VOLIN ist sowohl unter BS2000 als auch im Rahmen der Erstinstallation ablauffähig. Zusätzlich ist seine Funktionalität in das Dienstprogramm SIR integriert.
Der gesamte VOLIN-Anweisungsvorrat steht unter SIR als SDF-Oberfläche zur Verfügung, mit Ausnahme einiger veralteter Anweisungen. Dem Aufrufer wird somit entweder bei direktem Aufruf von VOLIN die alte ISP-Oberfläche angeboten oder bei Aufruf von SIR und Eingabe der entsprechenden VOLIN-Anweisungen alternativ eine SDF-Oberfläche.
In diesem Abschnitt wird der Ablauf von VOLIN unter BS2000 beschrieben. Besonderheiten, die sich beim Ablauf unter der Erstinstallation bzw. durch die Integration in SIR ergeben, sind im Kapitel „SIR Pubsets einrichten“ beschrieben. Dort wird auch die in SIR integrierte SDF-Syntax des VOLIN beschrieben. Das vorliegende Handbuch enthält jedoch eine Gegenüberstellung von ISP- und entsprechenden SDF-Anweisungen bzw. SDF-Operanden (siehe "Gegenüberstellung von ISP- und SDF-Anweisungen"). Wird im Textteil auf VOLIN-Anweisungen Bezug genommen, so sind immer ISP-Anweisungen gemeint.
VOLIN benutzt privilegierte Funktionen und kann nur unter der Benutzerkennung TSOS ablaufen. Die Ausführung unter einer anderen Benutzerkennung wird mit Meldung NVL0001
und der sofortigen Beendigung quittiert.
VOLIN kann in einem Dialog- oder einem Batch-Auftrag aufgerufen werden.
Im Dialog wickelt VOLIN Fragen und Antworten, die die Platteninitialisierung betreffen, über das Datensichtgerät ab, sonst über denjenigen Bedienungsplatz, dem Aufgaben der Systemverwaltung zugeordnet sind.
In einem VOLIN-Lauf können beliebig viele Platten initialisiert werden. Das Initialisieren wird nacheinander ausgeführt. Jedes Initialisieren wird durch einen Satz von Anweisungen gesteuert, der von SYSDTA eingelesen wird. Nach einem Fehler wird das Initialisieren des augenblicklich bearbeiteten Datenträgers abgebrochen. Im Dialog kann anschließend ein neuer Satz von Anweisungen eingegeben werden; in einem Batch-Auftrag wird auch der VOLIN-Lauf abgebrochen (TERM MODE=ABNORMAL).
Zuweisung der Datenträger
VOLIN fordert die zu initialisierenden Platten über die Geräteverwaltung des Systems an und belegt sie exklusiv im eigenen System.
VOLIN benötigt zur Zuweisung einer Platte mindestens die Angabe des Gerätetyps oder des mnemotechnischen Gerätenamens (MN) (Anweisungen DEVICE und UNIT). Soll eine bestimmte Platte initialisiert werden, muss VOLIN neben dem Gerätetyp oder dem MN auch die alte Archivnummer vorgegeben werden (mit der CHECK-Anweisung, siehe "Beschreibung der Anweisungen"). Kann der so spezifizierte Datenträger belegt werden, dann weist ihn die Geräteverwaltung des Systems direkt zu. Ist die Belegung nicht möglich, bricht VOLIN das Initialisieren ab.
Wird VOLIN nur der Gerätetyp vorgegeben, kann eine beliebige Platte dieses Typs zugewiesen werden („scratch volume“). VOLIN informiert die Systemverwaltung mithilfe des SVL über den montierten Datenträger und fragt, ob dieser überschrieben werden darf. Wird die Frage mit ja beantwortet (d.h. die Systemverwaltung stimmt dem Überschreiben zu), wird die montierte Platte initialisiert.
Wird die Frage mit nein beantwortet, können folgende Fälle eintreten:
Handelt es sich um ein mit der Anweisung UNIT spezifiziertes Festplattengerät, wird die Initialisierung abgebrochen.
Wurde kein Plattengerät mit der Anweisung UNIT spezifiziert, wird ein anderes Plattengerät angefordert.
Verweigert der Operator die Bereitstellung einer weiteren Platte in der Antwort auf die Meldung der Geräteverwaltung, wird das Initialisieren abgebrochen.
Statt des Gerätetyps kann auch nur der MN vorgegeben werden. VOLIN ermittelt dann aus dem MN den Gerätetyp. Die weitere Vorgehensweise ist dieselbe wie bei gleichzeitiger Angabe von Gerätetyp und MN.
Bei der Bedienung des VOLIN aus SIR wird die Geräteauswahl nur noch per MN und nicht mehr per Gerätetyp unterstützt.
Es muss sichergestellt werden, dass das Initialisieren mit der Arbeit anderer Systeme koordiniert ist, die ebenfalls Zugriff zu dem mit dem Datenträger belegten Gerät haben.
Besonderheiten für Snap- und Clone-Units
Das Initialisieren einer Snap- oder Clone-Unit wird von VOLIN abgewiesen. Wenn eine Original-Unit mit dem Dienstprogramm VOLIN initialisiert wird, beendet VOLIN nach einer Operatorfrage ggf. alle Snap- oder Clone-Sessions mit dieser Unit und ggf. der SRDF-Target-Unit.
Dies entspricht /STOP-SNAP-SESSION UNIT=...,SNAP-UNIT=*ALL
bzw. /STOP-CLONE-SESSION UNIT=...,CLONE-UNIT=*ALL.