden Zeitzone gefragt. Alternativ kann er die Systemeinleitung beenden.

In allen Fällen, in denen die Systemeinleitung fortgesetzt wird, wird die erkannte bzw. akzeptierte Zeitzone im SVL der Startup-Platte hinterlegt.


Ausschnitt aus der Parameterdatei

/BS2000 PARAMS
:
/BEGIN GTIME
ZONE=+01:00                                                             1.
DIFF=1:00                                                               2.
SEASON=S                                                                3.
EPOCH=00                                                                4.
CHDATE=1900-01-01/00:00                                                 5.
CHDATE=1980-04-06/02:00 
CHDATE=1980-09-28/03:00 
CHDATE=1981-03-29/02:00 
: 
CHDATE=2013-03-21/02:00                                                 6.
CHDATE=2013-10-27/03:00
CHDATE=2014-03-30/02:00
CHDATE=2014-10-26/03:00
CHDATE=2015-03-29/02:00
CHDATE=2015-10-25/03:00
CHDATE=2016-03-27/02:00
CHDATE=2016-10-30/03:00
:
/EOF
:
/END-PARAMS 
  1. Es ist die mitteleuropäische Zeitzone angegeben.

  2. Der Differenzwert von einer Stunde bezeichnet die Höhe des Sprungs, der bei einer Umstellung zwischen Sommer- und Winterzeit erfolgt.

  3. Vor dem Pseudo-CHDATE muss Sommerzeit eingestellt sein.

  4. Es gilt die Standard-Epoche 1.1.1900 - 17.9.2042 für das TODR.

  5. Pseudo-CHDATE: Er bewirkt, dass bis zum ersten wirklichen CHDATE Winterzeit gilt. Das entspricht der CTIME-Philosophie, die davon ausgeht, dass von 1900 an bis zum ersten eingetragenen CHDATE Winterzeit herrscht.

  6. Zukünftige Umschalttage werden eingetragen.