Überblick
Neben den Reportausgaben am Bildschirm und nach SYSLST können die Messwerte fortlaufend in eine Datei geschrieben werden.
Zum Schreiben in die Messwertedatei wird eine System-Task bei der Dateieröffnung eingerichtet. Diese System-Task wird beim Schließen der Messwertedatei beendet.
Die Verwendung der Messwertedatei empfiehlt sich
zur Protokollierung der Systemauslastung über längere Zeitperioden (Standardfall, Trendmessung)
zur Engpassanalyse (Sonderfall zum Zeitpunkt der Spitzenlast), wenn neben den System-globalen Messwerten spezielle Messwerte erforderlich sind. Die entsprechenden Messprogramme müssen dann dafür eingeschaltet werden.
Das Einrichten und Schließen der Datei ist allein dem SM2-Verwalter vorbehalten.
Die Dateimerkmale sind von SM2 voreingestellt. Der SM2-Verwalter kann der Datei jedoch auch andere als die voreingestellten Merkmale zuweisen.
Zur Auswertung der Messwertedateien steht das Programm SM2R1 im BS2000 zur Verfügung. Benutzern, die Messwertedateien mit eigenen Programmen auswerten möchten, steht die SM2R1-Datenschnittstelle (SM2R1-Übergabedatei) zur Verfügung. Zum Datensatzaufbau dieser Datei siehe Kapitel „Auswerteprogramm SM2R1").
Dateimerkmale der Messwertedatei
Der SM2-Verwalter hat die Wahl, ob eine Messwertedatei mit voreingestellten Dateimerkmalen oder eine Messwertedatei mit frei wählbaren Dateimerkmalen eröffnet werden soll.
Messwertedatei mit voreingestellten Dateimerkmalen
Diese Datei wird mit der Anweisung OPEN-LOG-FILE FILE=*STD angefordert. SM2 eröffnet eine SAM-Datei im Ausgabemodus und katalogisiert sie unter dem Namen SM2.host-name.yyyy-mm-dd.sss.nn
.
Dabei bezeichnet hostname
die Zuordnung zu einem Rechner, yyyy-mm-dd
ist das Tagesdatum zum Zeitpunkt der Dateieinrichtung, sss
die Nummer der BS2000-Session und nn
die laufende Nummer der SM2-Messwertedatei innerhalb dieser Session (ab 1 gezählt).
Messwertedatei mit frei wählbaren Dateimerkmalen
Diese Datei wird mit der Anweisung OPEN-LOG-FILE FILE=*BY-LINK-NAME angefordert, nachdem Name und Dateimerkmale im ADD-FILE-LINK-Kommando definiert wurden.
Dabei kann
eine PAM-Datei im Ausgabemodus definiert werden, deren Dateiname frei wählbar ist oder
eine SAM-Datei, deren Eröffnungsmodus und Dateiname frei wählbar sind.
Die folgende Tabelle listet die Dateimerkmale auf, die von SM2 voreingestellt sind oder die definiert werden können:
Dateimerkmal | Attribut | Attribut | |
Operand für die Dateieinrichtung | FILE=*STD | FILE=*BY-LINK-NAME | |
Definition der Dateimerkmale | voreingestellt | wählbar | |
Dateiname | SM2.hostname.yyyy-mm-dd.sss.nn | dateiname 1 | |
Dateikettungsname | SMLINK | ||
Blocklänge 2 | BUFFER-LENGTH = *STD (SIZE=16) | BUFFER-LENGTH = *STD (SIZE=16) | |
Speicherplatzzuweisung | SPACE=*RELATIVE | wählbar 2 | |
Zugriffsmethode | SAM | ACCESS-METHOD = *UPAM | ACCESS-METHOD = *SAM |
Eröffnungsmodus | OUTIN | OPEN-MODE = *OUTIN | OPEN-MODE = *OUTPUT / *EXTEND |
Format der Datenblöcke | BLOCK-CONTROL-INFO = *WITHIN-DATA-BLOCK | BLOCK-CONTROL-INFO = *PAMKEY / *WITHIN-DATA-BLOCK / *NO 4 |
1 | Es empfiehlt sich, den Dateinamen so zu wählen, dass Datum und Uhrzeit der Dateieinrichtung daraus ersichtlich sind. Der Benutzer erleichtert sich dadurch die Anordnung der Dateien in der für die Eingabe in SM2U1 richtigen Reihenfolge. |
2 | Es wird nur noch die Blocklänge 16 verwendet. Wird keine Blocklänge angegeben, wird von SM2 die Blocklänge 16 vergeben. Wird BUFFER-LENGTH ohne den SPACE-Operanden angegeben, so trägt der SM2 als Standardwert 576 für die primäre und die sekundäre Speicherzuweisung ein. |
3 | ACCESS-METHOD=*UPAM,SHARED-UPDATE=*YES ist zu wählen, wenn die geöffnete SM2-Messwertedatei mit SM2U1 in eine SAM-Datei umgesetzt werden soll; in der OPEN-LOG-FILE-Anweisung ist dann die Angabe BUFFER-OUTPUT=*IMMEDIATE zu wählen. |
4 | Der Operand BLOCK-CONTROL-INFO=*NO wird von SM2 wie BLOCK-CONTROL-INFO= *WITHIN-DATA-BLOCK behandelt |
Unter MISSED RECORDS sind Datensätze zu verstehen, die infolge einer Ein-/ Ausgabe-Engpasssituation nicht in die Messwertdatei geschrieben werden konnten und verloren gehen. Die MISSED RECORDS werden im STATUS TABLE-Bildschirm und von SM2R1 in EVALUATION STATISTICS ausgewiesen.
Verwaltung der Messwertedatei
PAM-Messwertedatei
Die PAM-Messwertedatei ist in Blöcken formatiert.
Einzelne Datensätze werden nicht durch Blockgrenzen getrennt.
Eine mit SHARED-UPDATE=*YES eingerichtete Messwertedatei kann schon während der laufenden Messung mit SM2U1 in eine SAM-Datei umgesetzt und anschließend mit SM2R1 ausgewertet werden.
SAM-Messwertedatei
Der Aufbau der SAM-Messwertedatei entspricht logisch dem der PAM-Messwertedatei.
Ein Vorteil der SAM-Messwertedatei liegt darin, dass die Messwertedatei vor Aufruf des Auswerteprogramms SM2R1 nicht konvertiert werden muss (siehe Kapitel „Dienstprogramm SM2U1").
Im Eröffnungsmodus OUTPUT kann eine neue SAM-Messwertedatei erstellt oder eine Datei gleichen Namens ersetzt werden.
Im Eröffnungsmodus EXTEND kann eine bereits bestehende Datei um neue Datensatzgruppen erweitert werden. Dieses Verfahren erspart den Aufruf von SM2U1 zum Zusammenfügen mehrerer Messwertedateien.
Eröffnen und Schließen der Messwertedatei
Die Anweisung OPEN-LOG-FILE eröffnet die Messwertedatei, die Anweisung CLOSE-LOG-FILE schließt die Messwertedatei; ebenso wird die Messwertedatei implizit beim Entladen des SM2 (STOP-SUBSYSTEM SUBSYSTEM-NAME=SM2) geschlossen.
Nach einem Systemzusammenbruch, oder wenn durch andere Ereignisse die Messwertedatei nicht ordnungsgemäß geschlossen wird, muss die Datei mit SM2U1 bearbeitet werden.
Die Messwertedatei kann das im ADD-USER- bzw. MODIFY-USER-ATTRIBUTES-Kommando festgelegte PUBLIC-SPACE-LIMIT überschreiten, auch wenn PUBLIC-SPACE-EXCESS=*NO angegeben ist.
Die Anweisung OPEN-LOG-FILE bei bereits geöffneter Messwertedatei bewirkt ein Schließen der Messwertedatei und ein anschließendes Öffnen einer neuen Messwertedatei. Die Messprogramme SERVICETIME und TASK, die Messwerte ausschließlich in die Messwertedatei schreiben (siehe Tabelle „Überblick über die SM2-Messprogramme"), werden dabei nicht beendet.