Für die Kopplung mit FT-Partnersystemen über ein SNA-Netz müssen - unabhängig von der Art der Partnersysteme (openFT (z/OS), openFT (Windows) und der dort verwendeten Anschlussmethode des Host Integration Server von Microsoft) weitere VTAM-Applikationen generiert werden:
eine Kopfstation, die alle von außen ankommenden Transfer-Aufträge ("inbound Aufträge") entgegennimmt
Unterstationen, die für Transfer-Aufträge verwendet werden, die von der lokalen openFT-Instanz aus initiiert werden ("outbound submission").
Namenskonvention
Die Namen dieser VTAM-Applikationen werden nach einer Namenskonvention gebildet. Sie beginnen mit einem Präfix (Kopfstation: FJM..., Unterstationen: A01..., A02... usw.), an den die ftid der lokalen openFT-Instanz (siehe Abschnitt „Generierungen für die interne Kommunikation“) angefügt wird.
Diese Namenskonvention dient zum einen dazu, eindeutige Bezeichnungen für die VTAM-Applikationen zu bilden, die die lokale openFT-Instanz für die SNA-Kopplung zu fernen Systemen benutzt.
Zum anderen dient sie der eindeutigen Identifizierung aller miteinander gekoppelten Partnersysteme auf Transportsystem-Ebene und damit der erweiterten
Absenderüberprüfung (siehe Erweiterte Absenderüberprüfung). Wenn in einem FT-System die erweiterte Absenderüberprüfung eingeschaltet ist, so akzeptiert es bei SNA-Kopplung inbound-Aufträge nur dann, wenn es den als Absenderadresse erscheinenden Namen der Unterstation (A01ftid, A02ftid usw.) dem Namen der in der Partnerliste eingetragenen Kopfstation (FJMftid) des Partnersystems zuordnen kann. Die erweiterte Absenderüberprüfung schalten Sie im z/OS mit PARTNER-CHECK=*TRANSPORT-ADDRESS im Kommando FTMODOPT ein. Nur wenn auf diese erweiterte Absenderüberprüfung verzichtet wird, können die (im SNA-Netz) netzweit gültigen Namen der Kopfstation und der Unterstationen von dieser Namenskonvention abweichen ("freie VTAM-Namen"); Näheres siehe Hinweise in Abschnitt „openFT-Kopplung über ein SNA-Netz“.
Es müssen also folgende VTAM-Applikationen generiert werden:
FJMftid A01ftid A02ftid . . Annftid
Dabei ist:
ftid
FT-Identifikation, eine maximal 5 Zeichen lange alphanumerische Zeichenfolge, die unter allen miteinander gekoppelten FT-Systemen eindeutig sein muss.
nn
größer oder gleich der maximalen Anzahl von Transportverbindungen (festgelegt mit dem Betriebsparameter CONNECTION-LIMIT, siehe Kommando FTMODOPT). Diese Nummern (01, 02,... nn) müssen lückenlos aufsteigend vergeben werden, da sonst nicht alle generierten VTAM-Applikationen von openFT verwendet werden.
Diese VTAM-Applikationen werden mit den folgenden Anweisungen generiert:
FJMftid APPL ACBNAME=FJMftid, X AUTH=(ACQ,VPACE), X DLOGMOD=FJMLMOD, X MODETAB=modtab, X PARSESS=YES X PRTCT=ft-kennwort, X VPACING=3 A01ftid APPL ACBNAME=A01ftid, X AUTH=(ACQ,VPACE), X DLOGMOD=FJMLMOD, X MODETAB=modtab, X PARSESS=YES X PRTCT=ft-kennwort, X VPACING=3 A02ftid APPL ACBNAME=A02ftid, X AUTH=(ACQ,VPACE), X DLOGMOD=FJMLMOD, X MODETAB=modtab, X PRTCT=ft-kennwort, X VPACING=3 . . . Annftid APPL ACBNAME=Annftid, X AUTH=(ACQ,VPACE), X DLOGMOD=FJMLMOD, X MODETAB=modtab, X PRTCT=ft-kennwort, X VPACING=3
Dabei ist:
modtab
der Name der LOGON-Mode-Tabelle (siehe Abschnitt „Erweiterung der LOGON-Mode-Tabelle (und ggf. der COS-Tabelle)“)
ft-kennwort
das FT-Kennwort, mit dem die VTAM-Applikationen, das Auftragsbuch, die Partnerliste und die Überwachungsdateien einer openFT-Installation geschützt werden können. Dieses Kennwort wird in der FT-Parameterbibliothek (siehe Einrichten der FT-Parameterbibliothek) bzw. beim Kommando FJGEN (siehe FJGEN - Installationsparameter setzen) angegeben. Für die hier beschriebenen VTAM-Applikationen ist diese Kennwortangabe optional.
Die Angabe DLOGMOD=FJMLMOD ist in diesen Anweisungen zwingend erforderlich.
Hinweise
In der VTAM- bzw. NCP-Generierung müssen außerdem die Kopf- und Unterstationen aller FT-Partnersysteme eingetragen werden, zu denen über SNA gekoppelt wird. Diese Einträge sind jedoch abhängig von der Art der Partnersysteme (openFT (z/OS), openFT (Windows)) und von der verwendeten Anschlussmethode (Host Integration Server von Microsoft); sie werden daher bei den einzelnen Partnersystemen beschrieben (siehe openFT-Kopplung zwischen zwei z/OS-Systemen über ein SNA-Netz).
Einträge in Partnersystemen mit openFT ab V10: Der Name FJMftid der Kopfstation der lokalen openFT-Instanz kann in der Partnerliste des fernen FT-Systems angegeben werden (z.B. im Operanden PARTNER-ADDRESS des FTADDPTN-Kommandos). Beispiele für den Zusammenhang zwischen VTAM-Generierung und Einträgen in der Partnerliste finden Sie ebenfalls in den Abschnitten zu den einzelnen Partnersystemen (siehe openFT-Kopplung zwischen zwei z/OS-Systemen über ein SNA-Netz).
Einträge in Partnersystemen mit openFT < V10: Der Name FJMftid der Kopfstation der lokalen openFT-Instanz muss im Netzbeschreibungsbuch des fernen FT-Systems angegeben werden, z.B. im Operanden NETWORK-ADDRESS des FTADDPTN-Kommandos.
Es wird empfohlen, mindestens 8 Applikationen A01..., A02..., A03... usw. zu generieren, um Engpässe zu vermeiden. Die Nummerierung der Unterstationen der lokalen openFT-Instanz muss von A01ftid bis Annftid lückenlos aufsteigend erfolgen, sonst können nicht alle Applikationen bzw. Transportverbindungen ausgenutzt werden.
In der Regel müssen die nach der oben beschriebenen Namenskonvention gebildeten Namen sowohl als Name der VTAM-Applikation als auch als Wert für den Parameter ACBNAME angegeben werden (siehe APPL-Anweisungen oben). Nur unter dieser Voraussetzung ist im fernen FT-System die erweiterte Absenderüberprüfung (siehe Erweiterte Absenderüberprüfung) möglich, die bei einem fernen System vom Typ openFT (z/OS) mit dem Parameter PARTNER-CHECK=*TRANSPORT-ADDRESS im Kommando FTMODPTN gesteuert wird.
Sofern jedoch die (im SNA-Netz) netzweit gültigen Namen der Kopfstation und der Unterstationen frei gewählt werden sollen ("freie VTAM-Namen"), so gilt:
Der "freie VTAM-Name" wird als Name der APPL-Anweisung angegeben; als Wert für den Parameter ACBNAME muss weiterhin der nach der oben beschriebenen Namenskonvention gebildete Name angegeben werden.
Die fernen FT-Systeme müssen/können entsprechende Einträge in der Netzbeschreibungsbuch/Partnerliste erhalten. In Systemen mit openFT < V10 ist der Eintrag Pflicht, in Systemen mit openFT ab V10 optional. Falls das ferne FT-System ebenfalls ein openFT (z/OS) ist, muss/kann dort im Kommando
FTADDPTN der "freie VTAM-Name" der Kopfstation der lokalen openFT-Instanz angegeben werden (bei openFT < V10 als Wert für den Parameter NETWORK-ADDRESS bzw. bei openFT ab V10 im Parameter PARTNER-ADDRESS). Wenn in dem fernen System eine openFT (z/OS) V6 oder älter eingesetzt wird, so muss dort im Kommando FJADDSYS der "freie VTAM-Name" der Kopfstation des lokalen Systems als Wert für den Parameter RELADR angegeben werden. Als SYSADR muss weiterhin der den Namenskonventionen entsprechende Name der Kopfstation des lokalen Systems angegeben werden, d.h. FJMftid.Bei einer Kopplung mit openFT (z/OS) oder einer Kopplung mit openFT V8.1 für Windows mit dem Host Integration Server von Microsoft ist auf entsprechende Einträge in den Umsetztabellen bzw. Nameserver dieser Produkte zu achten.
Wenn im lokalen System eine "VTAM Interpret Table" generiert ist, dann müssen die Namen der VTAM-Applikationen für openFT dort ebenfalls eingetragen sein:
FJMftid A01ftid A02ftid usw.
Wenn für die Stationen der lokalen openFT-Instanz "freie VTAM-Namen" verwendet werden, müssen alle Partnersysteme, mit denen dieses System gekoppelt wird, auf die erweiterte Absenderüberprüfung verzichten.
Beispiele zur Verwendung "freier VTAM-Namen" finden Sie in den folgenden Abschnitten zu den einzelnen Partnersystemen.
Die Verwendung "freier VTAM-Namen" ist nur bei der Kopf- und den Unterstationen möglich (FJMftid, Annftid), nicht bei den VTAM-Applikationen für die openFT-interne Datenkommunikation (FJNADM, FJNNDMS0 ... FJNNDMS9, FJAftid, FJDftid).